„Tatort“-Schauspieler Hoppe: Gute Filme funktionieren über die Atmosphäre

Schauspieler Andreas Hoppe erklärt: "Man kann den Zuschauer natürlich blöd machen, wenn man ständig alles erklärt und zerredet. Gute Filme funktionieren nicht nur über die Texte, sondern ganz viel über die Atmosphäre."
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Andreas Hoppe im Oktober 2017 auf der Frankfurter Buchmesse.Foto: Uwe Zucchi/dpa
Epoch Times5. Januar 2018

Schauspieler Andreas Hoppe, der am Sonntag nach 21 Jahren seinen letzten Auftritt als Mario Kopper im „Tatort“ aus Ludwigshafen absolviert, macht für sein Ausscheiden schwache Drehbücher und die für den Krimi zuständige Redaktion beim SWR verantwortlich.

„Bei den Büchern, die wir teilweise hatten, konnte man nur staunen, was da überhaupt noch rausgekommen ist. Das war wirklich unser Verdienst“, sagte Hoppe der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Teilweise sei es „echt quälend“ gewesen: „Wir haben viel diskutiert und waren richtig unglücklich mit manchen Büchern.“

Alle Versuche, daran etwas zu ändern, seien ins Leere gelaufen, sagte der Schauspieler weiter: „Ulrike Folkerts und ich haben hart darum gekämpft, immer wieder Vorschläge gemacht, Ideen eingebracht, aber es hat sich einfach nichts verändert. Stattdessen haben wir in teilweise erstaunte und leere Gesichter geguckt.“

Stattdessen hätten die Kommissare in den Filmen ein ums andere Mal Verdächtige nach ihrem Alibi fragen müssen. Das, so Hoppe, sei der Unterschied zu vielen skandinavischen Krimis, die er toll finde: „Man muss nicht immer alles erklären, als ob der Zuschauer blöd wäre. Aber man kann den Zuschauer natürlich blöd machen, wenn man ständig alles erklärt und zerredet. Gute Filme funktionieren nicht nur über die Texte, sondern ganz viel über die Atmosphäre.“

Die Jahre, „in denen so rumgeeiert wurde“, seien schlimm für ihn gewesen, sagte Hoppe: „Ich bin ja am Ende manchmal nur ab und zu durchs Bild gelaufen und hatte gar nichts mehr zu tun, hatte aber andere Filme dafür abgesagt. Das hat wehgetan.“ (dts)



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