Bericht: Inanspruchnahme von Tagespflege hat sich in vier Jahren verdoppelt

Der Chef des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, sagte der Zeitung, die steigenden Ausgaben für Tagespflege seien der Ausdruck dafür, dass die Leistungserbringer auch die entsprechenden Angebote entwickelt hätten und die Menschen sie annähmen.
Titelbild
Hilfe im alter (Symbolbild)Foto: Oliver Berg/dpa
Epoch Times15. September 2018

Die Inanspruchnahme von Tages- und Nachtpflege im Rahmen der Pflegeversicherung hat sich einem Bericht zufolge binnen vier Jahren von 314 Millionen Euro im Jahr 2014 auf 676 Millionen Euro im Jahr 2017 mehr als verdoppelt. Das berichtete die „Rheinische Post“ am Samstag unter Berufung auf Daten der Pflegestatistik. Die höhere Nutzung der Tagespflege ist durch neue gesetzliche Regelungen entstanden.

Der Chef des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, sagte der Zeitung, die steigenden Ausgaben für Tagespflege seien der Ausdruck dafür, dass die Leistungserbringer auch die entsprechenden Angebote entwickelt hätten und die Menschen sie annähmen. „Alles in allem also eine gute Botschaft“, sagte Litsch.

Der AOK-Chef fürchtet aber auch Missbrauch: „Leider beobachten wir, dass sich immer mehr Versorgungsformen entwickeln, die diese politische Absicht unterlaufen und unter dem Deckmantel der ambulanten Versorgung Leistungen anbieten, die denen einer vollstationären Versorgung entsprechen.“ Diese Modelle erfüllten dann aber nicht die Pflichten stationärer Einrichtungen, beispielsweise „bei der Qualitätssicherung, beim Brandschutz oder bei der Hygiene“.

Der AOK-Chef fordert eine Gesetzesänderung, um Missbrauch zu verhindern: „Das Pflegeversicherungsrecht sollte sich dahingehend verändern, dass zukünftig für gleiche Versorgungsrealitäten auch gleiche Qualitätsstandards und Leistungsansprüche gelten.“

(afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion