„Desperate Housewives“: Schauspielerin Huffman will sich in Eliteuni-Bestechungsaffäre schuldig bekennen

Im Bestechungsskandal an US-Eliteuniversitäten will die Schauspielerin Felicity Huffman mit einem Schuldbekenntnis eine lange Haft abwenden. Die frühere "Desperate Housewives"-Darstellerin zahlte 15.000 Dollar für einen Studienplatz für ihre Tochter.
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"Desperate Housewives "Foto: Kevin Winter/Getty Images
Epoch Times9. April 2019

Im Bestechungsskandal an US-Eliteuniversitäten will die Schauspielerin Felicity Huffman mit einem Schuldbekenntnis einen Aufsehen erregenden Prozess und eine lange Haftstrafe abwenden. Die frühere „Desperate Housewives“-Darstellerin räumte nach Justizangaben vom Montag (Ortszeit) ein, 15.000 Dollar für bessere Ergebnisse ihrer Tochter bei einem Aufnahmetest gezahlt zu haben. Eine weitere prominente Beschuldigte in dem Skandal, Schauspielerin Lori Loughlin, will laut Staatsanwaltschaft kein Schuldbekenntnis ablegen.

Huffman erklärte sich bereit, sich wegen Beteiligung an einem kriminellen Zusammenschluss für eine Geldzahlung zu betrügerischen Zwecken schuldig zu bekennen. Wie Staatsanwalt Andrew Lelling mitteilte, haben insgesamt 13 der 33 beschuldigten Eltern in dem Prozess eingewilligt, ein Schuldbekenntnis abzulegen.

Der Termin für das formelle Schuldbekenntnis von Huffman und den anderen vor einem Bundesgericht in Boston wurde noch nicht mitgeteilt. Huffmans Kollegin Loughlin, die aus den Serien „Full House“ und „Fuller House“ bekannt ist, will sich laut Lelling nicht schuldig bekennen.

Wegen der Bestechungszahlung von 15.000 Dollar (13.340 Euro) könnte Huffman theoretisch zu bis zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt werden. Die Zeitung „Boston Globe“ schrieb nun, im Gegenzug für ihr Schuldeingeständnis könne die 56-Jährige mit einer milden Strafe rechnen. Demnach soll der Strafrahmen auf zwischen vier und zehn Monate Haft angesetzt werden. Die Anklage wolle dabei eine Strafe im „unteren Bereich“ dieses Strafrahmens fordern.

Huffman schrieb in einer Stellungnahme, sie „schäme“ sich, ihrer Tochter, ihrer Familie, ihren Freunden, ihren Kollegen und dem Bildungssystem „Schmerz“ bereitet zu haben. Sie wolle sich insbesondere bei denjenigen Studienbewerbern entschuldigen, „die jeden Tag hart arbeiten, um an einer Hochschule aufgenommen zu werden“.

Ihre Tochter habe nichts von dem Bestechungsgeld gewusst, beteuerte die Schauspielerin. Sie habe ihrer Tochter helfen wollen, sie aber letztlich „betrogen“. Huffman hatte von 2004 bis 2012 in der Serie „Desperate Houswives“ mitgespielt. Sie ist mit dem Schauspieler William H. Macy verheiratet, der aus diversen Nebenrollen in Kinofilmen wie etwa „Fargo“ bekannt ist, und hat mit ihm zwei Töchter.

Die Bestechungsgelder flossen an William Singer

Der Bestechungsskandal war Mitte März bekannt geworden: Dutzende wohlhabende Eltern, darunter Prominente wie Huffman und Loughlin oder auch Anwälte, sollen Bestechungsgelder gezahlt haben, damit ihre Kinder an Elite-Hochschulen aufgenommen wurden. Betroffen sind unter anderem die Eliteuni Yale, die Georgetown University in Washington und die kalifornische Universität Stanford.

Die Bestechungsgelder flossen an William Singer, der mit einem ausgeklügelten Netzwerk für die Aufnahme wenig qualifizierter Studenten sorgte. So ließ er Prüfungsergebnisse fälschen und bestach Trainer, die Studienplatzanwärtern überdurchschnittliche sportliche Leistungen bescheinigten, um ein Sport-Stipendium zu erschleichen.

Singers kriminelle Organisation sammelte insgesamt 25 Millionen Dollar von Eltern ein. Einzelne Eltern zahlten bis zu 6,5 Millionen Dollar, um ihrem Sprößling einen Studienplatz an einer renommierten Uni zu verschaffen. Singer bekannte sich bereits schuldig und kooperiert mit den Ermittlungsbehörden. Gegen die betroffenen Hochschulen wurden bislang keine Verfahren eingeleitet. (afp)



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