Erinnerung an Beatleszeiten

Albumbesprechung des neuen Albums des Bandmitglieds der Beatles: George Harrison
Titelbild
(Capitol Records)
Von 12. August 2009

In  den 60er Jahren waren die Beatles die gigantischste Musikband der Welt. Mit seiner musikalischen Befähigung und der Lead-Gitarre trug George Harrison wesentlich zum Erfolg der Gruppe bei. Ebenso war er ein guter Songwriter. Doch schade für ihn: Im Vordergrund als Liedermacher standen immer die beiden anderen Bandmitglieder, namentlich John Lennon und Paul McCartney – sie galten als die besten Liedermacher jeher.

Trotzdem sind mehrere Kompositionen die Harrison für die Beatles schrieb und sang wie „Something,” „While My Guitar Gently Weeps” und „Here Comes the Sun” Klassiker geworden. Harrisons erstes Soloalbum nach der Auflösung der Beatles im Jahre 1970 war „All Things Must Pass“ und drehte sich um Lieder, die es nicht auf die Beatles-Alben geschafft hatten und nun als Meisterwerk betrachtet werden.

„Let It Roll – The Songs of George Harrison“ ist die erste Sammlung, welche die Ganzheit von Harrisons Solokarriere nach der Trennung der Beatles zwischen 1970 und 2002 umspannt.

Falls man vergessen hat oder nicht weiß wie gut die Musik von Harrison klang, ist diese Sammlung eine gelungene Erinnerung und stellt die Dinge ins rechte Licht. Der 2001 verstorbene Harrison war auf einigen seiner Alben recht inkonsequent, aber auf dieser Zusammenstellung sieht man, dass seine Solokarriere besser war als häufig angenommen.

Das am besten verkaufte Solo-album war „All Things Must Pass“ und enthielt einige klassische Stücke, z.B. den Nummer-Eins-Hit und Harrisons charakteristisches Lied „My Sweet Lord”; der Liedtext ist eine Reflektion von Harrisons tiefer Spiritualität. Dass es erfolgreich verklagt wurde wegen unbewussten Diebstahls an der melodischen Struktur von „He’s So Fine” der Chiffons hat der Größe des Liedes wenig Abbruch getan.

Das Album „Living in the Material World“ von 1973 enthielt einen weiteren Hit der die Charts anführte, „Give Me Love, Give Me Peace”. Danach jedoch strauchelten seine Alben in den Charts. Dennoch gab es klasse Lieder von George Harrison einschließlich des aufheiternden „Blow Away“ von 1979.

Harrison kümmerte sich nicht um musikalische Trends. Im Jahr 1987 hatte er mit dem exzellenten Album „Cloud Nine“ und der temperamentvollen Nummer-Eins- Single „Got My Mind Set on You“ eine zweite Hitkarriere.

In dieser Zeit war er auch Teil der Traveling Wilburys, eine Band mit Bob Dylan, Tom Petty, Jeff Lynne und dem großen Roy Orbison. Diese Lieder sind in dem neuen Album jedoch nicht enthalten. Ein überraschender Fund ist das außergewöhnliche von Bob Dylan komponierte „I Don’t Want to Do It“, dem Soundtrack zum stillosen Film Porky’s Revenge.

Harrison ließ auf sein 87er Hitalbum nicht sofort etwas folgen. Tatsächlich wurde das nächste Album 15 Jahre später, im Jahr 2002, nach Harrisons Tod veröffentlicht.  „Brainwashed“ war von Jeff Lynne und Harrisons Sohn Dhani fertiggestellt worden und stellte sich, betont von dem wunderbaren “Any Road” als eines von Harrisons besten Alben heraus. „Brainwashed“ war eine passende Art eine exzellente Karriere abzuschließen und „Let It Roll – The Songs of George Harrison“ ist eine fantastische Möglichkeit sich an George Harrison zu erinnern.

David Gonzales schreibt hauptberuflich über Musik, lebt und arbeitet in der Bay Area von San Francisco.

Artikel auf Englisch unter: http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/20654/

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 30/09

(Capitol Records) 
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