Verloren und wiedergefunden

Zweifle an der Sonne Klarheit, Zweifle an der Sterne Licht, Zweifl`, ob lügen kann die Wahrheit, nur an meiner Liebe zweifle nicht! “Hamlet” von William Shakespeare
Titelbild
Foto: John Johnson/ Summit Entertainment
Epoch Times1. August 2010

Weshalb gilt man als hoffnungsloser Romantiker, sobald man sich nach wahrer Liebe sehnt? Ist es nicht die schlichte und kostbare Vorstellung romantischer Liebe, die uns im Alltag beflügelt, mutig unseren Gefühlen Ausdruck zu verleihen? Der Film Briefe an Julia illustriert Liebe als Sprungbrett zu einem frischeren und leichteren Selbst.

Die Welt ist voller hoffnungsfroher Romantiker und Sophie Hall, gespielt von Amanda Seyfried, ist eine von Ihnen. Sophies Abenteuer beginnt in dem lieblichen Verona, der Stadt in Italien, die Shakespeare als Bühne für seine berühmteste Liebesgeschichte wählte. Als angehende Autorin reist Sophie mit ihrem Verlobten Victor (Gael Garcia Bernal) für eine vorhochzeitliche Romanze nach Italien.

Während Victor, stets auf der Suche nach neuen kulinarischen Genüssen für sein Restaurant, die einheimischen Delikatessen entdeckt, verliert sich Sophie lieber in der Altstadt von Verona. Hier weckt ein alter Hinterhof ihr Interesse, wo Verliebte Briefe an einer steinernen Wand anbringen und auf eine Antwort von Julia hoffen.

Sie folgt einer jungen Frau, die des abends die Briefe mit einem Korb einsammelt. Dabei stößt sie auf den Club di Julietta, Freiwillige, die jeden der hinterlassenen Liebesbriefe beantworten. Sophie wird eingeladen, sich den Frauen anzuschließen. Bald entdeckt sie in der Wand verborgen zwischen den alten Steinen einen fünfzig Jahre alten Brief.

Als Claire (Vanessa Redgrave), die Verfasserin des Briefes, mit ihrem Enkel Charlie (Chris Egan) nach Verona kommt, macht sich Sophie auf, Claire bei der Suche nach ihrer verlorenen Liebe Lorenzo (Franco Nero) zu helfen. Das Trio unternimmt eine Autotour voller Überraschungen und Entdeckungen, deren Verlauf auch einige Selbsterkenntnis mit sich bringt.

Es handelt sich um eine Geschichte, die bereits unzählige Male erzählt wurde und die dennoch niemals langweilig wird, wenn sie gut in Szene gesetzt wird – die Geschichte verlorener und wieder gefundener Liebe. Die faszinierendschönen Landschaftsaufnahmen intensivieren die entsprechende Stimmung. Einfach und süß kommt der Film daher, wie selbstgemachte eiskalte Limonade an einem heißen Sommertag. Dabei werden alle Sinne, die das Leben reichhaltig machen, angesprochen – auch mit gutem Essen, edlem Wein und guter Gesellschaft. Die Farben, Leidenschaft und Würze Italiens werden auf unwiderstehliche Weise festgehalten, so dass es schwer fällt, sich in dem Film nicht zu verlieren, fast so wie bei der Liebe.

Die Besetzung ist glaubhaft und harmoniert gut, insbesondere Vanessa Redgrave und Franco Nero, die auch im wirklichen Leben ihre Liebe gefunden haben. Die beiden Newcomer Amanda Seyfried und Chris Egan inspirieren zum Lachen und Hoffen, während zwischen ihnen, mal spöttisch, mal zärtlich, die Funken fliegen.

Kunst soll inspirieren, und wenn auch etwas unrealistisch, gelingt dies Briefe an Julia gut. Wahre Liebe mag nicht immer der gelebten Realität entsprechen, aber vielleicht kann sie uns alle ereilen, sofern wir nur nicht länger an ihr zweifeln.

 

Originalartikel auf Englisch: Movie Review: ‘Letters to Juliet’

Foto: John Johnson/ Summit Entertainment




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