Kirchenrechts-Professor kritisiert Papst-Äußerungen: Franziskus lässt liberal Gesinnten viel Spielraum

Der Münsteraner Kirchenrechts-Professor Schüller hat die Äußerungen des Papstes zum Kommunionstreit der deutschen Bischöfe kritisiert.
Titelbild
Papst FranziskusFoto: Angelo Carconi/dpa
Epoch Times23. Juni 2018

Der Münsteraner Kirchenrechts-Professor Thomas Schüller hat die jüngsten Äußerungen des Papstes zum Kommunionstreit der deutschen Bischöfe als vieldeutig und teilweise kryptisch bezeichnet.

„Dass jeder Beschluss einer Bischofskonferenz `sofort universal` werde, ist nicht nur kirchenrechtlich falsch, sondern widerspricht der Intention des Papstes, Kompetenzen auf die nationale Ebene zu verlagern“, sagte Schüller der „Frankfurter Rundschau“ (Samstagausgabe).

„Aber offensichtlich will Franziskus den Streit der deutschen Bischöfe dadurch befrieden, dass er es jetzt eben jeden so machen lässt, wie er will. Inhaltlich bleibt da für die liberaler Gesinnten viel Spielraum, denen der Papst ja attestiert, sie hätten ihre Sache gut gemacht.“

Käme es nun tatsächlich zu Einzelfalllösungen von Bistum zu Bistum, entstünde in Deutschland nach Schüllers Einschätzung „ein pastoraler Flickenteppich – eine absurde Situation, weil die ökumenische Ausgangslage mit den gemischt-konfessionellen Ehen doch überall sehr ähnlich ist“, sagte er der „Frankfurter Rundschau“.

Dass der Papst und seine Behörden für solch ein Ergebnis einen derartigen „Scherbenhaufen angerichtet“ hätten, darüber könne er nur „den Kopf schütteln“. (dts)



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