Nach neun Monaten – Hamburger Läufer erreicht Shanghai: „Die Welt dreht durch, da musst du etwas tun“

Am Wochenende ist der deutsche Extremläufer Kai Markus mit zwei gebrochenen Fersenknochen am Ziel angekommen. "Okay, die Welt dreht durch, da musst du etwas tun", so Markus.
Titelbild
Der deutsch Extremläufer Kai Markus in China.Foto: CHANDAN KHANNA/AFP/Getty Images
Epoch Times17. Dezember 2017

Zu Fuß von Hamburg nach Shanghai für die Völkerverständigung: Am Wochenende ist der deutsche Extremläufer Kai Markus mit zwei gebrochenen Fersenknochen am Ziel angekommen.

Neun Monate brauchte er für die 12.000 Kilometer lange Strecke durch Polen, Weißrussland, Russland, Kasachstan, Usbekistan und Kirgistan nach China. „Okay, die Welt dreht durch, da musst du etwas tun“, sagte der mit einer Chinesin verheiratete Bankkaufmann und Finanzberater.

Er wollte dem Schubladendenken und den Vorurteilen etwas entgegensetzen, sagte Markus der Nachrichtenagentur AFP. „Aber wer bin ich schon, wer hört mir zu?“ So sei er auf die Idee mit dem öffentlichkeitswirksamen „Kultur-Marathon“ gekommen.

Den Lauf entlang der Seidenstraße, dem alten Handelsweg zwischen Europa und Asien, dokumentierte der 45-Jährige auf seinem Blog runmysilkroad sowie auf Facebook und Instagram. Die Schirmherrschaft für das Unternehmen mit dem Motto „Building Bridges“ (Brücken bauen) übernahm der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Mehrere Firmen unterstützten das Projekt als Sponsoren.

Begleitet wurde Markus von seinem Freund Victor Neubauer und dessen schwarzen VW-Käfer samt angehängtem Camper voller Proteinpulver, Nahrungsergänzungsmitteln und anderen Vorräten. Der Hamburger verschliss vier Dutzend Paar Laufschuhe. Er erlebte eiskalte Tage in Russland und einen heftigen Sandsturm in China. Die zentralasiatische Taklamakan-Wüste durchquerte er bei 52 Grad Celsius.

In der chinesischen Provinz Hubei brach sich Markus Ende September bei einem unglücklichen Stolperunfall beide Fersenbeine. Er ließ sich operieren und setzte das Projekt teils mit dem Zug, teils im Rollstuhl fort, weil auch der kultige VW-Käfer seinen Geist aufgegeben hatte.

Fremde Menschen überraschten Markus immer wieder mit ihrer Großzügigkeit und Gastfreundschaft – so wie das weißrussische Paar, das ihm sein Bett überließ und selbst auf dem Sofa schlief. Es gab zahllose Angebote zum Übernachten und Essen sowie Gespräche über Gott und die Welt.

Neue Fotos zeigen Markus mit deutlich mehr grauen Haaren als im März. Doch der Vater eines anderthalbjährigen Jungen, der am Samstag humpelnd im Ziel in Shanghai eintraf, bereut nichts. Der „Kultur-Marathon“ habe Menschen einander näher gebracht. Sein Fazit laute: „In unserer heutigen Welt brauchen wir sehr, sehr viel mehr Projekte, die Menschen verbinden statt sie zu trennen.“ (afp)



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