Das Vitamin C-Kraut der Seefahrer: Scharbockskraut oder auch Skorbutkraut

Draußen haben wir nachts noch Minusgrade und zugefrorene Pfützen. Da reckt und streckt sich was aus dem Erdreich, das klein aber oho ist: Das kleinwüchsige Scharbockskraut. Es enthält große Mengen an Vitamin C.
Titelbild
Scharbockskraut enthält große Mengen an Vitamin C.Foto: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=292811
Epoch Times29. Februar 2016

Scharbock ist den Seiten des BUND Hessen zufolge die alte, volkstümliche Bezeichnung für Skorbut. Für Seefahrer des Mittelalters endete diese Vitamin C-Mangelkrankheit zumeist tödlich. Doch die klugen Seemänner wussten sich Abhilfe zu schaffen: Nach dem harten Winter zupften sie sich Blätter des Scharbockskrauts zu einem Salat.

Doch die Blätter müssen unbedingt gepflückt werden, bevor das kleine Kraut gelb zu blühen anfängt. Das liegt daran, dass Scharbockskraut dann in seinen Blättern das Gift Protoanemonin vermehrt ausbildet, das bitter und brennend scharf schmeckt und bei Menschen Magen- und Darmreizungen hervorruft. Die Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse hilft bei Frühjahrsmüdigkeit, Vitamin C-Mangel, Hautunreinheiten und Hämorrhoiden. Außerdem wirkt es blutreinigend. Man sollte jedoch keine allzu großen Mengen verzehren. Wenige Blätter genügen.

Von Zurückhaltung kann bei dem kleinen Frühblüher nicht die Rede sein. Während andere Pflanzen noch gar nicht ans Aufwachen denken, ist das Scharbockskraut bereits jetzt zu sehen: In lichten Laubwäldern, Parks und auf Wiesen, überall dort, wo der Untergrund feucht und reich an Nährsalzen ist. Nicht grundlos ist Scharbockskraut eines der ersten Wildkräuter: Eben weil alle anderen noch in Deckung bleiben, genießen nur die Kleinwüchsigen in den ersten Frühjahrstagen das Licht der Sonne ganz alleine.

Im Volksmund wurde dem Kraut der Name Feigwurz verliehen, da der aus dem Wurzelstock gewonnene Saft früher oft gegen Feigwarzen eingesetzt wurde. Heute vorliegende wissenschaftliche Untersuchungen können das nicht bestätigen. Es ist anzunehmen, dass bestenfalls das auf der Haut zu spürende Brennen des aufgetragenen Saftes zu autosuggestiven Erfolgen gegen die Warzen geführt haben. (kf)



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