Tourauftakt: Andrea Berg kehrt in ihre Geburtsstadt zurück

Ihre Fans lieben Andrea Berg innig. Andere verbinden mit der patenten Ex-Arzthelferin - wenn überhaupt - dieses eine Lied, das sie seit der Kirmes-Disco nicht mehr aus dem Ohr kriegen. Für ihre neue Show kehrt sie nun in ihre Geburtsstadt zurück. Besuch bei einem Phänomen.
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Die Schlagersängerin präsentiert ihre neue Show auch in ihrer Heimatstadt Krefeld.Foto: Maja Hitij/dpa
Epoch Times15. Oktober 2016

Wenn Andrea Berg von der Liebe singt, dann geht es oft um Sterne, Wolken oder den Mond. Wenn Andrea Berg von der Liebe erzählt, dann erzählt sie von der Eis-Disco. „Wart ihr da auch?“, fragt die Schlagersängerin ihr Publikum zwischen zwei Liedern.

Zustimmendes Kopfnicken in der Halle. „Alle liefen immer im Kreis und haben eigentlich nicht Schlittschuh gelaufen“, sagt Berg. „Sondern nur rumgeknutscht!“. Zustimmendes Raunen. Die Eis-Disco scheint einen eindeutigen Ruf zu haben, hier in Krefeld.

Eigentlich ist Andrea Berg in die Stadt nördlich von Düsseldorf gekommen, um ihre neue Tournee „Seelenbeben“ zu beginnen. Es ist allerdings kein Tourauftakt wie jeder andere, denn Berg wurde in Krefeld geboren. Und es ist das erste Mal überhaupt, dass sie mit ihrer pompösen Show in der Stadt gastiert.

Mittlerweile lebt sie in Aspach bei Stuttgart. Die berühmte Tochter der Stadt hält endlich mal Hof, so fühlt es sich in Krefeld an. Und erzählt von ihrem ersten Kuss, damals mit dem Volker an der Eishalle. Dem würde sie nie etwas Böses wünschen. „Die Lumpen, die kamen erst ein paar Jahre später!“

An dem Konzert und der Art, wie die Sängerin es als intimen Abend unter Freunden inszeniert, lässt sich viel über das Phänomen Andrea Berg erfahren. Sie pflegt ihr Image als zugängliche Schlagerkönigin. Ihre Fans sind der gelernten Arzthelferin, die in Krefeld noch Funkenmariechen war, vielleicht auch deshalb treu ergeben und können viele ihrer Lieder vom ersten Ton an mitsingen.

Ein Mädchen holt Berg aus dem Publikum auf die Bühne, um mit ihr zu singen: „Wenn du mich willst, dann küss mich doch, ich habe Angst, du wartest noch, bis dich der Wein zu müde macht für eine schöne Liebesnacht.“ Die Jugendliche, die mit dem Opa gekommen ist, wirkt nicht gerade so, als wüsste sie, welche Situation Berg mit dem Lied genau umschreibt. Aber sie singt inbrünstig. Für Unkundige ist das deutlich schwieriger, denn viele Songs sind sich in Melodie und Text dann doch recht ähnlich.

Die Produktion ist zugleich auf den Punkt perfekt. Berg beginnt das Konzert höchstpünktlich in einer Art Amazonenkostüm, für ihre Maßstäbe optisch fast zurückhaltend. Das Bühnenbild wird beherrscht von einem riesigen Drachen, der sogar Feuer spucken kann. Die Pyroshow funktioniert diesmal ohne sichtbare Probleme – im Juli hatte Berg sich bei der Vorpremiere noch Arm und Schulterblatt verbrannt. Die Szenerie ist irgendwo zwischen Tabaluga, „Die unendliche Geschichte“ und der Fantasy-Serie „Game of Thrones“ zu verorten.

Dazwischen singt Berg ihre Hits: „Die Gefühle haben Schweigepflicht“, „Du kannst noch nicht mal richtig lügen“ und – ganz zum Schluss – „Du hast mich tausendmal belogen“. Selbst wer Schlager verteufelt, trägt bei dem Lied einen mittelschweren Ohrwurm davon. Berg gilt als eine der erfolgreichsten Schlagersängerinnen Deutschlands mit mehr als 900 Wochen in den deutschen Album-Charts, wie ihr Management vorrechnet. Seit mehr als 20 Jahren behauptet sich die 50-Jährige im Geschäft.

„Dass ich mit einer großen Show bislang nicht in Krefeld gespielt habe, hat auch ein wenig mit Respekt zu tun. Ich habe mich nie so getraut – weil es meine Heimat ist“, sagt Berg im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Ich dachte: Um Gottes Willen, da kommen die ganzen Kollegen und Schulkameraden und schauen dich an.“

Nun geht es weiter. Mehr als 30 Termine stehen auf dem Tourplan. „Ich unterhalte“, sagt Berg. Es gehe ihr um Liebe, Freude, Emotionen. „Das hat nicht unbedingt einen intellektuellen Anspruch. Das will ich auch gar nicht.“ (dpa)



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