Realsatire: 120.000 Dollar für eine Banane an der Wand

Moderne "Kunst" ad absurdum geführt - kürzlich geschehen auf einer art fair oder Kunstmesse in Florida, USA. Da konnten allerlei "Kunstinstallationen" käuflich erworben werden, unter anderem eine mit einem Klebestreifen an die Wand geklebte Banane.
Titelbild
Kunst als BananeFoto: Manfred von Pentz
Von 11. Dezember 2019

An sich ist es reine Zeitverschwendung, den Zustand der sogenannten “Gegenwartskunst” mit ihren vielfältigen Abarten und Auswüchsen auch nur beiläufig ausloten zu wollen.

Surft man durch die Webseiten der etwa dreihundert deutschen Kunstvereine, allesamt staatlich subventioniert aus dem momentan an die 2 Milliarden Euro umfassenden Bundeskulturbudget, dann wird schon deutlich, warum in den meisten Städten eine Posse von Gegenwartskünstlern zu finden ist, die dem inzwischen nur noch maßlos gelangweilten Betrachter mit allerlei hochpoliertem Geschwätz eine regenbogenfarbige Rolle Klopapier oder auch nur einen rostigen krummen Nagel als das neueste und unübertreffliche Kunstwerk überhaupt unterzujubeln versuchen.

Die heutige Zeit ist zu oberflächlich und sinnentleert, und eine sogenannte Gegenwartskunst als ihr angeblicher Interpret hat keine Chance, dem noch einigermaßen objektiven Menschen eine brauchbare Aussage zu vermitteln, geschweige denn ein emotionelles oder gar spirituelles Band zu knüpfen. Jene, die letzteres suchen, gehen daher nach wie vor in die Alte oder Neue Pinakothek.

Ausnahme von der Regel sind jedoch Situationen, in denen der ganze Schwachsinn derartig absurde und irrwitzige Formen annimmt, dass man in der Tat nicht umhin kommt, sie als gelungene Komödie einzustufen.

Wie kürzlich geschehen auf einer art fair oder Kunstmesse in Florida, USA. Da konnten allerlei “Kunstinstallationen” käuflich erworben werden, unter anderem eine mit einem Klebestreifen an die Wand geplackte Banane. Die Idee für dieses geniale Werk entstammte den sublimen Hirnwindungen eines Aktionskünstlers namens Maurizio Cattelan, der, noch genialer, sein Opus als „Komödiant“ betitelte.

Er ist, nebenbei bemerkt, auch Schöpfer jener 18-Karat-Goldtoilette namens „America“, die weithin als Anti-Trump-Kunst angepriesen wurde und im Guggenheim Museum in New York zu bewundern war.

Die Form der Frucht und der Winkel …

Zwar gab es einige Zweifel an der essenziellen Aussage des „Komödianten“, aber der verantwortliche Galerist Emmanuel Perrotin belehrte die Kunstunkundigen mit der empfindsamen Aussage, die Form der Frucht und der Winkel, in dem sie mit Klebeband an der Wand befestigt wurde, verleihe ihr Sinn und Tiefe.

Diese relativ unkomplizierte Schöpfung dürfte unter den vielen Angeboten ähnlich genialer Art zwar nicht allzu viel Interesse gefunden haben, wäre nicht ein angeblich französischer Aficionado daher gekommen und hätte für Frucht und Klebestreifen 120 000 US Dollar (einhundertundzwanzigtausend) hingeblättert.

Dies nun brachte dem Werk sofortigen Ruhm und reichlich Publizität ein, und der Galerist (wofür hat man einen solchen) rannte sofort los zum nächsten Supermarkt, erstand noch eine Banane, klebte sie ebenfalls an die Wand, diesmal jedoch mit der Spitze nach unten, und rief sodann den Käufer der ersten Banane an.

Und siehe da, jener erstand auch diese zum selben Preis, wollte allerdings die den Kunstwerken Authentizität verleihenden Zertifikate auf nicht mehr als zwei Exemplare begrenzt wissen. Was der Galerist umgehend akzeptierte.

Hochkünstlerisches happening namens „Hungriger Künstler“

Kein Wunder also, dass sich inzwischen halb Amerika über die ganze wundersame Affäre bananenkrumm lachte. So auch ein anderer performance artist aus New York namens David Datuna. Der setzte sich in das nächste Flugzeug nach Miami, ging zur Perrotin Gallery, rupfte die Banane von der Wand und aß sie auf, allerdings ohne Schale und Klebestreifen.

Den versammelten Presseleuten und Kunstliebhabern teilte er mit, seine Untat wäre in der Tat keine solche, sondern ein hochkünstlerisches happening namens „Hungriger Künstler“. Wofür ihm langer und reichlicher Applaus zuteil wurde. Zwar versuchte die Miteigentümerin der Galerie, Peggy Leboeuf, das Schlimmste zu verhindern, gab aber auf, nachdem die Banane bereits den unteren Teil von Datunas Speiseröhre erreicht und es sich sodann in dessen Magen bequem gemacht hatte. Und als endlich die Sicherheitsleute eintrafen, war sie bereits halb verdaut und der Künstler längst über alle Berge.

Nun mag all dies ausgesprochen lustig und ganz besonders cool erscheinen, lauerte nicht im Hintergrund jener Unmensch, der all die Knete für das alberne Machwerk springen ließ. Er ist im Grunde genau derselbe, der auch für die Richters, Polkes, Kiefers, Baselitzens, Pollocks, Picassos, Rothkos et al Millionen von Euros hinblättert, nur um uns glauben zu machen, dass dieser erbärmliche Unsinn notwendigerweise die logische Fortsetzung unserer einzigartigen christlich-europäischen Kunst sein muss, einfach im Hinblick auf die involvierten Summen.

Vielleicht, und um die seltsame Geschichte zu beenden, sollte noch ihr letztes Kapitel erwähnt werden. Da nämlich schrieb jemand genau auf jenes Stück Wand, wo einstmals die Bananen klebten: „Epstein beging keinen Selbstmord.“ Zwar wurde diese inzwischen weitverbreitete Feststellung umgehend entfernt, aber irgendein Twitterer hat sie doch für die Nachwelt erhalten.

Und irgendwie erinnert sie mich an jenes Menetekel an der Wand, das dem Belsazar während eines großen Gelages erschien:

Du hast all die silbernen, goldenen, ehernen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter verehrt, die weder sehen, noch hören, noch fühlen können. Den Gott aber, der deinen Atem und alle deine Wege in seiner Hand hat, den hast du nicht verehrt. Deshalb wird dein Königreich untergehen.“

Oder so ähnlich.

Manfred von Pentz



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