Tiere als Spione: CIA bildete über Jahrzehnte Katzen, Delfine und Vögel aus

Trainiert wurden unter anderem auch Greifvögel, Raben und ein Kakadu. Weit kamen die Tiertrainer aber nicht: Ein Kakadu war den Dokumenten zufolge zwar "ein geschickter Flieger", aber "möglicherweise zu langsam, um Möwenangriffen auszuweichen.
Titelbild
Im Projekt "Axiolite" auf einer Insel vor der Küste Kaliforniens brachten Tiertrainer den Vögeln bei, kilometerweit neben einem Schiff herzufliegen. (Symbolbild)Foto: iStock
Epoch Times14. September 2019

Die CIA hat jahrzehntelang versucht, Tiere wie Katzen, Delfine und Vögel zu Spionen auszubilden. Wie am Donnerstag veröffentlichte Archivdokumente zeigen, waren die Tiertrainer des US-Geheimdienstes dabei aber nur mäßig erfolgreich: So ging der besonders vielversprechende Rabe Do Da, der zu einem fliegenden Geheimagenten ausgebildet werden sollte, 1974 bei einer Trainingsmission verloren – nachdem er von feindlich gesinnten Artgenossen attackiert wurde.

Den Archivdokumenten zufolge versuchte die CIA unter anderem, Katzen als herumstreunende Abhörvorrichtungen zu nutzen und Hunde über Gehirnimplantate fernzusteuern. Wirklich erfolgreich waren diese Programme allerdings nicht. Größere Hoffnungen setzten die CIA-Forscher den Dokumenten zufolge in die Ausbildung von Delfinen. Sie sollten Mitte der 60er Jahre unter anderem die Entwicklung sowjetischer Atom-U-Boote ausspionieren.

In den Projekten „Oxygas“ und „Chirilogy“ wurde erforscht, ob die Meeressäuger menschliche Taucher ersetzen und Sprengstoff an Schiffen anbringen können. Die Delfine sollten demnach auch Spionageeinsätze in sowjetischen Häfen ausführen und neben U-Booten herschwimmen, um akustische Signale aufzuzeichnen. Während bei der US-Marine bis heute Delfine und Robben im Einsatz sind, gab die CIA aber auch diese Programme auf.

Stattdessen setzte die CIA im Kalten Krieg zunehmend auf Vögel. Den Dokumenten zufolge sollten Ornithologen etwa herausfinden, welche Zugvögel sich bei Schichany an der Wolga aufhalten, wo sich eine Chemiewaffen-Anlage der Sowjetarmee befand. Die CIA wollte demnach über mögliche Giftstoffe im Körper der Vögel herausfinden, welche Substanzen in Schichany erprobt werden.

In den 70er Jahren wurden dann verstärkt Versuche mit Greifvögeln und Raben gemacht. Die CIA-Spezialisten wollten den Vögeln beispielsweise beibringen, Abhörgeräte auf Fensterbänken zu deponieren, oder sie mit Kameras ausstatten. Im Projekt „Axiolite“ auf einer Insel vor der Küste Kaliforniens brachten Tiertrainer den Vögeln bei, kilometerweit neben einem Schiff herzufliegen. Nach der Ausbildung sollten die Vögel in die Sowjetunion geschmuggelt werden, um heimlich Aufnahmen von einer Radaranlage für SA-5-Raketen zu machen.

„Trainiert wurden unter anderem Bussarde, Uhus, ein Geier und ein Kakadu. Weit kamen die Tiertrainer aber nicht: Ein Kakadu war den Dokumenten zufolge zwar „ein geschickter Flieger“, aber „möglicherweise zu langsam, um Möwenangriffen auszuweichen. Zwei Falken wurden krank und gingen ein, ein weiterer Vogel kam in die Mauser.

Der Rabe Do Da war den Aufzeichnungen eines Wissenschaftlers zufolge der „Star“ des Projekts. Nach seinem Verlust waren die Tiertrainer untröstlich. „Er konnte viele Tricks und wurde von allen geliebt“, notierten sie.

Auch mit Brieftauben experimentierte die CIA. Sie sollten mit Kameras den Bau von Atom-U-Booten in der Sowjetunion bespitzeln. Schwierig war aber, den Tauben beizubringen, ohne Heimatschlag auszukommen. Nach vielen Trainingsstunden mit hunderten Tauben zog die CIA eine gemischte Bilanz: Einige Tauben machten gute Aufnahmen, andere gingen mit den teueren Kameras verloren. Aus den Dokumenten geht nicht hervor, ob die geplanten Spionageeinsätze in den Werften von St. Petersburg je in die Tat umgesetzt wurden. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion