Hannover Messe und die Botschaften von Falun Gong

Titelbild
Gäste aus China treffen in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover auf einen Falun Gong –Informationsstand. (Barbara Giesenkirchen/The Epoch Times)
Von 29. April 2009

Inmitten von Zeiten der Wirtschaftskrise bilanziert der Messe-Vorstand von Fritsch am Ende der Messetage in Hannover: „Es waren fünf Tage voller Dynamik. Die gesamte Messe war eine Botschaft des Unternehmertums: Mut, Ideenreichtum und Optimismus.“

Das weltweit wichtigste Technologieereignis des Jahres hatte sich in diesem Jahr mit 6150 Ausstellern aus 61 Nationen präsentiert. Rund 210.000 Besucher – jeder vierte davon aus dem Ausland – waren nach Hannover gekommen.

Das persönliche Highlight aber mag für manch einen von weit her angereisten Besucher der Tag nach der Messe gewesen sein. Da sah man in Hannovers Innenstadt Menschen aus allen Teilen der Welt gut gelaunt mit Plastiktüten und Taschen beim Einkaufsbummel.

An einem Falun Gong-Informationsstand machen viele Halt. Hier tauscht man sich zumeist in englischer Sprache aus: Über den Zustand der Welt, über das persönliche Schicksal, über Religion und an was die Menschen glauben.

„Die Chinesen glauben in überwiegender Mehrheit an die Wissenschaft“, bemerkt der Chinese, der mit seiner Frau und einer Gruppe von Kollegen an den Falun Gong-Stand getreten ist. Alle sind irgendwie nervös, denn mit Falun Gong hatten sie nicht gerechnet, und sind zudem verärgert über das Transparent, das groß über dem Stand prangt: „Todeslager und Organraub in China. Die buddhistische Schule Falun Gong wird vom kommunistischen Regime verfolgt.“ Dazu einige Darstellungen von gefolterten Anhängern Falun Gongs.

„Alles Lüge“ platzt der Chinese heraus und versucht, Passanten, die am Stand ihre Unterschrift gegen diese Verbrechen der kommunistischen Partei Chinas geben, davon abzuhalten.

In langen Gesprächen weichen die vermeintlichen Fronten ein wenig auf: „China, dieses wunderbare riesige Land mit der 5.000 Jahre alten Kultur, kann nicht durch die kommunistische Partei repräsentiert werden“, wenden die Falun Gong-Praktizierenden ein.

Die Chinesen verschwinden, nachdem sie die zuvor entgegengenommenen Flugblätter demonstrativ zurückgegeben haben. Nach etwa einer Stunde erscheinen sie jedoch wieder, und erneut entsteht eine heftige Debatte. Fotos werden geschossen, Fratzen geschnitten – der Ärger kommt immer wieder. Schmerz über die Situation des eigenen Landes?

Die Begegnung von Hannover hat ein Nachspiel.

Der Chinese und seine Frau rollen ihre Koffer durch den gläsernen Berliner Hauptbahnhof, von dem aus sie noch am selben Tag den Weg zum Flughafen antreten werden, um in ihre Heimat zurückzufliegen. Damit hatten sie nicht gerechnet: Plötzlich steht da die Falun Gong-Praktizierende von gestern!

Überrascht ruft der Chinese aus: „Was machen sie denn hier in Berlin?“ „Ach, ich bin hier, weil heute am Brandenburger Tor auf dem Pariser Platz eine Falun Gong-Veranstaltung ist zum Gedenken an den Beginn der Verfolgung“, erwidert sie. Beide Seiten sind verblüfft. Und nach einem erneuten Gespräch verabschieden sie sich herzlich, mit warmem Händedruck, und vereinbaren: Irgendwann treffen wir uns auf dem Platz des Himmlischen Friedens; dann werden wir uns begrüßen und erzählen, was wir erfahren haben über die „Wahrheit“.

„Mut, Ideenreichtum und Optimismus“, die Botschaft des Unternehmertums auf der Hannover Messe ist nicht so sehr weit entfernt von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, den Botschaften von Falun Gong. Der Wunsch, dass sich diese in China manifestieren mögen, ging an dem Tag auf die Reise.

 



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