Steigende Gewaltbereitschaft
14-Jähriger auf Spielplatz erstochen: Verdächtiger in U-Haft – Reul: „Die Polizei alleine kann diese Entwicklung nicht stoppen.“
Auf einem Spielplatz in Menden im Sauerland wurde ein 14-Jähriger erstochen. Zuvor gab es einen Streit mehrerer Personen. Der Tatverdächtige ist 17 Jahre alt.

Die Ermittlungen nach der tödlichen Attacke auf einen 14-Jährigen dauern an: Gab es weitere Tatbeteiligte?
Foto: Roberto Pfeil/dpa
Nach dem Erstechen eines 14-Jährigen auf einem Spielplatz im nordrhein-westfälischen Menden sitzt der tatverdächtige Jugendliche in Untersuchungshaft. Der 17-Jährige ist polizeibekannt, wurde dem Haftrichter vorgeführt und der Haftbefehl in Vollzug gesetzt, wie die Staatsanwaltschaft Arnsberg und die Polizei Hagen am späten Sonntag mitteilten.
Es wurde zudem eine mutmaßliche Tatwaffe gefunden. Die Ermittlungen zu weiteren möglichen Tatbeteiligten dauerten an. Der Jugendliche wurde in seinem Versteck ohne Widerstand gefasst, nachdem intensive Fahndungsmaßnahmen zu seinem Aufenthaltsort geführt hatten.
Der 17-Jährige soll in der Nacht zu Samstag nach einem Streit auf den 14-Jährigen eingestochen haben. Vorausgegangen war bisherigen Ermittlungen zufolge ein Streit zwischen mehreren Personen.
Der angegriffene Jugendliche starb wenig später in einem Krankenhaus. Der bereits polizeibekannte 17-Jährige floh vom Tatort. Am Samstagabend gaben die Behörden seine Festnahme bekannt.
Mordkommission ermittelt
Bei der Auseinandersetzung war den Polizeiangaben zufolge zudem ein 17-Jähriger durch einen Messerstich schwer verletzt worden. Er schwebe aber nicht in Lebensgefahr, hieß es von dem Beamten.
Zum näheren Ablauf des Geschehens machte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben. Die Staatsanwaltschaft habe eine Mordkommission eingesetzt.
Menden gehört zum Märkischen Kreis und liegt im Sauerland in Nordrhein-Westfalen. Die Stadt hat gut 53.000 Einwohner.
Steigende Gewaltbereitschaft der Jugend
„Ich bin tief betroffen über den Tod des 14-Jährigen und mich alarmiert die steigende Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen“, sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) dem Nachrichtenportal T-Online.
Innenminister Reul sprach nach der Tat von einem gesellschaftlichen Problem. „Die Polizei alleine kann diese Entwicklung nicht stoppen. Da ist woanders schon was gehörig schief gelaufen. Zum Beispiel in der Erziehung. Auch welchen Stellenwert und welchen Einfluss das Internet mittlerweile hat, wird viel zu oft verkannt“, so Reul weiter. „Wir müssen darüber reden, was wir als Gesellschaft tun müssen, damit sich solche Fälle möglichst nicht wiederholen.“ (dpa/dts/red)
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