Was bleibt jetzt außer der Angst?, fragt Bestsellerautor Heiko Schrang auf FB

Es war eines der besonderen Interviews, das ich mit Heiko Schrang am 7. Oktober führte. Es landete schließlich bei der Flüchtlings-Frage. Schrang: „Sie sind jetzt und heute die Erste, die meine aktuellen Gedankengänge darüber erfährt.“
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Heiko Schrang: „Dieses Buch ‚Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen‘, ist vom Schicksal begnadet, von Anfang an. So viele Zufälle, wie ich bei diesem Buch erlebt habe, da könnte ich noch ein Buch drüber schreiben.“
Von 12. Oktober 2015

Wir trafen uns an einem goldenen Herbsttag im Büro von Heiko Schrang, dem Autor von der „Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen“ und Betreiber von SchrangTV. Der Weg führte von der Autobahn vor den Toren von Berlin nach Norden über Land Richtung Wandlitz. Es war eines der besonderen Interviews, für das ich zwar eine Leitlinie vorbereitet hatte, aber gleichzeitig dem Gefühl folgte, dass allzu enge Fragen das Gespräch behindern würden.

Und so begannen wir mit dem Einstieg in seine Laufbahn als Autor eines Newsletters. Ich habe Heiko Schrang erzählen lassen, von wenigen Fragen unterbrochen, und das Gespräch aufgezeichnet. Es ist von ihm autorisiert.

Heiko Schrang: „2009 habe ich angefangen, einen kostenlosen Newsletter rauszugeben, denn ich war es irgendwie leid, bei Gesprächen immer meine Ansichten zu rechtfertigen, auf die Fragen, wie ich denn meine Erkenntnisse belegen könnte. Ich war schon immer politisch interessiert. Von da an konnte ich einfach auf meine Schriften verweisen und man konnte mir glauben oder nicht. Ich komme eigentlich aus der Immobilienbranche.“

„Ich habe trotzdem immer noch Vorträge gehalten, denn in mir steckt ein kleiner Revolutionär, da habe ich über verschiedene Themen referiert. Unregelmäßig, aber da war ich auch ganz erfolgreich.“

„Mit dem Newsletter fing ich an für etwa 300 Leute. Dann kam die Sache ins Rollen, weil der Vorstandsvorsitzende von wallstreet online sich an mich gewandt hatte, er wollte genau solche Artikel auch für seine Seite haben, dann im Goldseitenblog, auch eine relativ große Seite im Internet, dann MMnews und noch andere. Mittlerweile habe ich im Jahr etwa 1 Million Leser weltweit. Das war immer noch ein Hobby, mit dem ich auch kein Geld verdient habe.“

„Der wesentlichste Schritt überhaupt kam im Jahr 2012, da hatte ich eine sehr schwere Krankheit, ganz abrupt, die mich sechs Wochen ans Bett fesselte, sehr dramatisch mit vielen Schläuchen um mich herum im Einzelzimmer und hinterher sagten die Ärzte, da wäre ich gerade so mit dem Leben davongekommen. Aber der wesentliche Punkt war, dass ich Zeit hatte , über mein Leben nachzudenken, auch was man noch machen möchte, bevor man stirbt, also eine Weltreise oder die richtige Frau kennenlernen oder ein schönes Haus am Meer haben … Bei mir war es so, dass ich schon seit 2002 halb schwanger mit mir gegangen bin, mal ein Buch zu schreiben, aber es kam irgendwie nie dazu. Von Jahr zu Jahr wurde es nichts damit, das kennt man ja mit anderen Vorhaben auch.“

„2002 hatte ich aber schon ein paar Notizen gemacht, die alle noch da sind, und dann bin ich Anfang 2008 von Thailand nach Deutschland geflogen, da saß neben mir ein Mann, ein ganz interessanter Mann, und wir kamen ins Gespräch, später stellte sich heraus, dass er ein sehr erfolgreicher Unternehmer war, und ich habe ihm so frei von der Leber alles erzählt über Reinkarnation, über politische Ereignisse, so nach Art von Verschwörungsgeschichten, und am Ende dieser zehn Stunden sagte er zu mir: „Ich muss Ihnen mal was sagen, ich bin ein extrem verschlossener Mensch, Sie haben es geschafft, mich dermaßen zu öffnen, das habe ich noch nie erlebt, ich biete Ihnen das Du an, ich heiße Klaus, hier ist meine Karte. Ich kann Dir nur einen guten Tipp geben, schreibe das alles mal nieder, was Du mir auf dem Flug gesagt hast, ich glaube, das wird ein erfolgreiches Buch.“ Ich dachte, „Au, das ist vielleicht ein Wink vom Schicksal. Dann habe ich angefangen, so an die 90 Seiten zu schreiben.“

