Ein riesengroßes Herz – Pastor rettet über 1000 Babys mit „Baby-Drop-Box“

Leider ist das Phänomen, dass Babys verstoßen, ausgesetzt und zum Sterben zurückgelassen werden, überall auf der Welt zu beobachten. Dies veranlasste einen südkoreanischen Pastor und seine Frau dazu, das Konzept der "Baby-Box" zu entwickeln.
Titelbild
Viele Babys werden verstoßen oder einfach ausgesetzt. Die Baby Drop Box soll hier helfen. (Symbolfoto)Foto: iStock
Epoch Times19. Oktober 2017

Pastor Lee Jong-rak hat ein schreckliches Phänomen in der Hauptstadt Südkoreas beobachtet – jedes Jahr werden Hunderte von Babys auf den Straßen von Seoul im Stich und zum Sterben zurück gelassen. Er selbst hat dies hautnah miterlebt, als an einem Wintertag vor einigen Jahren ein verlassenes Baby vor seiner Haustür abgelegt wurde.

So kamen sie auf die Idee, das Problem zumindest teilweise zu beheben: Sie entwickelten die sogenannte  „Baby-Box“, eine kleine Kabine, in der Eltern ihre ungewollten Babys zurücklassen können. Dabei ist gewährleistet, dass die Kinder weiter versorgt werden würden.

„Wir haben so viele Babys gesehen, die auf der Straße ausgesetzt wurden. Deshalb haben wir die Baby-Box gemacht“, sagte der Pastor in der preisgekrönten Dokumentation „The Drop Box“. „Ich hatte nicht erwartet, dass die Box genutzt werden würde“, teilte er mit.

Drop Off Box für Babys

Doch schon bald wurde das erste Baby in die Box gelegt, seither folgten Hunderte. Zwischen 2009 und 2016 wurden über 1.000 Babys in die Baby-Box gelegt, berichtet Time.

„Eine der Mütter sagte mir, dass sie Gift gehabt hätte, um sich selbst und ihr Baby zu töten. Also sagte ich zu ihr: Mach das nicht. Komm her mit deinem Baby“, fügte er hinzu.

„Jedes Leben ist kostbar“

Pastor Lee Jong-rak glaubt an den Wert des menschlichen Lebens. „Sie sind doch nicht die Entbehrlichen auf dieser Welt. Gott schickte sie aus einem bestimmten Grund hierher,“ sagte er. „Jedes Leben ist kostbar. Die Leute behaupten, dass ich Eltern mit ungewollten Babys eine Umgebung schaffe, in der sie sie leicht entsorgen können – sie wissen wirklich nicht, wovon sie reden“, sagte Lee.

Was die südkoreanischen Behörden betrifft, so befindet sich das Konzept der Baby-Box in einer rechtlichen Grauzone. Das Sozialministerium ist weder für noch gegen die Kampagne. „Es rettet das Leben von Neugeborenen“,  so der Beamte Kim Hye-Ji.

Das Waisenhaus der Babys heißt „Gottes Liebe“

Demgegenüber wird die Baby-Box jedoch auch stark kritisiert. Nach dem Beamten Min Seo-Young: „Wir sehen die Baby-Box als illegale Einrichtung, die zum Baby-Aussetzen animiert“, berichtet News.com.au. Das Bezirksamt von Gwanak ist der Ansicht, dass die Einrichtung „Baby-Box“ geschlossen werden sollte.

Um das Jahr 2012 herum waren die Adoptionsagenturen in Südkorea verpflichtet, nur solche Babys aufzunehmen, die gemäß den Richtlinien des Haager Übereinkommens registriert worden waren. Demnach wurden nach 2012 deutlich weniger Babys in der Baby-Box abgegeben, als in den Jahren zuvor. Im Jahr 2013 waren es 224 Babys. Doch auch wenn die Anzahl der abgegebenen Babys deutlich zurückgegangen ist, werden immer noch durchschnittlich 200 Babys pro Jahr zur Baby-Box gebracht. (cs)

Hier der Trailer zur Dokumentation „The Drop Box“

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