Auf den Spuren der „Me Too”-Bewegung – Radiosender streicht „Baby It’s Cold Outside” von Playlist

Politisch korrekt oder einfach nur übertrieben? Ein Radiosender in Cleveland, Ohio, hat aufgehört, den Song „Baby It's Cold Outside“ aus den 1940er Jahren zu spielen – infolge der „Me Too“-Bewegung.
Titelbild
Weihnachten in Alexandria, Virginia, USA.Foto: iStock

Diese Woche entfernte der Sender WDOK Christmas 102.1 das Lied „Baby It’s Cold Outside“ aus den 1940ern aus seiner Weihnachts-Playlist. Er gab als Grund an, dass sich ein Zuhörer beschwert habe, berichtete Fox8.

Das Lied (gesamter Text siehe unten) handelt davon, dass eine Frau das Haus eines Mannes verlassen möchte, während er sie anfleht zu bleiben. Sie singt: „Ich kann wirklich nicht bleiben“ und er erwidert „aber Baby, es ist kalt draußen“. Und „Ich muss einfach gehen … die Antwort ist nein.“

WDOK-Mittagsmoderator Desiray sagte: „Es war nicht wirklich unsere Entscheidung. Das entscheiden unserer Zuhörer.“ Die Musikauswahl werde von den Zuhörern bestimmt, so der Moderator.

Der Sender veröffentlichte eine Umfrage auf seiner Website. Die Mehrheit der Teilnehmer war dafür, dass der Song nicht mehr gespielt werden sollte.

„Die Leute sagen vielleicht: ‚Oh, genug mit diesem #MeToo.‘ Aber wenn man das wirklich einmal beiseitelässt und sich den Text anhört, möchte man doch nicht, dass die eigene Tochter in so einer Situation wäre“, erklärte Desiray. „Die Melodie geht zwar ins Ohr. Aber lasst uns für solche Vorstellungen keine Werbung machen.“

Die Ergebnisse der Umfrage sind auf der Website des Senders noch nicht verfügbar. Sie können Sie hier einsehen.

Läuft „Political Correctness” aus dem Ruder?

Der Schritt rief im Internet Gegenreaktionen von Menschen aus Cleveland und den ganzen Vereinigten Staaten hervor. Sie beschuldigten den Sender, der ausufernden politischen Korrektheit zu folgen.

„Das ist verrückt! Wenn wir anfangen, alles zu ignorieren oder zu verbieten, was derzeit politisch falsch ausgerichtet ist, werden wir unserer Geschichte großes Unrecht tun. Das geht zu weit! Nicht nur das, es ist außerdem mein Lieblings-Weihnachtslied … und ja, ich bin eine Frau!“, kommentierte eine Frau bei „USA Today“.

Ein anderer schrieb: „Diese Political-Correctness-Verrückten haben schon zu lange das Sagen.“

Eine andere Frau meinte: „Es ist ein dummes Lied, das vor 75 Jahren geschrieben wurde, als Männer noch Gentlemen waren.“

Im Kommentarbereich von WDOK 102 Cleveland schrieb eine Frau: „Wenn Sie anfangen, diesem Quatsch nachzugeben, bin ich fertig. Ich bin des Haufens Schneeflocken überdrüssig, die sich durch alles beleidigt fühlen, und somit allen anderen alles ruinieren. Wenn es euch nicht gefällt, wechselt den Sender. Offensichtlich hören diese empfindlichen Leute immer wieder zu, um die Playlist auseinander zu nehmen.“

Und ein weiterer äußerte: „Müssen wir uns wirklich unentwegt zu Opfern machen? Die Menschen müssen aufhören, den nächsten Generationen beizubringen, dass jede Kleinigkeit mobbing oder politisch falsch sei und dass sie immer in irgendeiner Form Opfer seien. Das ist ein unschuldiges Lied über einen Gentleman, der mit seiner Freundin kuscheln will. Keiner, der sich das anhört, ist ein Opfer. Komm schon 102 … Kann man nichts mehr für das halten, was es wirklich ist?“

Hier ist der Beginn des Original-Liedtextes:

I really can’t stay (but baby, it’s cold outside)
I’ve got to go away (but baby, it’s cold outside)
This evening has been (been hoping that you’d drop in)
So very nice (I’ll hold your hands, they’re just like ice)
My mother will start to worry (beautiful what’s your hurry?)

Das Original erschien in der amerikanischen „The Epoch Times“ (deutsche Bearbeitung von aw). Originalartikel: ‘Baby It’s Cold Outside’ Banned From Cleveland Radio Station Amid ‘Me Too’



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion