Ertrinken passiert oftmals leise und unbemerkt – ASB macht auf stille Gefahr aufmerksam

Sommerzeit ist Badezeit. Der Badespaß ist jedoch nicht ungefährlich, denn, im Gegensatz zu Hollywood, ist Ertrinken nicht so leicht zu erkennen.
Titelbild
Nur in Hollywood haben Ertrinkende genug Kraft, stundenlang nach Hilfe zu rufen. "Stilles Ertrinken" wird von vielen unterschätzt, warnt der ASB.Foto: Patrick Seeger/Illustration/dpa
Epoch Times18. Juli 2019

Sommerzeit ist Ferienzeit – viele fahren ans Meer, an den See oder ins Freibad. Doch der Badespaß kann schnell zu einem Horrorszenario durch Ertrinken werden. Fast täglich gibt es Berichte über Bade- und Schwimmunfälle – häufig mit Todesfolge. Viele fragen sich, wie das so häufig passieren kann. Erkennt man doch Ertrinkende von weitem. Oder nicht?

„Nicht unbedingt“, sagt Michael Schnatz vom Arbeiter-Samariter-Bund, eine der größten Wasserrettungsorganisationen in Deutschland. „Eine große Gefahr geht vom sogenannten ‚Stillen Ertrinken‘ aus. [Das wird] von vielen unterschätzt, nicht erkannt oder gar nicht gewusst“, erklärt der Wasserrettungsexperte.

Nur in Hollywood haben Ertrinkende genug Kraft, stundenlang nach Hilfe zu rufen

„Viele gehen vielmehr davon aus, dass Ertrinkende wild mit den Armen wedeln, um Hilfe rufen und es somit auch nicht so schwer sein dürfte, diese auszumachen und zu retten.“ Das sei aber bei weitem nicht so.

Vielmehr passiert Ertrinken häufig still und unbemerkt. Deshalb appelliert Schnatz daran, auf folgende Anzeichen im Umfeld zu achten: „Ertrinkenden fehlt die Kraft zum Winken, die Arme sind seitlich ausgestreckt. Die Person verharrt auf einer Stelle und der Körper steht senkrecht im Wasser oder treibt an der Oberfläche. Da oftmals die Kraft nur noch zum Atmen reicht, ringen Ertrinkende um Luft und rufen nicht um Hilfe. Der Kopf taucht immer wieder unter Wasser, die Augen sind geschlossen oder starren ins Leere.“ Bei diesen Anzeichen sei Gefahr in Verzug und sofort die Wasserrettung zu alarmieren, macht Schnatz deutlich.

„Wie überall gilt auch beim Schwimmen und Wassersport: Achten Sie auf Ihre Mitmenschen und gehen Sie nicht davon aus, dass eine Person in einer Notsituation laut um Hilfe ruft. Wenn mehr Menschen auch um das Phänomen des stillen Ertrinkens wissen und darauf achten, kann mit Sicherheit der ein oder andere Schwimmunfall vermieden werden“, sagt Schnatz. (ASB/ts)

Auf einen Blick: Anzeichen für stilles Ertrinken. Foto: obs/ASB-Bundesverband



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion