Die Kraft der Werte

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(AP/Axel Heimken, Pool)
Von 9. Oktober 2008

„Unser Volk ist frei und politisch geeint. Wir leben in sicheren Grenzen, umgeben von Freunden und Partnern. Wir genießen so großen Wohlstand wie wenige, und wir halten die Demokratie und das Recht hoch.“ Das sieht der Bundespräsident Horst Köhler trotz der Fehler, die bei der Wiedervereinigung gemacht wurden, und der Herausforderungen, die noch zu meistern sind, als einen Grund zur Freude und zum Feiern an.

In seiner Rede in Hamburg zum 18. Tag der deutschen Einheit hob er die Kultur als Orientierung und Maßstab für Qualität hervor. Kultur stärke das Schöpferische, die Fantasie, das Schöne und die überraschend auftauchenden Ideen. In ihr seien Kreativität und Energie lebendig und sie wecke Möglichkeitssinn.

In der Kultur finde der Einzelne Ausdrucksmöglichkeiten für sich selber und sie mache tolerant und frei: „Wer sich auf seine Kultur besinnt, findet sich gebunden in das, was vor ihm da war, und in das, was um ihn herum ist, und er räumt jedem anderen Menschen auf der Welt dasselbe Recht auf Halt in der eigenen Kultur ein.“

Die deutsche Kulturnation lebe einerseits von der Kreativität ungezählter Menschen, die mit Freude in Schülerbands, in Literaturkursen, in Theatergruppen, in Orchestern, in der Organisation von Orts- und Stadtteilfesten oder in der Gestaltung von tausenden von Web-Seiten im Internet deutsches Kulturgut bewahren. Andererseits lebe sie aber nicht minder von der Alltagskultur, die selbstverständlich und alltäglich bleiben sollte: „Sie lebt vom respektvollen Umgang miteinander, von der Freundschaft zwischen Jung und Alt, von Höflichkeit und Achtung vor dem anderen, von der Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lebensweisen, von Respekt vor öffentlichem Eigentum und ganz allgemein von Achtsamkeit und Anstand. Ich glaube, an der Stelle müssen wir aufpassen: Da ist schon einiges eingerissen, an das wir uns besser nicht gewöhnen.“

Als Kraftquelle sieht Köhler „die Überzeugung, als Nation mehr zu sein als eine Wohngemeinschaft und ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit.“ Ebenso „die Überzeugung, als Nation und als Staat eine Aufgabe zu haben, die über das Hier und Jetzt hinausweist, die groß ist und anstrengend, aber gut und erreichbar und gerade für uns gemacht.“ Das ewige Schwanken zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt könne ein Ende haben, wenn wir mit dem Wissen um unsere Leistungsfähigkeit gelassen und bescheiden „mit Vernunft und Augenmass daran arbeiten, unser Land zu verbessern, anderen zu helfen und die Welt heiler zu machen.“

Auf die Haltung, „aus freiem Willen füreinander einzustehen und Verantwortung zu übernehmen, nicht als Last, sondern als Erfüllung“, stoße der Bundespräsident in Deutschland immer wieder. Selbstverantwortung, das Streben nach Glück, die Achtung der Würde und der unveräußerlichen Rechte eines jeden Menschen seien Werte, auf deren Kraft wir vertrauen können.

Text erschienen in Epoch Times Deutschland Nr. 41/08

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