Vorwurf sexuelle Belästigung: Wedel beklagt „medialen Pranger“ und tritt als Intendant der Hersfelder Festspiele zurück

Der Regisseur Dieter Wedel hat sich nach gegen ihn erhobenen Vorwürfen sexueller Belästigung über einen "medialen Pranger" beklagt und sich als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele zurückgezogen. Wedel weist die Vorwürfe zurück.
Titelbild
Dieter Wedel.Foto: Simon/Getty Images
Epoch Times23. Januar 2018

Der Regisseur Dieter Wedel hat sich nach gegen ihn erhobenen Vorwürfen sexueller Belästigung über einen „medialen Pranger“ beklagt und sich als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele zurückgezogen.

„Seit mehr als zwei Wochen sehe ich mich einer nicht enden wollenden Flut schwerster, öffentlich in den Medien erhobener Anschuldigen und Vorwürfe ausgesetzt“, erklärte Wedel am Montag. Der Regisseur weist die Vorwürfe zurück.

In einer auf der Website der Bad Hersfelder Festspiele veröffentlichten persönlichen Stellungnahme erklärte Wedel zu seinem Rückzug als Intendant: Er wolle die Veranstaltung aus „der diffamierenden Diskussion um meine Person heraushalten“. Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling bezeichnete dies als „schmerzlichen Schritt für die Festspiele und die Stadt“. Beide verdankten Wedel „sehr viel“.

Der Regisseur beklagte, der Umfang und die Art und Weise der Beschuldigungen hätten ihn „zutiefst verstört und erschüttert“. Die Anfeindungen hätten für seine Gesundheit und für seine Familie ein „erträgliches Maß weit überschritten“.

„In diesem Klima der Vorverurteilung, der sogenannten Verdachtsberichterstattung, die auf keine erwiesenen Fakten gestützt sein muss, kann ich den Kampf um meine Reputation nicht gewinnen – weder mit juristischen Mitteln noch mit medialen Stellungnahmen“, erklärte der Regisseur. Bei ihm und seinem Anwalt hätten sich Menschen gemeldet, „die dafür einstehen wollen, um dem Gemisch aus Gerüchten, Unterstellungen, Vermutungen und Anschuldigungen Substanzielles entgegenzusetzen“.

Er stelle sich jedoch die Frage, was dies am Ende bringe – „außer vielleicht der Erkenntnis, dass inzwischen auch nach Eintritt der Verjährung allein schon der Verdacht genügt, um jedermann zu jedem beliebigen Zeitpunkt an den medialen Pranger zu stellen“, heißt es in der Stellungnahme.

Anfang Januar hatten im Magazin der Wochenzeitung „Die Zeit“ die ehemaligen Schauspielerinnen Jany Tempel und Patricia Thielemann sowie eine weitere Frau, die anonym blieb, zum Teil schwere Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe gegen den 75-Jährigen erhoben.

Sein Anwalt verwies danach auf eine eidesstattliche Erklärung Wedels, wonach die von mehreren Schauspielerinnen gegen ihn erhobenen Vorwürfe „unzutreffend und nicht gerechtfertigt“ seien. Er habe zu keinem Zeitpunkt diesen oder anderen Frauen in irgendeiner Form Gewalt angetan.

In seiner persönlichen Stellungnahme erklärte Wedel nun: „Ich verabscheue jede Form von Gewalt, gegen Frauen ebenso wie gegen Männer.“ Er kündigte zudem an, sich öffentlich nicht mehr zu äußern. (afp)



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