„Ich kann nur sagen, was dann später kam, dass dieses Buch „Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen“ vom Schicksal begnadet ist, von Anfang an. So viele Zufälle, wie ich bei diesem Buch erlebt habe, da könnte ich noch ein Buch schreiben über die Wunder, die hierbei eine Rolle gespielt haben. Ich habe im Mai 2012 angefangen, das Buch zu schreiben und war im Dezember 2012 damit fertig. Ich hatte nicht mal die Intention, damit Geld zu verdienen. Ich kann auch keine Ratschläge geben, wie man ein erfolgreiches Buch schreibt, was viele von mir wissen wollen, denn das kann man nicht vom Verstand steuern. Ich hab ja vorher auch schon sehr gut gelebt durch mein anderes Geschäft.“

„Aber Anfang 2013 bekomme ich eine Mail von „Time to do“ Schweiz, man lädt mich ein zu einer Präsentation meines Buches in „Schweiz 5“. Ich war noch nie im Fernsehen, ich war noch nie in der Schweiz, was mache ich jetzt? Meine Bekannten haben mir abgeraten – fahr auf keinen Fall hin, Heiko – wenn du dich da blamierst! Aber dann war da so eine innere Stimme, die hat gesagt, was soll schon passieren, du blamierst dich, keiner kauft dein Buch, na und? War ein richtiger Turbo. Dazu muss ich sagen: Ich hatte das Buch selbst verlegt. Wir hatten das Manuskript an diverse Verlage geschickt und ich war ziemlich erschrocken, weil die alle sagten, ich müsste 40 bis 50 Prozent der Inhalte streichen oder umschreiben, um die Sachen zu bringen. So bin ich wie die Jungfrau zum Kind zu einem eigenen Verlag gekommen mit allen Fehlern, die man in dem Geschäft als Anfänger machen kann.“

„Und nun kam das Interview in der Schweiz, es lief alles gut und danach ging es Schlag auf Schlag. Eva Hermann meldete sich aus Hamburg, und andere folgten, auch die EPOCH TIMES. Ja, der sogenannte Mainstream hat bisher nicht darüber berichtet, aber in den alternativen Medien ist es mittlerweile ein Kultbuch geworden mit 219 Bewertungen bei Amazon, was richtig viel ist für ein Buch. Es ist ein Bestseller und ein Longseller, es läuft seit zweieinhalb Jahren. Dann meldete sich die Frau von Horst Janson, dem Schauspieler, er würde gern ein Hörbuch besprechen. Sie kommen alle zu mir. Ende letzten Jahres ist ein zweites Buch entstanden, das nicht ganz so erfolgreich ist wie das erste, „Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen 2“. 

„Es ist viel tiefgründiger als das erste, der Fehler war vielleicht, dass ich denselben Titel genommen habe und manche nur einen Abklatsch vom ersten Buch vermuten. Mir liegt das eigentlich noch mehr am Herzen und natürlich hat es neue Inhalte.“

Epoch Times: Was kommt von Lesern oder Freunden zurück? Was bewegt Sie besonders?

Heiko Schrang: „Es war überwältigend, was an Echo zurückkam, es war letztes Jahr extrem anstrengend, dann inmitten all der Rückmeldungen auch noch das zweite Buch zu schreiben. Andererseits kommt auch so viel positive Energie zurück, dass es alles aufwiegt. Für diese Feedbacks bin ich sehr, sehr  dankbar.“

„Ein Leser schrieb: ‚Wenn ich mal Kinder habe, werden Ihre Bücher zur Pflichtlektüre, denn ich möchte, dass sie gleich die richtige ‚Pille‘“ schlucken – in Anlehnung an den Film Matrix. An dieser Stelle einfach mal, Heiko Schrang, vielen Dank für die Wahrheit‘. Eine Lehrerin schreibt, dass sie in ihrer Schule für die 13- bis 17-Jährigen so eine Art sozialen Kreis gegründet hat, wo sie den zweiten Teil, also den spirituellen Teil meines Buches, besprechen, unter Jugendlichen.“

„Freunde haben nicht damit gerechnet, dass die Sache so erfolgreich wird, keiner. Ich habe viele Unternehmer als Freunde, ich will es mal so formulieren: Ich schaffe es gerade bei diesen, dass sie mir wirklich zuhören, weil sie wissen, dass ich auch ein erfolgreicher Unternehmer bin. Zwar würden sie Themen wie Reinkarnation oder Karma eigentlich ablehnen, aber sie fangen nun doch an, darüber mal ernsthaft nachzudenken. Das ist eben bei mir anders. Ich kann in beiden Welten die Leute ansprechen.“

Epoch Times: Wie sind Sie auf den spirituellen Weg gekommen? 

