Kulturflair – der Zauber unseres Lebens

Jedes Land und jede Region und die dort bestehende Kultur strahlen etwas aus bzw. sind von etwas umgeben, das man „Kulturflair“ nennt. Und genau dieses Flair ist das, was uns Menschen fasziniert und verzaubert.
Titelbild
Die Akropolis, das Wahrzeichen Griechenlands hat schon vieles und viele kommen und gehen gesehen.Foto: Bongarts/Getty Images

Wir wollen es erleben. Und so fahren wir in fremde Länder oder Regionen, um dieses Erlebnis zu haben. Daher kommt auch der Begriff „Kulturreise“.

Die meisten Menschen haben schon eine Vielzahl von Kulturreisen gemacht: nach Österreich, Italien, Spanien, England, Schweden, Indien, Thailand, Australien, USA usw. Aber auch im eigenen Land Deutschland haben die meisten Menschen schon Kulturreisen in andere Regionen gemacht: die Berliner nach Bayern, die Bayern nach Berlin, die Sachsen nach Hamburg, die Hamburger nach Sachsen usw. Jedes Land und jede Region hat ihre ganz spezielle Kultur:

In Bayern ist es beispielsweise das Flair der Schlösser von König Ludwig II., sind es die lokalen Trachten- und Heimatfeste, ist es der Almabtrieb des Viehs im Herbst, sind es die alten, aber auch neuen Fachwerkbauernhäuser mit ihren Holzbalkonen und den üppigen Geranien im Sommer, ist es der bayerische Dialekt, ist es die bayerische Gemütlichkeit, ist es das bayerische Bier usw.

In Italien ist es beispielsweise das Flair des Mittelmeerraumes, der Zypressen, der Olivenbäume, der antiken Ruinen Roms, der Kunstmuseen in Florenz, der Badestrände an der Riviera und Adria, der Duft von Espresso und Cappuccino, ist es der Zauber der Lagunenstadt Venedig, sind es die Lieder von Amore, die jedes Herz zum Schmelzen bringen, ist es die Impulsivität der Italiener usw.

In Frankreich ist es beispielsweise Paris mit seinem Louvre, ist es Schloss Versailles mit seiner imposanten Gartenanlage, ist es das französische „savoir vivre“, ist es die elegante französische Sprache, ist es der französische Baustil mit seinen hohen Sprossenfenstern, sind es die Schlösser an der Loire, ist es das typisch französische Baguette mit seinem Fromage, usw.

Der Latona-Brunnen in den Gärten von Versailles mit dem Schloss von Versailles im Hintergrund. Foto: iStock

Das bayerische Kulturflair unterscheidet sich vom italienischen und vom französischen. Aber genau das gefällt uns Menschen, ja mehr noch: es fasziniert und verzaubert uns. Wir wollen es kennen lernen und darin eintauchen. Wir wollen ein Kulturerlebnis haben, das über unseren gewohnten Kulturhorizont hinausgeht. Das Kulturflair erst macht Reisen zum Genuss. Sonst es nur ein Wechsel vom Wohnort in eine Hotelanlage, die aussieht wie jede andere Hotelanlage an irgendeinem Touristenort auf der Welt.

Leider besteht seit einigen Jahren der Trend, die nationalen und regionalen Kulturen der Länder dieser Welt immer mehr abzubauen und aufzulösen. Für den geplanten EINE-WELT-STAAT will man keine nationalen und regionalen Kulturen mehr. Alles soll einheitlich und genormt sein. So wie es heute schon der Fall ist, indem beispielsweise alle Kaufhäuser von IKEA oder Aldi in ganz Europa einheitlich ausschauen und einheitlich eingerichtet sind, dass die Hotels von Hilton oder Marriott alle gleich ausschauen und gleich eingerichtet sind, egal in welchem Land der Erde man sich befindet.

Gleicher Baustil, gleicher Einrichtungsstil, gleicher Modestil, gleiche Autos, gleiche Währung, gleiche Staatsführung, gleiche Religion, gleiche Ideologie usw. – alles soll in den nächsten Jahren zu einem Einheitsbrei genormt werden. Die Menschen der Zukunft sollen keine individuelle Persönlichkeit mehr haben, keinen Bezug zu ihrer Kulturgeschichte, sollen keine individuelle Kultur mehr haben und auch nicht mehr praktizieren.

Dies betrifft auch die Glaubenskultur, denn in Zukunft soll es nur noch eine Weltreligion geben, in der die bestehenden Religionen aufgegangen sind. So wird jetzt schon ein riesiges Welteinheits-Religionszentrum im arabischen/islamischen Dubai gebaut, in dem Christentum, Judentum und Islam quasi „unter einem Dach“ vereint sind.

Mitglieder vom Wallberger Trachtenverein in Bayern stellen einen Maibaum auf. Foto: Sven Hoppe/dpa

Menschen, die Kultur lieben und genießen, werden damit konfrontiert, dass unsere Welt und unser Land immer kulturärmer werden. So werden Kultureinrichtungen, z.B. die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin aufgelöst, werden Kulturdenkmäler zerstört, seien dies Gebäude oder Monumente, werden Straßennamen von Kulturpersönlichkeiten umbenannt. Man braucht keine Landes- oder Regionalkultur mehr, sondern strebt eine Welt-Einheits-Kultur an, in der alle Menschen dieser Welt gleichermaßen dieselbe Kulturbildung, dasselbe Kulturwissen und dieselbe Kulturidentifikation erhalten.

Dann haben wir keine bayerische, italienische, französische, englische, ägyptische, indische oder australische Kultur mehr, sondern nur noch eine einzige Weltkultur. Wir haben dann keine Kulturgesinnung und Kulturidentifikation mehr, sondern eine Einheitsgesinnung, denken alle dasselbe und haben alle dieselbe Meinung. Es gibt keine Armen mehr und auch keine Reichen, es gibt keine Aristokraten mehr und keine normalen Bürger, es gibt keine Schwarzen, Gelben oder Weißen mehr, sondern nur noch Mischlinge. Ja, dann haben wir alle es geschafft: Wir sind frei von sozialen und gesellschaftlichen Hierarchien und Strukturen und es braucht keine Kriege mehr, um unsere Rechte durchzusetzen.

Denn dann gibt es nur noch die Gesetze der einen Weltregierung für die eine Weltbevölkerung. Jeder hat denselben Besitz, nämlich keinen. Jeder verdient dasselbe Geld und muss nicht neidisch sein auf den anderen. Jeder hat denselben Lebensrahmen wie alle anderen und muss nicht in Konkurrenz mit anderen leben. Und da es auch nur noch eine Meinung gibt, gibt es auch nur noch genormte Ansichten. Alle sind eins! Ist das nicht schön?

Karnevalsteilnehmer tragen bunte Masken auf dem Markusplatz in Venedig. Foto: Luca Bruno/AP/dpa/dpa

Nein! Wie eintönig wäre die Welt! Nur noch grau, überall grau. Keinerlei Abwechslung mehr! Kein Reiz des anderen, des Fremden mehr, das man kennen lernen und erforschen möchte. Es gäbe nichts mehr kennen zu lernen, nichts mehr zu erforschen.

Man braucht nicht mehr zu verreisen: es ist ja überall dasselbe. Kulturflair wird man dann vergebens suchen. Man wird in einer solchen Kultur-Einheitswelt kulturell verkümmern und verhungern. Denn Kultur in ihrer Vielfalt ist Nahrung für unsere Persönlichkeit, unsere Seele, unsere Psyche und unser gesamtes Wesen.

Kultur muss das sein und bleiben, was man bunt, vielfältig, abwechslungsreich, interessant und lebendig nennt. Kultur ist da, um uns mit ihrem Flair zu verzaubern. Wie erfüllt ist man nach einem Besuch bei einer Kultur-Veranstaltung, einem Kulturdenkmal, einer Kultureinrichtung oder inmitten von Menschen, die Kultur ausdrücken und sie leben! Wir sind eine Welt die tausende unterschiedliche Kulturen in sich vereint. Schützen und erhalten wir unsere vielfältige und zauberhafte Kulturwelt!

Zuerst erschienen auf https://www.helene-walterskirchen.de/kulturflair-der-zauber-unseres-lebens/



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion