Kolumne vom Freischwimmer: Ampel gut – alles gut

Es scheint schon etwas ungewöhnlich zu sein; thematisch an die letzte Kolumne anknüpfen zu wollen. Mag sein – doch ich mach es trotzdem.
Titelbild
Ich fragte mich „wie kann das sein, dass die Ampeln immer auf Rot schalten und ich nicht richtig vorwärts komme?“Foto: iStock
Von 17. Mai 2020

Vielleicht findet es der eine oder andere sogar drollig, wenn ich ihn – oder sie – an meinen Gedankengängen teilhaben lasse.

Dies könnte eventuell auch einer der Gründe sein, warum man eine Kolumne überhaupt liest.

Aber Vorsicht bitte, denn falls Sie meinen Überlegungen folgen (wollen), wäre es durchaus möglich, dass man Sie demnächst als „Alu-Hut-Träger“ beschimpft.

Naja, sei es wie es sei – auf jeden Fall haben wir in unserer letzten Wohnung in der ganz großen Stadt sehr zentral gewohnt.

Quasi direkt in der Innenstadt

Vorzüglich.

Mit Tiefgarage und so.

Das hat natürlich enorme Vorteile.

Doch leider bringen Vorteile manchmal auch Nachteile mit sich, denn der Vorzug einer Tiefgarage direkt unterm Haus hat bei mir nämlich gelegentlich die Faulheit gefördert.

Oder besser gesagt: das Trödeln.

Im Klartext bedeutete das, dass ich, bevor ich auf Arbeit musste, hier und dort noch ein bisschen rumgekramt habe … oder noch einen (langsamen und genüsslichen) Schluck aus der Kaffeetasse nahm … oder nochmal schnell im Internet nach ganz wichtigen Sachen geschaut habe. Natürlich ist es auch ganz, ganz wichtig – megawichtig – am frühen Morgen kurz vor der Arbeit schnell noch herausfinden zu wollen, ob der Stürmer-Star meines Lieblingsfußballvereins für das Spiel am Samstag schon seine Strümpfe gebügelt hat.

Naja, Sie kennen das vielleicht.

Und dann war ich zu spät.

Oder besser gesagt: auf den letzten Drücker.

Dann rannte ich nach unten, fuhr schleunigst aus der Tiefgarage raus und … stand an der ersten roten Ampel.

Doch irgendwann schaltete die auf Grün und weiter ging`s.

Bis zur nächsten Ampel.

Die hatte dann – selbstredend – auch wieder das rote Lämpchen an.

Die nächste auch.

Und danach die nächste auch.

Sieben Ampeln auf meinen Weg durch die Innenstadt und immer wenn ich sie erreichte, stand das Signal auf Halt.

Vielleicht ein kleines bisschen nervig.

Geringfügig.

Dies jedoch jeden Tag.

Wenn ich rechtzeitig das Haus verließ, juckte es mich nicht sonderlich.

War ich aber spät dran – Nervkram hoch zehn.

Da fielen dann auch schon mal unflätige Worte aufs Lenkrad.

Manche waren nicht einmal jugendfrei.

Dann war es leider vorbei mit der – von mir angestrebten – fernöstlichen Gelassenheit.

Bis ich eines Tages so spät dran war, dass ich im Auto wegen der Ampelschaltungen fast einen Tobsuchtsanfall bekam.

Ich war kurz vorm Hyperventilieren.

Doch mit aller Gewalt zwang ich mich zur Ruhe und versuchte einen sachlichen Gedanken zu fassen.

Immer wieder probierte ich Klarheit in meinen Geist zu bringen und fragte mich: „Wie kann das sein, dass die Ampeln immer auf Rot schalten und ich nicht richtig vorwärts komme?“

Ich wollte logisch denken und die Wut unterdrücken.

Als ich mich halbwegs beruhigt hatte, konnte ich mich daran erinnern, dass es in der DDR eine sogenannte „grüne Welle“ gab. Das bedeutet, wenn man an einem Ende der Stadt losfuhr und immer die Geschwindigkeit konstant bei 50 km/h gehalten hat, waren die Ampeln so geschaltet, dass man immer Grün hatte.

Da die DDR ständig Schwierigkeiten hatte Rohstoffe zu kaufen, weil die Alu-Chips im kapitalistischen Ausland nichts wert waren, musste an allem gespart werden.

Vor allem an importierten Rohstoffen.

Auch am Benzin.

Dabei war die Begründung der SED-Genossen, dass man beim ständigen Anfahren an den Ampeln …. dann wieder Stillstand … dann wieder Anfahren – dem sogenannten „stop and go“ – mehr Benzin verbraucht, als wenn man immer gleichmäßig durch die Stadt rollt.

Um Sprit zu sparen, haben sie deshalb die Ampeln auf „grüne Welle“ geschaltet.

Und sie haben es auch so hingekriegt.

Das war vor 35 Jahren.

Erstaunlich.

Es schien damals also kein unlösbares Problem zu sein – und das ohne die Computertechnik von heute.

Heute geht das jedoch nicht mehr.

Nirgends.

Ich kenne zur Zeit nicht eine einzige Stadt in unserem Land, in der es die „grüne Welle“ gibt.

Überall stop and go.

Es ließ mir einfach keine Ruhe und die Frage, warum dies so ist, nervte mich eigentlich noch mehr als die roten Ampeln.

Ich grübelte und grübelte – so lange, bis ich mir mein kleines Gehirn verrenkt hatte.

Doch nach vielem Hin und Her kam ich dann endlich auf des Rätsels Lösung: man muss nur die richtigen Fragen stellen.

Und die Fragen, welche ich mir dann für diesen „stop and go – Nervkram“ ausgedacht hatte, lauten:

„Wer hat einen Nutzen davon und wer hat die Macht, das zu tun?“

Natürlich wäre es in unserem heutigen Computerzeitalter ein Leichtes, in jeder Stadt eine „grüne Welle“ zu schalten.

Wer hat also einen Nutzen von den ewigen stop and go? Wem hilft es, wenn man durch das ständige Stoppen und wieder Anfahren mehr Benzin (und damit auch mehr Geld) verbraucht?

Wer hat die Macht (oder den Einfluss), die Ampeln so zu schalten?

So, liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle kommen wir nun zum traurigen Teil dieser Kolumne, denn ich möchte Sie ab jetzt mit diesen Fragestellungen allein lassen.

Dies ist auch gut so, denn falls ich Sie diesbezüglich auf eine detektivische Reise in meinen Gedanken mitnehmen würde, würden Sie sich eventuell erschrecken.

Nee, nee – den Weg der Erkenntnis muss jeder selbst gehen.

Das ist ja schließlich auch der Grund, warum der liebe Gott jedem Menschen einen eigenen Verstand gegeben hat.

Vertrauen Sie ruhig Ihrem gesunden Menschenverstand.

Haben Sie den Mut, das Unfassbare zu denken.

Die Gedanken sind frei !!!

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei Ihrem ganz persönlichen „Aha-Erlebnis“.

Und für diejenigen unter Ihnen, die denken, dass die Ampelschaltungen doch eigentlich ganz in Ordnung sind – für die ist ja eh alles in Ordnung.

Aber eins noch: diese Fragestellungen „Wer hat einen Nutzen davon und wer hat die Macht das zu tun“ lassen sich nicht nur auf die Ampelschaltungen anwenden.

Man könnte sie auch bei anderen, unklar erscheinenden Ereignissen nutzen.

Auch bei großen und noch größeren.

Viel Spaß beim Grübeln.

„Je weniger die Leute davon wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie“. (Otto von Bismarck)

Ahoi

Ihr Freischwimmer

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