„Ein bisschen hab ich davon bei meiner Mutter mitbekommen, ich war immer gläubig, ich war auch Leistungssportler. Ich hab auch immer gebetet als Jugendlicher in der Sport-Leistungsschule, habe Sachen visualisiert, die dann auch eingetroffen sind. Aber das war Intuition, das hat mir niemand beigebracht. Allerdings vor meiner Reise nach Thailand kam ein Mann, eine Art Mentor, er verschwand auch wieder wie im Nichts, der hatte jahrelang in Tibet gelebt, der hat mir viele Sachen gezeigt und gesagt, die ich dann in Thailand vertiefen konnte.“

Epoch Times: Was ist es eigentlich, was Sie mir heute sagen wollten? Was liegt Ihnen aktuell auf der Seele?

Schweigen.

Epoch Times: Das bewegendste Thema momentan ist die Situation der Flüchtlinge, wie geht es Ihnen damit?

Heiko Schrang: „Sie sind heute die Erste, die das von mir zu hören bekommt – Sie haben das Privileg, mal sehen, was Sie daraus machen – weil ich selber bei mir erkannt habe, seit etwa drei Wochen, dass mich die ganze Situation dermaßen runtergezogen hat, ich habe es auch beobachtet bei Freunden, Bekannten, bei fremden Menschen, dass die Gesellschaft komplett zerrissen ist bei dieser Thematik. Die Angst ist so groß bei den Menschen, dass man von einem Schockzustand sprechen kann.“

„Wenn man Angst hat, zieht sich alles zusammen, Sie sind nicht mehr in der Lage, kreativ zu arbeiten. Ich hab es bei mir selbst erlebt, der Tiefpunkt war erreicht am Montag dieser Woche. Es war für mich der schlimmste Tag überhaupt, man kann sagen, die Negativität hatte sich aufgebaut. Bei mir in der Gegend im Mühlenbecker Land (nördlich von Berlin) sind mehrere Schulen betroffen, dort werden die Turnhallen geschlossen, da kommen Flüchtlinge rein. Ich hab ja immer in den letzten Jahren über alle Themen etwas gesagt, habe es geschafft, nicht in die rechte Ecke gedrängt zu werden, denn ich habe immer nur Fragen gestellt, ich habe nie Partei ergriffen. Der letzte Artikel, in dem ich etwas dazu gesagt habe, EPOCH TIMES hat ihn ja auch am 29. September gebracht, mit dem Video von SchrangTV, wird immer noch täglich von 1.000 Leuten angeklickt.“

„Die Leute wollen darüber etwas hören, aber – und Sie sind jetzt die Erste, die meine Gedankengänge darüber erfährt. Ich werde in den nächsten Tagen – das wird vielen Leuten nicht gefallen, das ist auch mit einem Risiko für mich verbunden – ich werde in den nächsten Tagen zuerst auf Facebook ein Statement abgeben mit folgendem Inhalt: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die alternativen Medien, zu denen ich auch gehöre, und bekannte Blogger aus dieser Szene einander übertroffen haben mit Berichten zu Hintergründen noch und noch, wie wir belogen werden.

„Letztendlich – ich nehme mich da nicht aus – haben wir aber auch nur Angst vermittelt. Weil die Menschen, die haben sich nie gut dabei gefühlt, die haben das gelesen und haben gesagt, was soll ich bloß machen. Ich kenne reihenweise Leute, die denken über Auswandern nach, reihenweise Leute, die dabei sind, sich zu bewaffnen. Aber das ist nicht mein Weg, ich bin genauso in dem Fall wie die Leute, die wir eigentlich angreifen, die Mainstream-Medien und die Politik, weil die auf genau dem gleichen Niveau arbeiten. Wir stellen uns aber hin und sagen, ‚wir sind ja besser‘. Wir decken ja eure Sachen auf, also sind wir auf dem gleichen Level.“

„Demzufolge werde ich sagen, ich werde in Zukunft weiterhin Aufklärungsarbeit leisten, aber, wie die Buddhisten sagen: ‚Das, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest, das wächst‘. Momentan richten wir alle unsere Aufmerksamkeit auf Dinge, die wir gar nicht haben wollen. Ich werde jetzt anfangen, auch wie in meinen Publikationen über positive Sachen zu berichten. Beispielsweise über die Macht der Gedanken, wie bestimmte Dinge funktionieren, ich nehme auch in Kauf dabei, dass ich einige Fans dadurch verliere. Das ist so ungefähr der neue Weg, den ich einschlagen werde.“

Was Heiko Schrang noch am selben Abend nach dem Interview daraus machte, konnte man auf seiner Facebook-Seite lesen:

„Ich werde […] zukünftig weiter meine Aufklärungsarbeit leisten, jedoch möchte ich ein Zeichen setzen und werde auch über positive Dinge berichten, damit die Menschen in ihre Mitte kommen und ihre wahre Kraft wieder entdecken. Es ist an der Zeit, dass wir aus dieser Schockstarre gemeinsam ausbrechen und uns auf die positiven Dinge des Lebens konzentrieren.“

Epoch Times: Vielen Dank Heiko Schrang für dieses offene Gespräch. Gratulation zu dem neuen öffentlichen Weg in den Medien, auf dem Sie in Ihren Büchern eigentlich schon immer sind!



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