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Grundwasserreserven massiv übernutzt

BUND warnt: Grundwasserknappheit in Deutschland nimmt zu

Über die Hälfte des in Deutschland genutzten Grundwassers dient der Trinkwasserversorgung. Gleichzeitig leidet jeder zweite Landkreis unter sogenanntem Wasserstress.

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Wasser wird zur Mangelware (Symbolbild).

Foto: Sebastian Gollnow/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

In Deutschland ist laut einer Studie im Auftrag des BUND jeder zweite Landkreis von „Wasserstress“ betroffen: In 201 von 401 Landkreisen werde mehr Grundwasser entnommen, als sich durch Niederschläge neu bilden könne, teilte der BUND am Montag mit.

Neue Tiefstände in fast allen Bundesländern verzeichnet

Besonders betroffen seien die Trockenregionen im Osten des Landes und Ballungszentren wie die Rheinschiene sowie Regionen in Niedersachsen.
In 94 Landkreisen sind die Grundwasserstände laut der Studie des Instituts für sozialökologische Forschung in den vergangenen Jahren sogar „signifikant“ gesunken. Die Grundwassermessstellen hätten in fast allen Bundesländern neue Tiefstände verzeichnet.
Laut der Studie wird über die Hälfte des Grundwassers in Deutschland für die Versorgung mit Trinkwasser entnommen. Mittels Fernleitungen wird es teils mehrere hundert Kilometer weit in größere Städte transportiert.
Aber auch Bergbau, Industrie und Landwirtschaft spielten eine Rolle – der Braunkohletagebau etwa senke durch das Abpumpen riesiger Wassermengen die Grundwasserspiegel, die chemische Produktion etwa in Ludwigshafen benötige erhebliche Mengen Grundwasser. In landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen wie dem Heidekreis sorge Bewässerung für sinkende Pegelstände.
BUND-Geschäftsführerin Verena Graichen erklärte, die Grundwasserreserven in Deutschland würden „systematisch übernutzt“. Dürreperioden und Extremwetterlagen verschärften die Lage weiter.
Sie forderte, den Verbrauch von Wasser zu drosseln. Zudem müssten alle einen „fairen“ Preis zahlen – aktuell sei die Wassernutzung mancherorts kostenfrei. Landschaften müssten außerdem so wiederhergestellt werden, dass sie Trockenperioden und Starkregen abfedern. (afp/red)

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