Kinder zeigen die Zauberwelt von Mozart und Schikaneder

Aufführung der Zauberflöte in der Freien Waldorfschule Berlin-Kreuzberg - Nähe untereinander zulassen
Titelbild
Foto: Nikolaus Hoffmann
Von 5. Dezember 2009

Berlin – Neugierig darauf, was mich erwartet, begab ich mich am 3. Dezember gegen 18 Uhr 30 auf den Weg in das hauseigene Theater der Waldorfschule in Berlin-Kreuzberg.

Da mich unterwegs ein Ehepaar nach dem Eingang zum Theater fragte, kamen wir ins Gespräch. Die Frau erzählte, dass sie in jungen Jahren eine Waldorfschule in Süddeutschland besucht habe und die künstlerischen Unterrichtsinhalte für ihre spätere berufliche Entwicklung sehr wertvoll gewesen seien. Die Beiden hatten den Veranstaltungstipp von Freunden erhalten und waren genauso gespannt auf die Premiere der Zauberflöte mit der jungen Besetzung aus der 6. Schulklasse wie ich.

Um 19 Uhr war das, was mir bis dahin unmöglich schien, Tatsache geworden. Die Märchenoper in zwei Akten, in einer farbenprächtigen und wunderbaren Weise von jungen Menschen aufgeführt, die für diesen Auftritt ein Jahr und sechs Monate geprobt hatten, nahm ihren Lauf.

Die bekannten Figuren aus Mozarts Märchenwelt Tamino, Pamina, Papageno, Papagena, Sarastro, die Königin der Nacht und die drei Damen aus dem Gefolge der Königin, bezauberten die Zuschauer auf ihre, der jeweiligen Rolle innewohnende eigene Weise.

Die Sopran-,  Bariton- und Tenor-Solisten wurden von einer Zweitbesetzung, die an diesem Abend in schwarzer Kleidung unterhalb der Bühne standen, stimmlich unterstützt. Die musikalische Begleitung haben Instrumentallehrer der Waldorfschule übernommen.

Die Klassenlehrerin Kathrin Dehl führte beim Einstudieren der Zauberflöte Regie und sagte: „Im Mittelpunkt der Arbeit steht aus meiner Sicht, durch Bewegung, Ausdruck und Gesang die Mitte zu finden, aber auch Nähe untereinander zuzulassen und vor allem auszuhalten.“

„Bei Mozart, oder besser bei Schikaneder, geht es vor allem um alles Menschliche – und das zwischen Gut und Böse. Dabei verkörpert für mich die Königin der Nacht nicht nur einfach das Böse, sie steht vielmehr für Stillstand und längst Überholtes. Dagegen stehen der fortschrittliche Sarasto und die Liebe zwischen Tamino und Pamina sinnbildlich für die Mitte und absolute Harmonie.“

Eltern, Lehrer und Kinder haben in der Vorbereitungszeit auf erstaunliche Weise zusammengearbeitet. So entstanden unter ihren Händen Bühnenbilder, Kostümentwürfe, wunderbare Kostüme und Schminktechniken.

Die Zauberflöte in dieser Inszenierung und Doppelbesetzung ist auch für Außenstehende durchaus sehenswert.

Sie wird noch am 5. und 6. Dezember in der Waldorfschule, 10969 Berlin, Ritterstraße 78, ab 19.00 Uhr gezeigt. Der Eintritt ist frei.

 

Foto: Nikolaus Hoffmann


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