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Heidelberger Landgericht

Angeklagter in Heidelberger Paketbombenprozess auf freiem Fuß

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Justitia in Frankfurt am Main.

Foto: Teka77/ iStock

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Lesedauer: 1 Min.

Der Angeklagte im Heidelberger Prozess um drei Paketbomben, von denen zwei im Februar bei den Firmen Lidl und Wild explodierten, ist wieder auf freiem Fuß. Wie eine Sprecherin des Heidelberger Landgerichts am Dienstag bestätigte, steht der angeklagte Rentner nicht mehr unter dringendem Tatverdacht. Zu dieser Überzeugung kam das Gericht demnach nach zwei Gutachten gekommen, die noch nicht in den Prozess eingeführt wurden.
Der Haftbefehl gegen den Mann sei aber trotzdem sofort aufgehoben worden, teilte die Sprecherin mit. Er hatte bereits sieben Monate in Untersuchungshaft verbracht.
Im Februar war in der Lidl-Zentrale in Neckarsulm im Kreis Heilbronn und bei den Eppelheimer Wild-Werken im Rhein-Neckar-Kreis jeweils eine Paketbombe explodiert. Vier Menschen wurden verletzt. Eine dritte Paketbombe an den Kindernahrungshersteller Hipp im bayerischen Oberpfaffenhofen konnte im Paketzentrum am Münchner Flughafen abgefangen werden.
Die Staatsanwaltschaft machte den angeklagten ehemaligen Elektriker für die Bomben verantwortlich. Er soll die Sprengsätze selbst gebastelt haben. Sie waren so konstruiert, dass sie beim Öffnen der Pakete zündeten und explodierten. Der Täter habe Geld von den Firmen erpressen wollen.
Der Angeklagte bestritt die Taten stets. „Aus Sicht der Verteidigung waren die Gründe für den dringenden Tatverdacht nie vorhanden“, sagte der Anwalt des Rentners, Steffen Lindberg, dem „Mannheimer Morgen“. „Wir freuen uns deshalb über die Entscheidung des Landgerichts – unser Ziel ist ein Freispruch.“
Der Prozess geht am Freitag vor dem Landgericht Heidelberg zunächst weiter. Es stehen noch weitere Verhandlungstermine an. Ob der Prozess abgekürzt wird, war zunächst unklar. (afp/dl)

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