Eine unbekannte Welt entdecken

Forschungsbilder und ihre Umwandlungen im 18./19. Jahrhundert
Titelbild
Kupferstich, um 1815. In: Viagem Filosofica, Rio de Janeiro 1971. (Foto: Völkerkundemuseum der Universität Zürich)
Von 5. Juli 2007

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ging die Zeit der großen Entdeckungsfahrten zu Ende. Kultur, Fauna und Flora auf verschiedensten Erdteilen schienen für den Menschen nun als erschlossen. Doch gab es immer noch weiße Flecken auf der Landkarte, die nicht erforscht und beschrieben waren. Zu diesen unbekannten Regionen gehörte die portugiesische Kolonie Brasilien.

Als Portugal zu Beginn des 19. Jahrhunderts die lange verschlossenen Grenzen seiner Kolonie öffnete, konnten verschiedene Expeditionen durchs Land ziehen. Mit Zeichenstift und Pinsel dokumentierten die Forschungsreisenden die unbekannten Landstriche, die Flora und Fauna und die einheimische Bevölkerung. Die Erfindung der Fotografie im Jahre 1839 kam gerade rechtzeitig, um mit Hilfe der Fotokamera das Gesehene festzuhalten. Dadurch ist das indianische Leben am Amazonas durch die außergewöhnlich frühen Aufnahmen dokumentiert worden.

Das Völkerkundemuseum in Zürich präsentiert noch bis zum 27. Januar 2008 eine Auswahl dieser Forschungsbilder in Form von Zeichnungen, Aquarellen und Fotografien. Ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung liegt nicht nur auf den Bildern, die vor Ort entstanden sind, sondern auf der Darstellung der Umwandlung vom Original zum veröffentlichten Bild. Die wenigsten Forschungsbilder kamen in ihrer ursprünglichen Form vor das Publikum. Was dieses als authentisch empfand, waren in Form und Inhalt angepasste Reproduktionen. Als Kupferstiche und Lithografien in Büchern, als Fotomontagen, im dreidimensionalen Spektakel der Stereofotografien und als Wandtapeten zogen sie die Betrachter mit tropischen Ansichten und abenteuerlichen Szenen in ihren Bann.

www.musethno.uzh.ch



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