Mit Beethoven um die Welt: Konzerte und Sonderbriefmarken zum 250. Geburtstag

Wie will man Beethoven feiern, wenn nicht mit seiner eigenen Musik? Der Auftakt des Jubiläumsjahres stammte aus der Oper „Fidelio“. Anlässlich seines 250. Geburtstags ziert sein Portrait zudem die vierte Sonderbriefmarke binnen der letzten 100 Jahre.
Titelbild
Beethoven-Sonderbriefmarke 2020 zum 250. Jubiläum.
Epoch Times6. Januar 2020

Am Vorabend von Beethovens 249. Geburtstag führte Dirigent Dirk Kaftan sein Beethoven-Orchester mit Schwung und Temperament durch das Stück und erhielt viel Applaus. Die Musik zum Beginn des Beethoven-Jubiläums war von Beethoven selbst: die Ouvertüre zur Wiener Uraufführung der Oper „Fidelio“, seiner unvollendeten 10. Sinfonie.

„Bis heute berührt, bewegt, begeistert und verbindet seine Musik Menschen über alle Grenzen hinweg“, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters in ihrer Festansprache über den berühmten Komponisten. Es falle nicht schwer, ihn als weltweit verehrten Mega-Star gedanklich in die heutige Zeit zu holen.

Die unvollendete 10. Sinfonie

Bis zum 28. April, dem Tag der Uraufführung der 10. Sinfonie in Bonn soll ein internationales Team aus Musikwissenschaftlern und Komponisten, dem Pianisten Robert Levin und Computer-Experten den Meister ergänzen.

Wissenschaftler wollen einen Algorithmus so trainieren, dass er die vielen fehlenden Passagen Beethoven-gemäß ergänzt. Was dabei herauskomme, wisse keiner der Beteiligten. „Der Algorithmus ist unberechenbar, er überrascht uns jeden Tag aufs Neue“, sagte Projektkoordinator Matthias Röder, Direktor des Karajan Instituts (Salzburg), der Zeitung. „Er ist wie ein kleines Kind, das die Welt Beethovens erkundet.“

Das Beethoven-Orchester wird dann die von der Künstlichen Intelligenz ergänzte Sinfonie aufführen. Von der 10. Sinfonie, die Beethoven nicht mehr vollenden konnte, sind nur einige handschriftliche Skizzen und Notizen erhalten.

250 Jahre „verehrter Mega-Star“ in Bonn

Bundesweit sind im Jubiläumsjahr rund tausend Konzerte, Opernaufführungen, Ausstellungen und Konferenzen geplant – davon viele in Bonn, der Geburtsstadt von Ludwig van Beethoven (1770-1827). Kulturstaatsministerin Grütters sagte, das Programm eröffne unterschiedliche Wege der Annäherung, das Festjahr sei eine Einladung zum Zuhören.

Im vergangenen Jahr wurde das Museum im Geburtshaus Beethovens in der Bonner Innenstadt nach umfassender Renovierung wieder vollständig eröffnet. Das Haus verfügt über die weltweit größte Beethoven-Sammlung. Gezeigt werden Musikinstrumente, Briefe, Notenblätter, Bilder und andere Gegenstände aus seinem Leben, das er überwiegend in Wien verbrachte.

Erstmals werden in einem gesonderten Raum originale Handschriften ausgestellt. Das war zuvor aus konservatorischen Gründen nicht möglich, bislang hatten die Besucher in den Vitrinen nur Duplikate gesehen.

Mit Beethoven um die Welt

Mit mehr als 100.000 Besuchern pro Jahr zählt das Beethoven-Haus in Bonn zu den meistbesuchten Komponisten-Museen der Welt. Etwa 60 Prozent der Besucher kommt aus dem Ausland.

Und obwohl Beethoven schon fast 195 Jahre tot ist, kann er noch heute in all die Länder reisen, aus denen seine Verehrer stammen. Seit dem 2. Januar ist die Sonderbriefmarke zum Beethoven-Jubiläum erhältlich.

Mit ihrem Wert von 80 Cent ist sie fast 16-mal teurer als die letzte Beethoven-Briefmarke aus dem Jahr 1970. Zuvor wurden anlässlich der Einweihung der Beethovenhalle in Bonn 1959 und zu seinem 100. Todestag Sondermarken ausgegeben.

Beethoven-Sonderbriefmarke 1970 anlässlich seines 200. Geburtstags.

Beethoven-Sonderbriefmarke 1959 zur Einweihung der Beethovenhalle in Bonn.

Beethoven-Sonderbriefmarke 1926 anlässlich seines 100. Todestages.

(ts/dpa)



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