„Mozarts Sohn“: Ein Klavierkonzert

Franz Xaver sah seinem Vater sehr ähnlich, hatte berühmte Lehrer – und kam in Wien nicht zu seinem eigenen Profil. Er blieb „Mozarts Sohn“. Hier eines seiner Klavierkonzerte. Aus der Reihe Epoch Times Musik, für Liebhaber.
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Foto: iStock
Epoch Times30. Mai 2023

Franz Xaver Mozart (1791-1844) war ein österreichischer Pianist und Komponist – er wurde nur wenige Monate vor dem Tode seines Vaters Wolfgang Amadeus Mozart geboren und sah seinem Vater sehr ähnlich. Er trat lange Zeit unter dem Namen Wolfgang Mozart jr. auf.

Aus seiner Feder stammt dieses Klavierkonzert in Es-Dur, Nr.2. Es entstand um 1819. In dieser älteren Aufnahme musizieren Grant Johannesen (1921-2005, Klavier) und The Chicago Sinfonietta unter PauI Freeman (1936-2015, Dirigent).

1. Allegro con brio 0:00
2. Andante espressivo 13:17
3. Rondo 17:21

Gemälde: Unbekannt (19. Jahrhundert) – Der Exerzier- und Paradeplatz auf dem Josefstädter Glacis mit Ansicht der Stadt von der Mölker Bastei bis zur Hofburg (um 1840)

Franz Xaver Wolfgang Mozart war das sechste Kind und der jüngere überlebende Sohn von Wolfgang Amadeus und Constanze Mozart. Mit fünf Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht von František Xaver Dušek in Prag, wo er zeitweise auch lebte. Schon zuvor hatte sich seine Mutter dazu entschlossen, dass er Musiker werden sollte.

In Wien lernte er unter anderem bei Sigismund Neukomm und Antonio Salieri. Auch Joseph Haydn kümmerte sich um seine musikalische Ausbildung. An berühmten Lehrern mangelte es Franz Xaver nicht.

1802 wurde sein erstes Klavierkonzert (in g-Moll) bei Steiner in Wien publiziert, drei Jahre später hatte er den ersten offiziellen Auftritt. Dabei erklang auch eine Kantate, die er zum 73. Geburtstag von Joseph Haydn geschrieben hatte. Am 30. März 1807 bescheinigte Salieri seinem Schüler „ein seltenes musikalisches Talent“ und prophezeite ihm eine Karriere, „die der seines berühmten Vaters in nichts nachsteht“.

Wenig später nahm er eine Stelle als Hauslehrer im Hause des Grafen Viktor Baworowski an (in Lemberg, heute L’viv). Neben seiner Tätigkeit als Musiklehrer (in verschiedenen Häusern) hatte er noch genug Zeit, um zu komponieren. So entstanden Violinsonaten (op. 7 und 15) oder das Klavierkonzert (op.14). Reisefreudig unternahm er von 1819 bis 1821 eine ausgedehnte Konzertreise, die ihn nach Russland, Polen, Preußen, Dänemark, Deutschland, Norditalien und in die Schweiz führte.

1821 kam er wieder nach Wien, wo er sich vergeblich um eine Anstellung bemühte. So kehrte er nach Lemberg zum Unterrichten zurück und wurde 1834 Theaterdirektor in der Stadt. Nebenbei gründete er den Cäcilien-Chor. Für die Wiener blieb er „Mozarts Sohn“, seine eigenen Kompositionen schienen uninteressant. Doch er wurde 1841 Ehrenkapellmeister des Dommusikvereins und des Mozarteums in Salzburg, 1842 war er bei den Feierlichkeiten zur Enthüllung des Mozart-Denkmals dabei und spielte beim Festkonzert das d-Moll-Klavierkonzert k466 seines Vaters.

Insgesamt komponierte er ca. 30 Werke, die Opusnummern tragen, und etwas mehr als 20 umnummerierte Werte. Die Autographen seines Vaters, die sich in seinem Nachlass befanden, das Porträt und der Flügel seines Vaters sowie seine eigene Bibliothek sollten nach seinem Tod dem Dommusikverein und dem Mozarteum als bleibendes Andenken an seinen Vater geschenkt werden. Dieser Mozart-Nachlass ging zum Teil an die Internationale Stiftung Mozarteum und zum Teil an das Konsistorialarchiv in Salzburg.



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