Walpurgisnacht und die Liebe im Gesang

Zur Walpurgisnacht – wo das Gute ist, ist auch das Böse – und Lieder und Arien der Liebe – Studenten der UdK in Berlin singen am 30. April 2011.
Titelbild
Prof. Dagmar Schellenberger in der Udk-Berlin.Foto: Ingrid Wittig/The Epoch Times
Von 21. April 2011

Johann Wolfgang v. Goethe widmete sich in in seinem weltberühmten „Faust“ dem Thema Walpurgisnacht, das besonders durch ihn bis in unsere Zeit erhalten geblieben ist. Er machte uns glauben, dass sich um den 30. April herum Hexen und Gespenster auf dem Brocken versammeln, um in einem selbstverursachten chaotischen Zustand zum Gipfel des Harzgebirges zu gelangen. Dort sollte es eine Möglichkeit geben, mit dem Teufel zu tanzen, oder wie Heinrich Faust das tat, einen Pakt mit ihm zu schließen. Goethes Auffassung „strömt die Menge zu dem Bösen, da muss sich manches Rätsel lösen“, regt zum Nachdenken an.

Walburga, die in einem engen Zusammenhang mit der Walpurgisnacht zu sehen ist, wurde 710 in einer wohlhabenden englischen Familie geboren. Durch die Heiligsprechung von Walburga durch Papst Hadrian II an einem 1.Mai (vermutlich 870) wurde vor allem im Christentum die Verbindung zur heutigen Walpurgisnacht hergestellt.

Die Heilige Walburga gilt als Tochter des westsächsischen Königs im angelsächsischen Reich Richard von Wessex. Sie soll zahlreiche Wundertaten vollbracht haben und ist als Schutzpatronin gegen böse Geister sowie als Schutzheilige gegen Hungersnot und Missernten bekannt.

Auch in unserer Zeit wird vor allem im Harz die Walpurgisnacht noch nach altem Brauch gefeiert. Wenn alle bösen Wintergeister in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai vom den Hexentanzplätzen vertrieben wurden, folgten die Tänze in den Frühling. Die Gesangsstudenten von Prof. Dagmar Schellenberger feiern diese Nacht mit einem Klassenkonzert in Berlin, weit ab von den Kreuzberger Nächten.

Gesangsstudenten von Dagmar Schellenberger

Dagmar Schellenberger erhielt ihre musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden. Zu ihrem Karrierebeginn wurde sie in der Komischen Oper Berlin in Mozart-Partien gefeiert. Ihr breit gefächertes Repertoire führte sie in zahlreiche Opernhäuser der ganzen Welt.

Die begehrte und beliebte Kammersängerin hat 2006 eine Gastprofessur an der Universität der Künste in Berlin angenommen und bildet zurzeit zwölf Studentinnen und Studenten aus verschiedenen Ländern in dem Fach Gesang / Musiktheater aus.

Sie ist eine gute Partnerin und ein großes Vorbild für ihre Schüler. Aus jahrelanger eigener Erfahrung weiß sie, dass Bühnenauftritte und die Umschau nach Engagements wichtige Bausteine für eine Gesangs-Karriere sind. Auch wenn die zielstrebige Ausarbeitung von Konzertprogrammen hohe Anforderungen an die Studenten stellt, gibt es bei ihr kein Konzert ohne gemeinsam erarbeitetes Programm. Die Klasse hat auch in diesem Jahr das inhaltliche Konzept für einen Konzertabend zur Walpurgisnacht und zu dem Thema Liebe in Berlin mit ihrer Professorin gemeinsam ausgewählt, weil alle Gesangsstudenten auf der Bühne präsent sein werden.

„Ich sehe meine Studenten als potentielle Kolleginnen und Kollegen an, wir achten uns und halten den gebührenden Abstand“, sagt Dagmar Schellenberger.

Die Studenten sind sich einig, dass es ein absoluter Glücksfall ist, eine so großartige Sängerin und Pädagogin an ihrer Seite zu haben, bei der sie in kurzer Zeit gute Fortschritte in der Gesangsausbildung erzielen und deshalb nur selten Ängste vor Auftritten bei ihnen zu spüren sind.

Kostprobe auf den Konzertabend

Die Gesangsstudenten werden im ersten Teil des Konzertabends Opernarien und Lieder singen, die das Thema Walpurgisnacht berühren, dazu gehört das „Elfenlied“ von Wolf, die Arie der Rusalka „O marno to je“ von Dvorcak und die Arie der „Meeresprinzessin“ aus Sadko von Rimsky-Korsakoff.

Gwendolyn Reid singt die Arie Orpheus „Che faro?“von Gluck und findet es interessant, dass alle Studenten an ihrem kleinen Teil für das Konzert arbeiten und es dann ein harmonisches schönes Programm ergeben wird.

Amelie Müller singt an dem Abend die Arie „Night“ aus Fairy Queen von Purcell und erzählte, dass Aberglauben als ein Thema der Walpurgisnacht in der Sängerwelt weit verbreitet sei, zum Beispiel, dass man sich „toi, toi“ vor dem Auftritt wünscht und sich über die linke Schulter spucken solle und nicht über die rechte und dass Sänger oftmals in einer Welt eigener Vorstellungen leben würden. Auch unter diesem Aspekt scheint es wichtig zu sein, sich mit dem Thema einmal direkt auseinanderzusetzen.

Josephine Schöttke singt das „Elfenlied“ von Wolf und betont, dass es ihr großen Spaß macht, sich an dem Thema Walpurgisnacht zu orientieren und sich auf das Klassen-Konzert inhaltlich vorzubereiten.

Liebe in der Gesangsliteratur

„Außer ein paar Rache-Arien, scheint keine Oper ohne Liebe auszukommen. Die Themen bearbeiten absolute Liebe, Spiele der Verwechselungen und bodenlose Traurigkeit“, meint Amelie Müller. Sie findet für den Konzertabend Strawinskys Rakes Progress „Anne Truelove“ für sich passend. Auch die anderen Studenten haben bei den Komponisten nach großen Liebesthemen gesucht, um zu prüfen, was sie singen können. Ein durchaus altersgemäßes Thema.

Maren Schäfer hebt hervor, dass man bei den Auftritten sehr viel lernen kann. Sie wird aus Mozarts „Zauberflöte“ mit Alexandra Dmytruk, Katharina Schrade und Gwendolyn Reid im Quartett die Pamina singen.

Rui dos Santos hat in Portugal Klavier studiert und 2008 mit seinem Gesangsstudium an der UdK Berlin angefangen. Er ist erst seit kurzer Zeit bei Dagmar Schellenberger, verfügt aber wie viele andere Studenten bereits über Bühnenerfahrung. Der Tenor wird die Arie des Nemorino „L‘ Elisir d`amore“ von Donizetti vortragen.

Das Abendprogramm hat viele Überraschungen zu den Themen Walpurgisnacht und Liebe zu bieten und wird sicher ein schönes Erlebnis für konzertbegeisterte Besucher.

Studenten der UdK-Berlin singen in einem Klassenkonzert Lieder und Arien.

Das Klassenkonzert findet am Samstag, den 30.04.2011, um 19.00 Uhr im Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12, 10719 Berlin, statt.



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