Nähe des Geliebten – Von Johann Wolfgang von Goethe
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Nähe des Geliebten
Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
In Quellen malt.
Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
Der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
Der Wandrer bebt.
Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
Die Welle steigt;
Im stillen Haine geh ich oft zu lauschen,
Wenn alles schweigt.
Ich bin bei dir, du seist auch noch so ferne,
Du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne.
O wärst du da!
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)
Franz Schubert: Nähe des Geliebten D.162 (Johann Wolfgang von Goethe)
Dietrich Fischer-Dieskau, Bariton
Gerald Moore, Piano
Studio recording, Berlin, 23-25.V.1958
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