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Hegseth: „Drogenterroristen haben mehr Amerikaner getötet als al-Qaida“

Amerikanische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben vier Schiffe von Drogenschmugglern im Pazifik versenkt. Damit setzt die US-Regierung ihren Kampf gegen Drogenschmuggler fort. Seit Anfang September geht sie vor allem gegen vermeintliche Drogenschmuggler in der Karibik vor. Doch ist Trumps Kampf gegen Drogenkartelle der wahre Grund seiner Militäraktionen?

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Es war der achte Schlag des US-Militärs gegen ein Boot mutmaßlicher Drogenschmuggler - diesmal im Pazifik. (Archivbild)

Foto: Kendall Torres Cortés/dpa

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Lesedauer: 5 Min.

Der amerikanische Kriegsminister Pete Hegseth gab am 28. Oktober in einem Post auf X bekannt, dass US-Streitkräfte tags zuvor auf Anweisung von US-Präsident Donald Trump drei weitere Angriffe gegen mutmaßliche Drogenschmuggler im östlichen Pazifik ausgeführt haben.
Die vermeintlichen Schmuggler seien mit vier Booten auf hoher See unterwegs gewesen. Hegseth nannte die 14 Männer, die bei den Angriffen getötet wurden, „Drogenterroristen“. Eine Person habe nach seinen Angaben überlebt. Hegseth fügte seinem X-Post auch ein Video als Nachweis bei, das die Zerstörung der Schiffe zeigen soll.

Hegseth: „Jetzt verteidigen wir unsere Heimat“

„Die vier Schiffe waren unseren Geheimdiensten bekannt. Sie befuhren bekannte Drogenhandelsrouten und transportierten Drogen“, schrieb Hegseth. Er rechtfertigte das militärische Vorgehen in „internationalen Gewässern“ mit den Worten: Das US-Verteidigungsministerium habe mehr als zwei Jahrzehnte lang andere „Heimatländer“ verteidigt. „Jetzt verteidigen wir unser eigenes. Diese Drogenterroristen haben mehr Amerikaner getötet als al-Qaida, und sie werden genauso behandelt werden. Wir werden sie aufspüren, […] jagen und töten“, gab Hegseth bekannt.
Laut dem amerikanischen Kriegsminister seien „alle Schiffe von einer als terroristisch eingestuften Organisation betrieben worden, die im östlichen Pazifik mit Drogen handele“. Es bleibt aber unklar, welche Organisation Hegseth konkret damit meinte.

Jagd auf Drogenschmuggler auch in der Karibik

Die US-Streitkräfte hatten im September erstmals in der Karibik mutmaßliche Drogenschmugglerschiffe versenkt. Am 24. Oktober teilte das Kriegsministerium laut der amerikanischen Hauptstadtzeitung „The Hill“ mit, es habe ein mutmaßliches Drogenboot der venezolanischen Drogenbande „Tren de Aragua“ in der Karibik zerstört. Dabei seien sechs „Drogenterroristen“ getötet worden. Die Militäraktion gegen Drogenschmuggler läuft seit dem 2. September. An diesem Tag töteten US-Streitkräfte erstmals elf vermeintliche Drogenschmuggler aus Venezuela in karibischen Gewässern.

Absicht des militärischen Vorgehens gegen Drogenbarone ist es, die Einfuhr illegaler Drogen auf den amerikanischen Markt zu verringern. Laut „The Hill“ habe die Regierung seit Anfang September insgesamt 57 „Drogenterroristen“ getötet.

Venezuela das eigentliche Ziel?

Der größte Flugzeugträger der Welt, die „USS Gerald R. Ford“, wurde zusammen mit zahlreichen Begleitschiffen in die Karibik verlegt, offiziell ebenfalls zur Bekämpfung von Schmugglerbooten. Die massive militärische Präsenz in der Region fällt auf und wird im Zusammenhang mit Venezuela diskutiert.

Laut „Reuters“ vom 15. Oktober bestätigte Präsident Trump selbst, dass er den US-Auslandsgeheimdienst CIA zu verdeckten Operationen in Venezuela autorisiert habe. Diese Maßnahmen könnten darauf abzielen, Präsident Nicolás Maduro unter Druck zu setzen.

Trump gab zudem laut „ABC News“ an, dass die CIA in Venezuela „am Boden“ tätig werde. Er begründete dies mit zwei Faktoren: Viele venezolanische Kriminelle seien in die USA überführt worden, und es gehe darum, die Einfuhr illegaler Drogen aus Venezuela zu stoppen, sowohl auf See als auch auf dem Landweg.

Darüber hinaus ordnete Trump laut Medien an, die diplomatischen Gespräche mit der Maduro-Regierung zu beenden. Die USA fordern den Rücktritt des venezolanischen Staatschefs. Hintergrund ist, dass Maduro die Amtsübernahme der im letzten Jahr demokratisch gewählten Regierung blockierte. Zudem wirft Trump ihm vor, von dem Drogenhandel zu profitieren.

Hohe Anzahl von Drogentoten in den USA

Der „Krieg gegen Drogen“, wie ihn schon der amerikanische Präsident Bill Clinton in den 90er-Jahren ausgerufen hat, hat in den USA bislang zu keinem erkennbaren Ergebnis geführt.
Im Gegenteil: In diesem Jahr sei die Anzahl der Drogentoten in den USA deutlich angestiegen, alarmierte im Juni das amerikanische Zentrum für Gesundheitsstatistik (CDC). Etwa 82.000 Todesfälle durch Drogenmissbrauch hat das CDC in seiner jüngsten Erhebung festgestellt. Die Zahl falle zwar bedeutend niedriger als 2023 aus, als 114.664 Todesfälle registriert wurden, dennoch sei die hohe Zahl an Drogentoten alarmierend.

„Drogensituation in Deutschland entglitten“

Auch in Deutschland schlug jüngst der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streek, Alarm. Streek ist Arzt und CDU-Abgeordneter im Bundestag. Am 24. Oktober gab Streek in Wiesbaden vor der Presse bekannt: „Die Drogensituation ist uns in Deutschland entglitten.“ 2.137 Drogentote gab es Streek zufolge im Jahr 2024. Das entspreche sechs Menschen pro Tag, die an Drogenmissbrauch sterben. Die Zahl könnte auch höher liegen, meinte der Drogenbeauftragte, denn die Daten von Drogentoten würden in den Bundesländern „uneinheitlich und lückenhaft“ erhoben.
In seinem diesjährigen Drogenbericht stellte Streek des Weiteren fest, dass trotz der Gesetzesänderung „Cannabis eine wichtige Einnahmequelle für kriminelle Gruppierungen“ bleibe. Cannabisdelikte mit 96.320 Fällen würden weiterhin „den größten Anteil an allen Rauschgiftdelikten“ ausmachen. Die Droge werde weiterhin illegal in Deutschland angebaut „und in großem Umfang eingeschmuggelt“.
Tom Goeller ist Journalist, Amerikanist und Politologe. Als Korrespondent hat er in Washington, D.C. und in Berlin gearbeitet, unter anderem für die amerikanische Hauptstadtzeitung „The Washington Times“. Seit April 2024 schreibt er unter anderem für Epoch Times. Ferner war er von 1995 bis August 2023 Reserveoffizier im Dienstgrad Oberstleutnant und nahm an Auslandseinsätzen teil, unter anderem zehn Monate im Irak.

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