Kolumne vom Freischwimmer: Entwarnung! Es gibt keine totalitäre Überwachung!

Es gibt heutzutage wirklich auch noch gute Nachrichten. So viele Institutionen sind um unser Wohlergehen und unsere Sicherheit besorgt - und helfen der Bevölkerung unentgeltlich wo sie nur können.
Von 2. August 2020

Teilweise mit einem riesigen Aufwand sind etliche Unternehmen um uns bemüht. Rührend!

So bekam ich doch unlängst von meinem kreditführenden Institut ein Schreiben, in welchem steht, das ich nun mit meiner gültigen Kreditkarte nicht mehr im Internet einkaufen darf. Obwohl die Karte – und somit auch das Konto – nicht im Minus ist, wird jetzt mein Recht auf Zahlung mit dem Plastik-Teil massiv eingeschränkt. Einfach so.

Nein, das ist keine schleichende Enteignung. Auch kein weiterer Schritt in eine totale Überwachung.

So etwas würden nur Verschwörungstheoretiker behaupten. Und wer möchte in unserer heutigen Zeit schon ein derartiges Etikett umgehängt bekommen … bei der öffentlichen Treibjagd, die gerade auf diese Menschen veranstaltet wird.

Nein, ich dürfte ja auch wieder mit meiner Kreditkarte bezahlen, falls ich mich dazu entschließen würde ab jetzt am Onlinebanking teilzunehmen.

Erpressung? Enteignung? Nein, wo denken Sie denn hin? Das ist alles nur zu meinem Besten.

Es gab mal eine Zeit in unserem Land, da wurde der Lohn freitags vom Chef in bar ausgezahlt. Diese altbewährte Praxis wurde nach und nach abgeschafft. Nun bekommen wir unser Geld gar nicht mehr ausgezahlt, sondern es wird einer Bank „gegeben“. Unser sauer verdienter Lohn wird also erst einmal an Fremde überwiesen. Die passen dann bis auf weiteres „für uns“ auf unser Geld auf und „verwalten“ es.

Das ist natürlich viel besser, als das schwere Geld selbst nachhause tragen zu müssen. Oh mein Gott bin ich dankbar, dass mir diese schwere Last abgenommen wird!

Außerdem ist es auch ein großes Glück für uns, dass dort ausschließlich nur Ehrenmänner*Innen arbeiten und wir noch nie etwas über „Bankenkrisen“ hören mussten. Da habe ich dann an dieser Stelle auch vollstes Vertrauen, wem ich mein Geld anvertrauen kann (muss).

Die heutige Generation hat sich schon so daran gewöhnt, dass alle denken, das müsste so sein. Sie wurden im Laufe der Zeit so konditioniert, dass keiner mehr wagt, dies überhaupt infrage zu stellen. Eigentlich sollen wir unser hart erarbeitetes Geld überhaupt nicht mehr in die Hände bekommen. Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder mit seinem Geld unkontrolliert tun und lassen kann was er will!?!

Aber jetzt wird noch einer drauf gesetzt, und das Bargeld wird schleichend abgeschafft.

Quasi durch die Hintertür (und im Windschatten von Corona), werden wir jetzt langsam darauf vorbereitet, das es bald kein Bargeld mehr geben soll.

Bargeld weg – Freiheit weg!

Aber, liebe Bürgerinnen und Bürger, dies ist nur zu unserem Vorteil. Und warum würden Sie denn unabhängig und unkontrolliert über Ihr eigenes Bargeld verfügen wollen? Wenn Sie nichts zu verbergen hätten, kann doch auch von den Banken und der Regierung jederzeit gesehen werden, wofür Sie Ihr Geld ausgeben. Oder haben Sie etwa etwas zu verbergen?

Schämen Sie sich etwa dafür, dass Banken und Regierungen jederzeit nachprüfen könnten ob Sie geblümte Unterwäsche bevorzugen?

Ach, nun seien Sie doch nicht so! Außerdem sind Menschen doch viel gefügsamer wenn man ihnen ihr eigenes Konto jederzeit sperren kann.

Glauben Sie mir, das ist nur zu unserem Besten!

„Je weniger wir die Trugbilder bewundern, desto mehr vermögen wir die Wahrheit aufzunehmen“. (Erasmus von Rotterdam)

Da passt ja auch prima ins Bild, dass ich Fahrkarten für die Bahn, welche ich online kaufe, nur noch mit der Angabe meiner Personalien bekomme. Diese werden dann im Zug vom Personal überprüft.

Wieso zum Kuckuck muss man beim Kauf einer Dienstleistung seine Daten angeben? Überwachung? Nein, das ist nur zu unserem Besten.

Außerdem hört das ja sowieso bald auf; nämlich dann, wenn wir alles nur noch mit einem Chip, welcher uns unter der Haut „eingepflanzt“ wird, bezahlen können. Da stehen dann sowieso schon – völlig bequem für uns – alle benötigten Informationen drin.

(Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten!)

„Wer die Wahrheit hören will, den sollte man vorher fragen, ob er sie ertragen kann“. (Ernst R. Hauschka)

Besonders drollig war auch die Meldung vor ein paar Tagen, dass die Post die Briefe nun per E-Mail ankündigt. Fantastisch!

Da fotografiert die Post unsere Briefe und irgend jemand muss dann irgendwie – natürlich elektronisch – die Verbindung zu Ihrer E-Mail Adresse herstellen. Laut der Meldung für ungefähr 34 Millionen Nutzer.

Großartig!

In einer Zeit, in der immer mehr Arbeitsplätze weg rationalisiert werden und nur noch gewinnmaximierend gearbeitet wird, bietet die Post nun einen solch hervorragenden „Service“ an.

Ich hyperventiliere gerade vor Freude wenn ich daran denke, dass ich, von der Arbeit kommend, erst einmal nach oben gehe, dann den PC hoch fahre, meine E-Mails abfrage, um dann lesen zu können, dass ich in drei Minuten in unserem Briefkasten unten im Haus einen Brief von Undine-Chantal vorfinden werde. Dann gehe ich wieder nach unten und hole mir den Brief – den ich ohne diesen fantastischen „Service“ höchstwahrscheinlich nicht hätte in dieser Art genießen können.

Ich schnappe gleich über vor Freude! So ein Aufwand; nur für uns. Und vor allem so nützlich!

Oder hat irgend jemand einen ganz anderen Nutzen davon? Es wäre auch möglich das damit etwas anderes „vorbereitet“ wird.  Auf jeden Fall wird das nur zu unserem Besten sein!

„Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er“. (Martin Luther)

Haben Sie noch etwas Zeit und Lust weiter zu lesen?

Dann würde ich nämlich gerne auch noch die Cookies ins Gespräch bringen. Diese werden auf unserem PC bzw. in unseren Programmen von „Fremden“ installiert. Bei Wikipedia steht dazu folgendes: „Aufgabe dieser Cookies ist beispielsweise die Identifizierung des Surfers … usw … usw“.

Klasse!

Fremde Webseiten legen diese Cookies also auf unserem Computer ab, um uns und unsere Vorlieben zu dokumentieren, zu analysieren und zu verarbeiten. Und das alles nur für unser Wohl.

Herrlich!

Aber der Oberhammer ist, dass die dann schreiben: „Ihre Privatsphäre ist uns wichtig“. Nochmal: die spionieren uns, unsere Interessen und unsere Vorlieben aus und schreiben dann „Ihre Privatsphäre ist uns wichtig“!?! Wenn dieser verlogene Hohn nicht so traurig wäre, wäre er sogar lustig.

Über die volle Kontrolle durch das Portal „Arbeitnehmeronline“, das Finanzamt, die Telefongesellschaften; Kameras auf öffentlichen Plätzen, U-Bahnstationen, Stadien … Gesichtserkennung, Spracherkennung … google, Facebook, Siri, Alexa und Microsoft reden wir erst gar nicht.

Die machen sich alle so eine große Mühe, nur um unsere Daten „für uns“ zu speichern und ggf. zu analysieren. Alles! Und nur zu unserem Wohl.

Ich bin so dankbar, dass ich mir vor Begeisterung mit dem Hammer aufs Knie hauen könnte.

Aber es gehören immer zwei dazu: die, die es machen und die, die es mit sich machen lassen. Zum Glück wurde jedoch vor kurzem herausgefunden, dass ein Schachspiel rassistisch ist, weil es schwarze und weiße Figuren hat.

Holy moly!

Betrachtet man das ganze aus dieser Perspektive – und nur aus dieser Perspektive – muss man selbstverständlich zu dem Ergebnis kommen, dass es keine vom Staat gewollte oder tolerierte totale Überwachung gibt. Überhaupt nicht.

Herzlichen Glückwunsch.

„Die meisten Menschen haben vor einer Wahrheit mehr Angst als vor einer Lüge“. (Ernst Ferstl)

UND

„Nur die Lüge braucht die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht“. (Thomas Jefferson)

Bevor ich mich von Ihnen mit meinem „Ahoi“ verabschiede, möchte ich mich im Namen all unserer Mitarbeiter noch einmal ausdrücklich für die schönen und aufbauenden Leserzuschriften bedanken. Uns als Redaktion tut es gut in diesen rauen Zeiten auch einmal etwas Wohltuendes zu lesen. Vielen Dank! Ausdrücklich möchte ich mich auch noch bei der netten Dame bedanken, die sich selbst als „Ein absoluter Fan“ bezeichnet hat.

Ahoi

Ihr Freischwimmer

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