Harfenklänge eines weitgereisten Böhmen

In jungen Jahren spielte seine Mutter Harfe, das färbte ab. Auch seine spätere Frau und seine Tochter neigten zu diesem Musikinstrument. Das war für Johann Ludwig Dussek ein Anlass, dafür zu komponieren. Eines davon, das Rondo der Sonate 1 für Harfe, wurde weithin bekannt und ist hier zu hören. Aus der Reihe Epoch Times Musik – für Liebhaber.
Titelbild
Clifden Castle, Burgruine an der Sky Road, Connemara, Irland.Foto: iStock
Epoch Times11. Juni 2023

Johann Ludwig Dussek (1760-1812, ursprüngliche Schreibweise Dussik) war ein böhmischer Pianist und Komponist. Von ihm sind neben Klavierkonzerten auch Kompositionen für Harfe überliefert, darunter die Sonate 1 für Harfe in Es-Dur, op. 34 c147–148. Sie stammt aus dem Jahr 1797.

Es musiziert das Trio Jenlis, bestehend aus Harfe, Héloïse de Jenlis (Harfe), Mathilde de Jenlis (Violine) und Axel de Jenlis (Cello). Besonders das Rondo, der dritte Teil, ist weithin bekannt.

I. Allegro Brillante
II. Andantino (5:41)
III. Rondo. Allegro moderato (10:03)

Wie viele andere Komponisten war auch Dussek viel auf Reisen. Er schrieb nicht nur Kompositionen für Klavier, sondern auch relativ viele Kompositionen für Harfe, da seine Mutter Harfe spielte, später auch eine seiner Frauen und seine Tochter.

Er spielte im Jahr 1783 in St. Petersburg bei Katharina der Großen, wurde Kapellmeister beim Fürsten Karol Stanislaw Radziwill und floh mit der heimlichen Geliebten Prinzessin Sophie Friederike von Thurn und Taxis 1784 nach Hamburg.

Doch diese versöhnte sich wieder mit ihrem eigentlichen Gatten. Dussek musste daraufhin allein nach Paris und nach London weiterziehen. Oft gastierte er in Königshäusern und verkehrte in hohen Adelskreisen – auch bei Marie-Antoinette, der Gattin von Ludwig dem XVI., König von Frankreich.

In London blieb er über zehn Jahre und lernte dort Joseph Haydn kennen, sie konzertierten zusammen. Dussek veranlasste in dieser Zeit die Klavierbauer von John Broadwood dazu, den Tastenumfang auf sechs Oktaven auszubauen. Dadurch konnten mehr Töne auf dieser Art Flügel gespielt werden – was Ludwig van Beethoven, der 1817 einen solchen Flügel geschenkt bekam, nutzte.

Wegen einer möglichen Insolvenz flüchtete er erneut nach Hamburg und lernte Anfang Februar des Jahres 1800 Louis Ferdinand von Preußen kennen, einen fähigen Klavierspieler. 1804 ließ ihn der Prinz nach Berlin kommen. Bis zum Tode von Louis Ferdinand von Preußen (1806) war Dussek für ihn Kammermusikpartner, Kapellmeister, Gesellschafter – und auch Zechkumpan des Prinzen.



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