Kaiserliche Mittelaltershow

Epoch Times9. Mai 2008

Die niedersächsische Landesausstellung widmet sich einer der schillerndsten und bedeutendsten Herrscherpersönlichkeiten des Mittelalters: Unter dem Titel „Kaiser Friedrich II. 1194-1250 – Welt und Kultur des Mittelmeerraums“ zeigt das Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg noch bis zum 15. Juni 2008 eine faszinierende Geschichtsschau.

Wie kaum ein anderer Herrscher des Mittelalters beflügelt Friedrich II. bis heute die Phantasie der Menschen: Den einen gilt der staufische Kaiser, der bis 1250 über das Heilige Römische Reich und Teile Italiens regierte, als erster aufgeklärter Mensch des Mittelalters, den anderen als visionärer Bauherr. Als leidenschaftlicher Jäger, genauer Naturbeobachter und Autor des berühmten „Falkenbuches“ bleibt er ebenso im kollektiven Gedächtnis verhaftet, wie als Erschaffer eines der grandiosesten Baudenkmäler des gesamten Mittelalters, des Castel del Monte in Nordapulien. Für seinen Kampf mit dem Papsttum wurde Friedrich II. bis ins 19. Jahrhundert als „Freigeist“ gerühmt oder als „Antichrist“ verdammt.

Die Überlieferung beschreibt ihn als genialen Wissenschaftler und strategischen Universitätsgründer, als weitblickenden Rechtsreformer und toleranten Versöhner der Kulturen, als kenntnisreichen Kunstliebhaber und ambitionierten Veranstalter der prachtvollsten Hoffeste. Unstrittig gilt seine Herrschaft als letzter großer Höhepunkt einer mittelalterlichen Kaiserherrlichkeit, wie sie von keinem seiner Nachfolger mehr erreicht wurde.

Die Kultur des Hochmittelalters

Dieser erstaunlichen Herrscherpersönlichkeit des Mittelalters ist die Niedersächsische Landesausstellung 2008 in Oldenburg gewidmet. Mit zahlreichen beeindruckenden Exponaten aus europäischen Bibliotheken, Museen und Sammlungen werden die Eigenschaften Friedrichs II. und das politisch-kulturelle Umfeld seiner Zeit umfassend beleuchtet.

Die Gestaltung des Rundgangs greift Motive mittelalterlicher, süditalienischer Bauwerke auf, man wandelt auf Plätzen, vorbei an Säulenkonstruktionen und eindrucksvolle Durchblicke. So wird abermals ein Eindruck entstehen, den bereits die Zeitgenossen Friedrichs II. äußerten. Denn schon für sie war er „das Staunen der Welt“. (CAB)

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