Stimmen für das Schloss in Berlins Mitte

"Der barbarische Abriss durch Ulbricht darf nicht als endgültig hingenommen werden"
Titelbild
Karl Friedrich Schinkel, 1781 – 1841, Architekt, Stadtplaner und Maler, sprach als Preußischer Hofbaumeister voller Hochachtung von Schloss in Berlin.(Foto: Nach der farbigen Kreide-Zeichnung von Franz Krüger)
Epoch Times12. Januar 2006

Karl Friedrich Schinkel, Preußischer Hofbaumeister:

Das Schloss wird im allgemeinen angesehen als ein Denkmal, welches den ersten Gebäuden Europens in jeder Hinsicht gleichgestellt werden kann. Als ein solches Denkmal ist es unantastbar, und es wird Pflicht eines Staates, es wenigstens in seinem dermaligen Zustand der Nachwelt zu überliefern – wenigstens!

Günter de Bruyn, Schriftsteller:

„Ich bin für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses, weil das historische Berlin wieder seine Mitte braucht und die Strasse Unter den Linden ihren passenden Abschluss – und zwar genau diesen. Außerdem bin ich dafür, weil die historische Gerechtigkeit es erfordert, dass der barbarische Abriss durch Ulbricht nicht als endgültig hingenommen werden darf.“

Karl Friedrich Schinkel, Preußischer Hofbaumeister:

Denn eine höhere und schönere Pflicht ist es, dasselbe ganz zu vollenden und so auf die Nachwelt zu bringen. In architektonischer Sicht muss unsere Zeit demütig das Talent unseres großen Landsmanns Schlüter anerkennen und gutheißen, was ein solcher Meister geordnet.

Prof. Dr. Joachim C. Fest, Historiker, früher Herausgeber der FAZ:

„Ich bin für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses, weil die Mitte Berlins ansonsten ohne einen eindrucksvollen Zentralbau bliebe. Neben zahlreichen weiteren Gründen schreckt mich die Vorstellung, was moderne Architekten an diese Stelle setzen würden.“

Karl Friedrich Schinkel, Preußischer Hofbaumeister:

Von den eigentlich klassischen Gebäuden, die von ihrer Idee etwas wirklich eigentümliches und vorzüglich großartiges haben, besitzt Berlin nur zwei: Das königliche Schloss und das Zeughaus. Den Kunstwert beider verdanken wir Schlüter; sie stehen zugleich als Monumente der Kunst da und werden immer wichtiger, je weniger die Zeit im Stande sein wird, sich auf so große und vollkommene Werke einzulassen.

Dr. h.c. Wolf Jobst Siedler, Publizist und Verleger:

„Berlin ist weitgehend eine Stadt ohne Geschichte. Das wird am deutlichsten, wenn man sie mit Paris und London vergleicht, von Rom ganz zu schweigen. Ein wenig ländliches Barock und hier und da eine Kirche in provinzialer Gotik, die in Westdeutschland gar nicht auffallen würde, das ist alles. …“

Karl Friedrich Schinkel, Preußischer Hofbaumeister:

Zugleich wird von dieser Seite die Pflicht umso dringender, die geerbten Schätze in ihrer ganzen Herrlichkeit zu erhalten. Selbst in ungünstigsten Zeiten sind die hierauf zu verwendenden Mittel nie als eine Verschwendung anzusehen, weil der zwar nur indirekte Nutzen, der daraus erwächst, zu allgemein und zu groß ist.

Zitiert nach http://www.stadtschloss-berlin.de/

1698 wurde der Baumeister Andreas Schlüter vom Kurfürsten und späteren König Friedrich I. mit der Neugestaltung des Berliner Schlosses beauftragt. Er schuf den bedeutendsten Profanbau des protestantischen Barocks, mit Elementen des italienischen Barocks und des aufkeimenden Klassizismus.

1950 wurde das Schloss unter der Herrschaft von Ulbrichts Sozialistischer Einheitspartei, SED, im Osten Deutschlands gesprengt. 1976 wurde unter Honecker der „Palast der Republik“ eingeweiht. Nach der Wende wurde das Haus wegen  Asbestverseuchung geschlossen.

2003 bekräftigte eine Mehrheit im Deutschen  Bundestag den Auftrag zum Abriss des „Palastes“ und zum Wiederaufbau des Schlosses. 

Zwei Oppositionsparteien, die Linken und die Grünen, haben im Deutschen Bundestag ein Abriss-Moratorium beantragt, um den Abriss zu stoppen. Am Freitag, den 20. Januar, soll darüber im Plenum debattiert werden.



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