Friede ist da – Von Renate Lilge-Stodieck

Aus der Reihe Epoch Times Poesie – Gedichte und Poesie für Liebhaber
Auch in Dresden war der Supermond zu sehen.
Still muss ich sein, ruhig und ganz allein, und atme dennoch Leben ein... Vollmond über DresdenFoto: Robert Michael/dpa
Von 7. Dezember 2022

Friede ist da

Ich möchte ans Ende der Welt

heute wandern,
ich will nicht mehr gehen
die Wege der andern.

Ich möchte ins Innre der Erde
heut gehen,
ich möchte den fernsten Stern
heute sehen,
will erwachen vom Traum
im zeitlosen Raum,
in raumloser Zeit,
in der Ewigkeit.

Und so wandere ich
ans Ende der Welt
und greif mir die Sterne
vom Himmelszelt
und gehe tief
in mein Herz hinein,
dort bin ich allein.

Und während ich warte,
was nun geschieht,
seh‘ ich, wie etwas
die Wände wegzieht.
Wie die Tore sich öffnen
von Sehnsucht bewegt,
wie das ganze Weltall
sich kreisend dreht.

Still muss ich sein,
ruhig und ganz allein,
und atme dennoch
Leben ein,
sehe, wie alles geschieht,
wächst, blüht und vergeht,
keinen Moment
stille steht
und doch kann im
innersten Keim
Ruhe sein.

Ich lasse mich
auf die Erde fallen,
ich spiele das Spiel
und versuche bei allem
nicht zu vergessen,
was ich hörte und sah –
Friede ist da.

Renate Lilge-Stodieck (1987)



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