“Sicherheitsrisiken” im Mandarin-Kasino: Balkanfieber

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Epoch Times25. Mai 2008

„Wahnsinn, als ich hier vor ein paar Jahren zum ersten Mal mit dem Bucovina-Club auflegte, waren 30 Leute da.“ Der Frankfurter Stefan Hantel, besser bekannt als DJ und Musikproduzent Shantel, kann es kaum fassen. Mit seiner Veranstaltung „Bucovina Club“ füllt er mittlerweile Clubs in ganz Europa; das Mandarin-Kasino auf der Reeperbahn 1 platzt aus allen Nähten. Wer sich nicht schon bereits vor Mitternacht einen Stempelabdruck abgeholt hat, muss Schlange stehen, selbst in den frühen Morgenstunden.

Sogar die Bühne ist voll. Um das Mixpult von Shantel drängt sich das tanzende Publikum – ausschließlich weiblich, auf Anweisung des DJs. Eigentlich gelten laut Mandarin-Kasino-Betreiber nicht-professionelle Tänzer auf der Bühne als „Sicherheitsrisiko“. Aber für die weiblichen Fans – und einen Berliner – macht Shantel gerne eine Ausnahme. „Die müssen in Berlin doch sehen, was Hamburg kann!“ ruft er herausfordernd in die Menge.

An der Spitze der Balkan-Pop-Welle

Shantel hat sich erfolgreich an die Spitze der Balkan-Pop-Welle gesetzt. Um ihn kommt man nicht mehr herum; seine Songs, die traditionelle Melodien aus dem Osten mit modernem Elektro-Pop kombinieren, finden sich auf den Soundtracks bekannter Filme wie „Borat“ oder „Auf der anderen Seite“. Inmitten der tanzwütigen Hamburgerinnen zu verschwinden liegt dem kleinen Mann im engen weißen Anzug jedoch nicht. Zum Lied „Disco Boy“ springt er aufs Pult, balanciert es in großen Schritten auf und ab, während stets eine Hand den Hut auf dem Kopf sichert. „I wanna be your Disco Boy!“ ruft er herunter und zeigt in bester Boyband-Manier von einem Fan zum nächsten.

Solche Texte brachten ihm schon die Kritik ein, sich der kommerziellen Popmusik anzubiedern. Shantel dagegen besteht darauf, dass seine Musik sich nicht so einfach kategorisieren ließe. Im Gegenteil, gerade ihr Mischcharakter und die vielseitigen Einflüsse und kulturellen Hintergründe würden sie ausmachen. Und so tanzt der „Disco Boy“ zu eingängigen Roma- und Klezmermelodien, getragen von Posaunen und Akkordeon.

„Pflichttermin“ im Partykalender

Den Geschmack des Publikums trifft er damit allemal. Bei „Bucovina Club“ steht niemand still; die energiegeladenen, fröhlich-übermütigen Melodien reißen mit. Die Rhythmen klingen unverbraucht-exotisch und haben gleichzeitig etwas Vertrautes, das zum Mittanzen und -springen auffordert. So lange Shantel es weiterhin schafft, diese spannungsreiche frische Mischung aus Ost und West aufzulegen, ist sein „Bucovina Club“ nach wie vor ein Pflichttermin im Partykalender – vor allem, wenn er diesen Sommer wieder mit Verstärkung unterwegs ist, dem Bucovina Club Orkestar. (rs)

Die nächsten Termine zu finden unter www. bucovina.de.




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