Auch morgen noch Energie in Europa?

Von 6. März 2006

Tatsache ist: Derzeit kann die EU nur 50 Prozent ihres eigenen Energiebedarfes selber decken. Prognosen sagen, dass es künftig sogar noch weniger sein wird. Der Rest wird zugeliefert. Die EU- Staaten machen sich jetzt daran, die Energieabhängigkeit in der EU zu minimieren.

Der Schrecken sitzt in Europa heute noch tief. Als Anfang dieses Jahres die Russen den Gashahn für Europa abdrehten, wurde den EU-Häuptlingen vor Augen geführt, wie abhängig wir vom Ausland sind. Dass die Bereitstellung von Gas aus Moskau auch künftig von launischen Machtspielen abhängen kann, ist einfach nicht von der Hand zu weisen. Schauen wir auf die Alternative: Öl. Eine Energiequelle, die auch nicht gerade aus den zuverlässigsten Quellen stammt. Abgesehen davon, dass das Erdöl mathematisch nachrechenbar immer weniger wird, darf man auch das politische Umfeld der Lieferstaaten nicht außer Acht lassen. Stichwort: Naher Osten.

Diese Tatsachen reflektierend, haben sich jetzt Deutschland, Großbritannien, Polen und Belgien formiert und wollen bis Anfang März einen Fahrplan ausarbeiten, um des Problems Herr zu werden. Besonders Angela Merkel und Tony Blair haben in dieser Angelegenheit kräftig Stimmung in der EU gemacht. Kommissionspräsident José Manuel Barroso sprang auf den Zug auf und forderte, dass ein sogenanntes „Grünbuch“, das von Energiekommissar Andris Piebalg vorgelegt werden soll, am 14. März beim Treffen der Wirtschaftsminister diskutiert werden soll.

Die umschriebenen Ziele für die künftige Energiepolitik sind höhere Effizienz und stärkerer innereuropäischer Wettbewerb. Dazu kommt noch, dass die alternativen Energiequellen forciert gefördert oder zumindest diskutiert werden sollen. Dazu zählen Biomasse, Wind und Sonne. Energiequellen, die besonders von Österreich und Schweden propagiert werden. Aus Erfahrung wissen wir jedoch, dass Frankreich die Atomenergie bevorzugt. Auch hört man von einigen Seiten, dass die Kohle als zuverlässiger Energielieferant wieder verstärkt zum Zug kommen soll. Es kündigen sich also schon im Vorfeld heftige Debatten an. Dazu kommt noch eine weiterer Härtefaktor: Die Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes bemängelt den Wettbewerb der bestehenden europäischen Energielieferanten. Absolut berechtigte Kritik, zumal E.ON, Endesa, Suez, Gaz de France und wie sie alle heißen, alles daran setzen sich taktisch zu fusionieren. Eine Tendenz, die man ihnen nicht wirklich zum Vorwurf machen kann, da man am Energiemarkt nur mit Größe mithalten kann



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