Verkümmernde Diskussionskultur in Deutschland: Politycki zieht nach Wien

"Wir alle haben jede Menge zu verlieren": Mit scharfen Worten hat Matthias Politycki die derzeitige Diskussionskultur in Deutschland kritisiert. Für sich selbst hat der Schriftsteller Konsequenzen gezogen.
Titelbild
Laut einer Umfrage vom Mai sind 65 Prozent der Bevölkerung gegen Gendern in der Sprache.Foto: Sebastian Gollnow/dpa/dpa
Epoch Times1. August 2021

Der Schriftsteller Matthias Politycki („Weiberroman“, „In 180 Tagen um die Welt“) kritisiert eine verkümmernde Diskussionskultur in Deutschland, eine Identitätspolitik der Linken und das Gendern der Sprache und ist aus Ärger über die Situation von Hamburg nach Wien umgezogen.

„Wir alle haben jede Menge zu verlieren, auch in der Literatur geht es bereits ans Eingemachte“, erläuterte der 66-Jährige in einem Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“ (Samstag-Ausgabe).

„Es geht an das, was wir künftig in welcher Wortwahl und Grammatik noch schreiben dürfen und wer es aufgrund seines Geschlechts, seiner Hautfarbe, seiner Herkunft, seiner sexuellen Orientierung nicht mehr darf“, sagte Politycki. „Ich sehe die Freiheit der Phantasie, die Freiheit des Gedankens und der Sprache tatsächlich bedroht.“

Er mahnte zur Mäßigung. „Wir müssen die Kunst des Zuhörens wieder neu erlernen. Und auch die des wilden Denkens, das sich nicht an Haltungsvorgaben von Links und schon gar nicht von Rechts klammert.“

Der Erfolgsautor hatte seine Gedanken auch Mitte Juli in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ in dem Essay „Mein Abschied von Deutschland“ dargelegt.

Alle Brücken nach Hamburg, wo er zuvor viele Jahre lebte, will Politycki aber nicht abbrechen. Dem „Hamburger Abendblatt“ sagte er: „Ich werde ab und an von Wien hierher kommen und hoffentlich ein bisschen von der Entspanntheit mitbringen, die man im Wiener Alltag kultiviert.“ (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion