Arztreport: Immer mehr junge Erwachsene leiden an Kopfschmerzen

Fast zehn Prozent der Deutschen gehen mindestens einmal im Jahr wegen Kopfschmerzen zum Arzt. Besonders auffällig: Immer mehr junge Erwachsene trifft die Diagnose.
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Eine Frau legt ihren Kopf in die Hände. Insgesamt gibt es um die 250 Arten von Kopfschmerzen.Foto: Marijan Murat/Archiv/dpa
Epoch Times21. Februar 2017

Fast zehn Prozent der Deutschen gehen mindestens einmal im Jahr wegen Kopfschmerzen zum Arzt. Besonders auffällig: Immer mehr junge Erwachsene trifft die Diagnose. Dies geht aus dem aktuellen Arztreport der gesetzlichen Krankenkasse Barmer hervor, der in Berlin vorgestellt wurde.

Im Zeitraum 2005 bis 2015 ist demnach der Anteil der 18- bis 27-Jährigen mit Kopfschmerzdiagnosen um 42 Prozent gestiegen. Inzwischen seien 1,3 Millionen junge Erwachsene von einem ärztlich diagnostizierten Pochen, Klopfen und Stechen im Kopf betroffen, 400 000 mehr als 2005. Am häufigsten seien Kopfschmerzen im Alter von 19 Jahren diagnostiziert worden.

Die Gründe für den Anstieg bei jungen Erwachsenen seien noch nicht ganz klar, erläuterte Barmer-Chef Christoph Straub. Er könnte möglicherweise ein Beleg dafür sein, dass der Druck auf die jungen Menschen zugenommen habe.

Insgesamt gibt es um die 250 Arten von Kopfschmerzen. Die Barmer-Studie hat sich auf Spannungskopfschmerzen und Migräne konzentriert. Die Dunkelziffer nicht behandelter Kopfschmerzen dürfte noch wesentlich höher liegen. Medikamente helfen hierbei nicht immer, wie Straub unterstrich.

Eine Umfrage im Auftrag der Barmer vom Januar 2017 belege einen bedenklichen Tablettenkonsum, so die Krankenkasse. Als Migränemittel etwa würden fast ausschließlich Mittel aus der Substanzgruppe der Triptane, vor allem Sumatriptan, verordnet. Sie gelten demnach als Wundermittel für Migränepatienten, können jedoch unerfreuliche Nebenwirkungen haben, nämlich Kopfschmerzen.

Der Alltag könne für Kopfschmerz-Patienten zur Qual werden, sagte Straub. Gerade bei jungen Erwachsenen könne die berufliche oder universitäre Existenz gefährdet werden. Doch „Sport, Entspannungstechniken oder eine gesunde Lebensführung könnten vielen Betroffenen aus der Pillenfalle helfen“. (dpa)



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