Traditioneller Riesenstollen und Riesenpyramide

Titelbild
Der größte begehbare Schwibbogen der Welt stammt aus dem Erzgebirge und hat eine Länge von 13,5 Metern und ist 5,0 Meter hoch.Foto: Ingrid Wittig/The Epoch Times
Von 5. Dezember 2009

Im Jahr 1434 bewilligten Kurfürst Friedrich II. und sein Bruder Herzog Sigismund der Stadt Dresden das Abhalten eines “freien Marktes“ an einem Tag in jeder Woche des Jahres. Inbegriffen war ein Markttag „am Heiligen Christabend“. Da zu dieser Gelegenheit auch das damals schon beliebte Festgebäck, der Striezel, gekauft werden konnte, wurde der Markt als „Striezelmontag“ um 1500 zur Tradition.

Spezialitäten aus der Region

Im 16. Jahrhundert boten immer mehr Handwerker und Händler vor allem aus dem Erzgebirge, der Oberlausitz und Böhmen ihre Waren auf dem Markt an. Das setzte sich über die Jahrhunderte in der Vorweihnachtszeit fort. Sächsische Spezialitäten wie Blaudruck-Erzeugnisse und Keramik aus der Lausitz, gedrechselte Waren aus dem Erzgebirge, Plauener Spitze und Herrnhuter Sterne sind begehrte Erzeugnisse. In liebevoll gestalteten Weihnachtsbuden werden sie wohl bedacht dargeboten und ziehen, neben den vielen süßen Genüssen und weihnachtlichen Gerüchen, die auf keinem Weihnachtsmarkt fehlen, heute noch viele Besucher an.

Tradition und Vielseitigkeit

In der diesjährigen Vorweihnachtszeit legten die Dresdner bei der Erarbeitung des Weihnachtsmarktkonzeptes noch mehr Wert auf Tradition und Vielseitigkeit. Ein Beispiel dafür sind neue Schauwerkstätten, in denen gezeigt wird, wie Striezel und Christstollen gebacken werden.

Ein bekannter Bäcker aus Dresden meint: „Die Geschichte des echten Dresdner Striezels ist eine Geschichte voller Verwechslungen. Von meisterlicher Hand im Laufe der Jahre mit Früchten und Gewürzen verfeinert, ist er zu einem kulinarischen Original geworden. Er ist der Vorläufer des Stollens und seine besondere Rezeptur ist das große Geheimnis eines jeden Bäckermeisters.“

Die weltweit größte Weihnachts-Pyramide auf dem Striezelmarkt ist 14,62 Meter hoch und wurde vor elf Jahren im Guinnessbuch der Rekorde vorgemerkt.Die weltweit größte Weihnachts-Pyramide auf dem Striezelmarkt ist 14,62 Meter hoch und wurde vor elf Jahren im Guinnessbuch der Rekorde vorgemerkt.Foto: Ingrid Wittig/The Epoch Times

Zwei Touristinnen aus Schellerhau/ Erzgebirge, preisen die Weihnachtszeit wegen ihres Lichtes, der appetitlichen Gerüche, die auch über den Weihnachtsmarkt ziehen, sie freuen sich auf das familiäre Zusammensein und den Schnee, der alles so ruhig und friedlich einhüllt.

Unter den 225 Weihnachtsständen ist auch ein Stand mit zwei Studentinnen aus Finnland zu finden, die süßen Honig aus ihrer Heimat anbieten. Sie mögen die festliche Zeit in Dresden und freuen sich sehr, ihre Deutschkenntnisse in Verkaufsgesprächen erweitern zu können.

Überraschungen für die Besucher

Ein nostalgisches Etagenkarussell, das Puppentheater mit Adventskalender, die Eisenbahn im vorweihnachtlichen Zauberwald und das Pflaumenpantoffelhaus sind vor allem für die Kinder Vorweihnachtsüberraschungen. Auch der Glücksbringer „Pflaumentoffel“, ein Männlein aus Backpflaumen, findet alljährlich vor allem kleine Käufer.

Für jeden Tag sind neue Gäste auf der Striezelmarkt-Bühne angekündigt, um Advents- oder Weihnachtsgeschichten, Tänze oder Gesänge vorzutragen.  Die insgesamt 143 Programme zum 575. Dresdner Striezelmarkt werden von etwa 1.700 Mitwirkenden aus Dresden und ganz Sachsen gestaltet. Unter ihnen sind Berufs-, Amateur- und Laienkünstler. Viele Kinder und Jugendliche aus Tanz- und Schauspielgruppen freuen sich auf ihre Mitwirkung.

Auch Figuren, die zur Adventszeit gehören, begrüßen die großen und kleinen Weihnachtsmarktbesucher. Dazu zählen Striezelkinder, der Lichterengel, der Bergmann, der Holzschnitzer und der Nussknacker.

Eine Weihnachtsverkäuferin stellt die Geschenkpackung mit dem Glücksbringer „Pflaumentoffel“ vor.Eine Weihnachtsverkäuferin stellt die Geschenkpackung mit dem Glücksbringer „Pflaumentoffel“ vor.Foto: Ingrid Wittig/The Epoch Times

Wie auf jedem Weihnachtsmarkt geht der zünftiger Weihnachtsmann, auch hier jeden Tag seine Runden, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Gern lädt er sie in sein extra auf dem Markt erbautes Weihnachtsmannhaus ein, in dem spannende Weihnachtsgeschichten erzählt werden.

Rekordverdächtiger Schwibbogen und Riesenpyramide

„Der Schwibbogen für den Striezelmarkt ist einmalig“, sagt Gundolf Berger von der Gahlenzer Baufirma. Der neue Bogen ist eine Sonderanfertigung für den diesjährigen Weihnachtsmarkt und dient gegenüber vom Kulturpalast als optisches Eingangstor. Bereits die Holzpyramide auf dem Striezelmarkt ist ein Highlight. Mit ihrer Höhe von 14,62 m wurde sie bereits vor elf Jahren im Guinness-Buch der Rekorde vermerkt. Der Schwibbogen ist ein weiterer rekordverdächtiger Kandidat.

Riesenstollensspektakel

Am 5. Dezember feiert Dresden sein 16. Stollenspektakel. 150 Bäckereien und Konditoreien werden bis dahin wieder fleißig an einem Riesenstollen backen. Es ist ein etwa zwei Tonnen schwerer Stollen von 3,15 m Länge und einer Breite von 1,60 m, der präsentiert und später zum Verkauf angeboten wird. Ein Pferdefuhrwerk wird ihn zum Schlossplatz transportieren.

Die große Stollenprozession, zu der Tausende von Besuchern erwartet werden, startet um 11 Uhr 15 mit amüsanten Stollengeschichten, prominenten Gästen und der feierlichen Riesenstollenenthüllung auf dem Schlossplatz. Von dort geht es weiter.

Liebevoll gestaltete Weihnachtsstände erwarten ihre Besucher.Liebevoll gestaltete Weihnachtsstände erwarten ihre Besucher.Foto: Ingrid Wittig/The Epoch Times

Gegen 12 Uhr trifft der Riesenstollen mit seinem Gefolge auf dem Striezelmarkt ein. Hier wird er in handliche 500-Gramm-Portionen geschnitten und verkauft.

Ein Besuch dieses traditionsreichen Weihnachtsmarktes lohnt sich auf jeden Fall.

Öffnungszeiten des Marktes bis 23. 12.: täglich 10 Uhr bis 21 Uhr; am 24.12.: 10 Uhr bis 14 Uhr

 

 

 



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