Straf- oder Heldentat? Bärenbaby von Wanderer gerettet – Er riskierte sein Leben und eine Anklage

Als Corey Hancock sich entschloss, das Bärenbaby zu retten, riskierte er, von seiner Mutter angegriffen zu werden. Aber dieser Held ging das Risiko ein und glaubte, dass sich das Jungtier in einer ernsten Notlage befand.
Titelbild
Ein Schwarzbär in Kanada am Straßenrand (Symbolfoto).Foto: Chris Melzer/Archiv/dpa
Epoch Times18. Mai 2018

„Als ich mich entschied, das Bärenbaby mitzunehmen, rannte ich, weil es sich in diesem Moment anfühlte, als sei es ein großes Risiko“, schrieb Corey Hancock auf seiner Facebook Seite. „Ich habe im Grunde genommen mein Leben eingesetzt, um dem Jungtier zu helfen.“

Corey Hancock sah während einer Wanderung in der Region des Elkhorn-Gebirges einen sterbenden Babybär, der abseits des Weges allein gelassen wurde.

„Er lag auf seinem Rücken und schien tot zu sein. Seine Lippen waren blau. Seine Augen waren offen, aber er war bewegungslos und benommen „, schrieb Corey. „Es regnete in Strömen, sein Bauch wurde naß. Ich habe eine flache Atmung gesehen“, erzählt er weiter.

Angst vor der Bärenmutter

Aus Angst, die Bärenmutter könnte in der Nähe sein, beobachtete der 41-jährige Fotograf den kleinen Bären hinter einem Baum. „Minuten vergingen, und der Regen schüttete auf seinen fast leblosen Körper. Er hat mehrmals mit den Armen gezuckt. Das war der einzige Hinweis, dass er noch am Leben war „, schrieb Corey. „Ich wusste, dass er unter diesen Umständen nicht mehr lange überleben würde.“

Er erzählte der BBC weiter: „Ich habe mein ganzes Leben inmitten der Natur verbracht – Sie wissen, dass man Wildtiere nicht mitnehmen sollte, aber das war keine typische Situation. Er war extrem abgemagert – Es war ziemlich leicht festzustellen, dass er seit Tagen nichts mehr gegessen hatte.“

Mit seinem Wissen über die Tierwelt rief er sich in Erinnerung, dass Schwarzbären Menschen aus ca. 500 Metern Entfernung riechen können. Mit anderen Worten, das Baby zu retten bedeutete, sein eigenes Leben zu riskieren. Aber es gab keine andere Möglichkeit für ihn.

„Ich musste etwas tun“

„Ich dachte an meinen eigenen kleinen Jungen zu Hause. Der Bär sah fast so aus wie ein Säugling. Wollte ich nur dastehen und zusehen, wie es im Regen stirbt? Nein… Ich musste etwas tun“, so Corey.

Er beschloss, zu helfen und eilte zu dem sterbenden Bärenbaby. Er wickelte ihn in sein Hemd und rannte sofort zu seinem Auto, das anderthalb Meilen entfernt war. „Die ganze Zeit hindurch war ich mir sicher, dass mich eine wütende Bärenmutter aufsuchen würde“, schrieb er über die wagemutige Rettung.

Er führte Mund-zu-Mund-Beatmung an dem Jungtier durch und fuhr vom Berg herab. Als sein Handy wieder Empfang hatte, fragte er Freunde, wo das Barenbaby medizinische Hilfe bekommen könne.

Ein Bär namens „Elkhorn“

Als er schließlich das Turtle Ridge Wildlife Center erreichte, beschlossen die Mitarbeiter das Bärenbaby aufzunehmen. Sie nannten es „Elkhorn“ – nach der Stelle, an der Hancock es fand.

Im Wildlife Center schafften sie es, das halb verhungerte Baby wieder zu stabilisieren und seinen Wasserhaushalt herzustellen. In den nächsten Tagen zeigte er deutliche Fortschritte und wurde der Abteilung für Fisch und Wildtiere (ODFW) in Oregon übergeben.

Eine Sprecherin der ODFW sagte zu Oregon Live: „Wir raten den Menschen, niemals davon auszugehen, dass ein junges Tier verwaist ist, es sei denn, sie sahen die Mutter sterben. Es ist üblich, dass junge Tiere vorübergehend in der Wildnis allein gelassen werden.“

Nach der Rettung Geldstrafe?

Corey hätte nach Angaben des ODFW, eine Geldstrafe von 6.000 Dollar zahlen müssen oder sogar für ein Jahr ins Gefängnis gehen müssen. Später bestätigte die Polizei von Oregon den Tatbestand und er wurde deshalb nicht wegen der Umstände strafrechtlich belangt.

„Meine Hoffnung ist nur, dass Elkhorn überlebt und sich wohl fühlt, irgendwo unter uns… am liebsten an einem Ort, wo er eine reiche Lebenserfahrung machen kann“, schrieb Corey. Abschließend regt er zum Nachdenken an: „Und ich würde es wieder tun. Ich wette, die meisten von euch auch.“

Mehr über die riskante Rettungsaktion des süßen Bärenbabys im Interview! (cs)

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