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Geburtenhilfe

Verband fürchtet „Berufs-Aus” vieler Hebammen

Hebammen sollen künftig nicht mehr pro Geburt abrechnen, sondern minutengenau. Nach Angaben des Hebammenverbands könnte das bis zu 30% weniger Gehalt nach sich ziehen.

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Schwangerschaft. Symbolbild.

Foto: Svitlana Hulko/iStock

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Der Deutsche Hebammenverband (DHV) hat davor gewarnt, dass durch den ab dem 1. November geltenden neuen Hebammenhilfevertrag vor allem zahlreiche freiberufliche Hebammen ihren Job aufgeben.

Sowohl Angestellt als auch Freiberufler betroffen

„Der neue Vertrag wird bei Beleghebammen zu Verdiensteinbußen von bis zu 30 Prozent führen“, sagte eine DHV-Sprecherin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
Für diese Hebammen liege die letzte Vergütungserhöhung zehn Jahre zurück. Für viele Hebammen, „die zwar in ihrem Traumjob, aber schon heute mit prekärem Auskommen arbeiten, dürfte diese Entscheidung das endgültige Berufs-Aus bedeuten. Das gilt besonders für Beleghebammen“, warnte die Sprecherin.
Der Hebammenhilfevertrag regelt bundesweit die Vergütung und Arbeitsbedingungen aller freiberuflichen Hebammen. Bisher wurden Hebammen pro Geburt entlohnt.
Der neue Vertrag hingegen sieht erstmals eine minutengenaue Abrechnung vor. Beleghebammen, die als freiberufliche Hebammen in Kliniken Geburten begleiten, erhalten jedoch nur 80 Prozent des neuen Stundensatzes.
„Aktuell werden bundesweit mehr als zwanzig Prozent der Geburten in Kliniken von freiberuflichen Hebammen im Belegsystem begleitet, in Bayern ist es die Mehrzahl aller Geburten“, sagte die DHV-Sprecherin.
Breche diesen Hebammen „nun die Existenzgrundlage weg, zieht dies auch eine verheerende Versorgungsknappheit für die Frauen und Familien in den betroffenen Regionen nach sich“. (dts/red)

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