Zauber von Weihnachten überlebt die Zeiten

Mehr Kinder glauben an den Weihnachtsmann, als man annehmen würde. Und wir nicht auch, zumindest ein bisschen ...?

„Den Zauber gibt es noch,“ sagt Will Austin, der jedes Jahr im November und Dezember als Weihnachtsmann in einem Einkaufszentrum im australischen Brisbane arbeitet. „Ich versuche den Zauber aufrechtzuerhalten, indem ich den Kindern Werte vermittle, um sie in eine liebevollere Zukunft zu führen“, erzählt Weihnachtsmann Will. „Es macht sie nachdenklich, wenn ich sie frage, ob sie die Geschenke verdienen, die sie sich wünschen, oder ob sie gut genug waren für dieses besondere Geschenk.“
„Waren sie gehorsam und hilfsbereit? Waren sie höflich zu ihren Geschwistern? Haben sie ihr Zimmer aufgeräumt? Ihr Gemüse gegessen? Ich sage ihnen manchmal: ‚Der Weihnachtsmann hat dieses Jahr Rosenkohl; er wird euch einen großen Sack davon bringen!’ Es ist interessant, ihre Reaktionen zu beobachten.“

Kinder, die Bücher lesen – und das gerne

Umgeben von all dem Weihnachtsschmuck sitzt Nikolaus Will im traditionellen roten Anzug mit Mütze auf einem geschmückten Thron, und sein seidener weißer Bart und seine langen Haare betonen seine sanften blauen Augen. Die Kinder warten außerhalb des kleinen Zimmers um ihn zu sehen. Ihre Wünsche reichen vom preiswerten – ein kleines Mädchen bittet um eine neue Glocke für sein Fahrrad – bis zum teuren elektronischen Spielzeug, das dieses Jahr beliebt ist.

„Wenn sie nach teuren Geschenken wie Nintendo DS, Playstation oder X Box fragen, verspreche ich diese Dinge nicht, weil die Familie sie sich vielleicht nicht leisten kann“, sagt Will, „deshalb sage ich, dass die Elfen hart daran arbeiten, um sie herzustellen, und lasse sie somit selbst entscheiden.“ „Das lässt den Eltern einen Ausweg. Ich schlage stattdessen Bücher vor. Ich bin überrascht, wie viele in diesem Elektronikzeitalter noch Bücher mögen.

Wenn sie eine große Liste haben, frage ich sie, ob sie so viel verdienen und ob das für die Eltern in Ordnung ist. Dabei denken die Kinder über sich selbst nach.“ Und manche denken auch über andere nach. Ein kleines Mädchen gab ihm einen Kieselstein, den es vom Strand mitnahm, und ein Junge wünschte sich nur, dass es seiner Familie gut geht und sie beschützt wird. Hunderte von Möchtegern-Weihnachtsmännern stellen sich für diese Arbeit auf, aber nur wenige bleiben bis zum Ende der Saison.

„Man braucht Ausdauer und Geduld – viel Geduld,” erklärt Will. „Man muss natürlich kinderfreundlich sein und die Rolle spielen können.“ Am Ende einer Schicht wird er dann manchmal auch emotional etwas weich, aber vor allem macht es eine Menge Spaß. Und in erster Linie deshalb zog ihn diese Arbeit auch so an.

Und wenn das unerwartete geschieht, muss der Weihnachtsmann ruhig und gefasst bleiben. „Ein junges Mädchen gab mir ihre Liste, auf der sie ganz unten noch hinzugefügt hatte: ‚Und wenn du mir nicht gibst, was ich will, werde ich dich erstechen.´“ Will nahm die Drohung leicht. Die Kleine meine nicht, was sie sagte, ihre Aussage sei nur eine Widerspiegelung unserer heutigen Gesellschaft.
Es sind auch wirklich traurige Zeiten, wenn sich Kinder nur wünschen, dass ihre Eltern aufhören sich zu bekämpfen. „Einsame Menschen kommen auch auf einen Besuch bei mir vorbei. Ich vermute, dass es die einzige Zeit ist, in der sie eine Art von Liebe in ihrem Leben finden,“ sagt Will „Es kann eine beunruhigende Zeit für manche Kinder werden, die glauben, dass Santa Claus sie nicht finden wird, weil sie an Weihnachten wegfahren.“

„Ich sage zu ihnen: ‚Gute Kinder werden immer gefunden, weil sie hell leuchten. Je besser sie sind, umso heller leuchten sie. Schlechte Kinder scheinen nicht so hell; deshalb kann man sie nicht so leicht finden, und sie bekommen vielleicht nur wenige Geschenke oder weniger von dem, was sie sich wünschen.´

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 52/08



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