„Rembrandt: Gefällt mir“

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Foto: Visipix.com
Von 5. Februar 2011

Google bringt mit seinem „Art Project“ 17 der weltweit bedeutendsten Kunstmuseen via Internet in die Wohnzimmer der facebook Generation. Über das ambitionierte Google Projekt gibt es einiges an Für und Wider.

Seit dem 1. Februar ist der virtuelle Rundgang durch 17 bedeutende Kunstmuseen online.

Mit speziellen Kamerawagen wurden die rund 6.000 Panoramaaufnahmen fotografiert und in dem gleichen Verfahren wie für den Google Dienst Streetview zusammengestellt. 1061 Gemälde von 486 Künstlern stehen in atemberaubender vier Milliarden Pixel Auflösung zur Verfügung. Die Hauptwerke der Museen sind sogar mit 12 Milliarden Pixeln wiedergegeben, was eine unvergleichlich detaillierte Analyse von Pinselführung und Farbeinsatz ermöglicht.

Einen Museumsbesuch mag das beeindruckende Projekt gleichwohl nicht ersetzen. Für alle Kunstinteressierten ist der Dienst jedoch ein äußerst hilfreiches Mittel, Museumstouren und Kunstreisen zu planen, sowie Kunstwerke zu recherchieren und zu analysieren.

Die in der Tat beeindruckende Auflösung und Brillanz der Wiedergabe lässt einzelne Pinselstriche, pastös aufgetragene Farbe und haarfeine Details sowohl erkennen als auch Patinas und Altersspuren.

Hier wird gekonnt Appetit auf mehr gemacht

Auch die Handhabung der Navigation ist erfreulich anwenderfreundlich und bietet Informationen über Künstler, Kunstwerk und Museum, mitunter auch Filmbeiträge.

Es ist sowohl möglich, sich seine eigenen Sammlungen mit Detailansichten zusammenzustellen und zu kommentieren, sowie über E-Mail oder die bekanntesten Social Networks auszutauschen.

Für Künstler und Kunsthistoriker äußerst hilfreich. Die Kommentare, die man zu den Bildern abgeben kann, werden glücklicherweise nicht à la youtube oder facebook auf der Projektseite selber veröffentlicht. Wer Angst vor unqualifizierten Äußerungen hat, mag dazu eher die Chance bei einem wirklichen Museumsbesuch erhalten.

Wer mit Streetview umgehen kann, dem wird auch sicher das Handling der Rundgänge durch die Museen zusagen. Wer allerdings nicht daran gewöhnt ist, der hängt bisweilen schon mal vor der Wand oder einem Kunstwerk fest. Mehr als einen Einblick vermitteln die Rundgänge auch nicht, aus urheberrechtlichen Gründen sind einige Gemälde nur unscharf zu betrachten.

Welche Bilder dem Projekt für eine hohe Auflösung zur Verfügung gestellt wurden, entschieden allein die Museen.

Unkenrufe über den Ausverkauf der Kunst an google sind nicht gerechtfertigt. Kurz gesagt, ist das Google Art Project ein hilfreiches Werkzeug für den Kunstinteressierten und mag dabei helfen, auch Bewegungsmuffeln Lust auf einen Museumsbesuch zu machen.

Und für wer bisher einen Bogen um Gemäldegalerien gemacht hat, kann hier mal schnuppern und entdecken, was es überhaupt für Schätze gibt und wo man sie finden kann.

Foto: Visipix.com

 



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