Triceratops auf zwei Beinen: Forscher entdecken Fossile von gehörnten Dinosauriern

Mit dem Wachstum der Dinosaurier veränderte sich auch ihr Gang: In der Kreidezeit entstanden viele Tetrapoden wie der Triceratops - Das "gehörnte Gesicht der Morgendämmerung" (Auroraceratops) zeigt den Übergang zwischen zwei und vier Beinen.
Titelbild
Rekonstruktion des Auroraceratops rugosus.Foto: Illustration/Robert Walters
Epoch Times2. August 2019

Mit Fossilien von mehr als 80 Exemplaren ist Auroraceratops rugosus, ein gehörnter, Triceratops-ähnlicher Dinosaurier, eine der am besten vertretenen Dinosaurierarten überhaupt. Viele Dinosaurierarten sind nur aus spärlichen Überresten bekannt. Schätzungen zu folgen gibt es 75 Prozent der Arten, bei denen fünf oder weniger Exemplare bekannt sind.

Als Paläontologen 2005 in der Wüste Gobi im Nordwesten Chinas den Schädel eines Auroraceratops rugosus fanden, hätten sie nicht gedacht, dass hier mehr als 80 Fossilien auf ihre Entdeckung warten.

In einer Reihe mit Brachiosaurus, T. rex und Co.

In den vergangenen Jahren haben Wissenschaftler die Fossilien von mehr als 80 einzelnen Auroraceratops geborgen. Dieser Glücksfall machte den kleinwüchsigen Pflanzenfresser zu einem der bekanntesten Dinosaurier. Heute ist er einer der wenigen sehr frühen gehörnten Dinosaurier, von denen ganze Skelette bekannt sind.

Im Journal of Vertebrate Paleontology beschreiben Paläontologen der University of Pennsylvania, der Chinese Academy of Sciences und anderer Institutionen die Anatomie, das Alter, die Erhaltung und die Entwicklung des Auroraceratops.

Auroraceratops: Kleiner zweibeiniger Triceratops

Laut den Untersuchungsergebnissen lebte Auroraceratops vor etwa 115 Millionen Jahren während der Kreidezeit. Zudem gehören sie zur Gruppe der Ceratopsia oder Horngesichter, dessen berühmtester Vertreter der Triceratops ist.

Im Gegensatz zu Triceratops ist Auroraceratops jedoch sehr klein. So erreichte der kleine Dinosaurier eine Länge von lediglich etwa 1,25 Meter und eine Höhe von 44 Zentimetern. Sein durchschnittliches Gewicht liegt laut den Forschern bei etwas mehr als 15 Kilogramm. Ein Triceratops schaffte es dagegen mit einer Länge von neun Metern auf ein Gewicht von 10 Tonnen.

Triceratops. Foto: iStock

Während Auroraceratops einen kurzen Nackenschild und einen kurzen Schnabel besaß, die ihn als gehörnten Dinosaurier charakterisieren, fehlen ihm die „echten“ Hörner und die umfangreichen kranialen Ornamente des Triceratops.

„Als ich dieses Tier 2004 zum ersten Mal sah, wusste ich sofort, dass es eine neue Art war, die noch nie zuvor gesehen wurde. Ich war sehr begeistert davon“, sagt der Paläontologe Peter Dodson in einer Pressemitteilung.

Anatomische Darstellung von Auroraceratops rugosus. Foto: Illustration/Scott Hartman

Vom Ei zum ausgewachsenen Dinosaurier

Im Jahr 2005 gaben Dodson und seine ehemaligen Schüler der neuen Art den Namen Auroraceratops (lateinisch „das gehörnte Gesicht der Morgendämmerung“). Seitdem entdeckten sie mehr als 80 weitere Exemplare der Spezies, die von Eiern und Schlüpflingen bis zu Erwachsenen reichen.

Eric Morschhauser, Paläontologe an der Fakultät der Indiana University of Pennsylvania, konzentrierte sich auf die Charakterisierung von Auroraceratops. So sei der Auroraceratops der einzige früh-kreidezeitliche gehörnte Dinosaurier aus der Gruppe Neoceratopsia, von dem komplette Skelettserien vorhanden sind.

Rekonstruktion des Auroraceratops rugosus. Foto: Illustration/Robert Walters

Diese Exklusivität ist bedeutsam, sagen die Forscher, denn gehörnte Dinosaurier haben sich von zweifüßig, wie ihre Vorfahren, zu den großen rhinozerosartigen Vierfüßlern entwickelt. „Vor dieser Studie“, sagt Morschhauser, „mussten wir uns auf Psittacosaurus, eine weiter entfernte und ungewöhnliche Art, verlassen, um zu sehen, wie die letzte zweibeinige Art aussah.“

Von zwei auf vier Beine

Auroraceratops besitzt zudem mehrere Merkmale, wie einen geschwungenen Oberschenkelknochen und lange, dünne Krallen, die bei einigen Dinosauriern eindeutig mit dem zweibeinigen Gehen verbunden sind.

„Sie kann uns nun ein besseres Bild vom Ausgangspunkt für den Wechsel zwischen zwei- und vierfüßiger Keratopsien geben“, ergänzt Morschhauser. (ts)



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