Datenskandal beim PEI: „Nicht vorhandene Aufzeichnungen müssen nicht generiert werden“

Es ist eine Aussage mit enormer Tragweite. Das Paul-Ehrlich-Institut weigert sich, vorhandene Daten zu den Nebenwirkungen der COVID-Impfungen herauszugeben. Eine ergebnisoffene Auswertung steht nochmal auf einem anderen Blatt.
Daten zu den COVID-Impfungen gibt es zur Genüge, doch die Auswertung durch das PEI steht auf einem anderen Blatt. Foto: iStock
Daten zu den COVID-Impfungen gibt es zur Genüge, mitunter fehlt das Wissen oder der Willen, sie zu analysieren.Foto: iStock
Von 24. Oktober 2023

Vor knapp drei Jahren, am 27. Dezember 2020, begann die COVID-Impfkampagne in Deutschland. Millionen Menschen folgten dem Aufruf, ihre Ärmel hochzukrempeln, in dem Glauben, dass die COVID-Impfung sie vor einer Infektion bewahren und andere schützen könnte. Inzwischen heißt es von der Regierung nur noch, dass die COVID-Impfung vor schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen schütze, aber auch daran bestehen Zweifel. Denn die Datenlage ist – gelinde gesagt – äußerst dürftig.

Aufgrund der zahlreichen schweren Nebenwirkungen und dahinterstehenden Menschenschicksale, über die in verschiedensten Medien immer öfter berichtet wird, stellt sich insbesondere die Frage, wie viele Impfdosen aus welchen Chargen verimpft wurden.

Eine Anfrage der Epoch Times nach dem Informationsfreiheitsgesetz an das Paul-Ehrlich-Institut brachte Klarheit, jedoch anders als erwartet:

Dem Paul-Ehrlich-Institut liegen keine Informationen darüber vor, wie viele Impfdosen in Deutschland real verimpft wurden. Weder insgesamt noch bezogen auf einzelnen Chargen“, so die Antwort vom 6. Oktober.

Für Dr. Kay Klapproth kommt diese Aussage einer „Bankrotterklärung“ gleich. Der Immunologe, der während seiner Forschungstätigkeit selbst lange mit Lipidnanopartikeln gearbeitet hat, äußerte gegenüber Epoch Times, dass es bei ihrer Herstellung zu Schwankungen in der Homogenität zwischen verschiedene Chargen kommen kann. Was die Großproduktion von RNA-basierten Impfstoffen betreffe, würden wichtige Erfahrungswerte bezüglich Reproduzierbarkeit und Qualitätssicherung fehlen.

Gerade vor dem Hintergrund, dass Produktionskapazitäten in Rekordzeit geschaffen wurden, hätte das PEI den Einsatz der verschiedenen Impfstoff-Chargen besonders genau überwachen müssen, um Sicherheitssignale für einzelne Einheiten schnell zu erkennen“, kritisierte er.

PEI weigert sich, Daten zu generieren

Der Aufforderung der Epoch Times an das PEI, weitere Informationen offenzulegen, kam das Institut nicht nach. Gefordert worden waren die Herausgabe der Chargennummern von sämtlichen COVID-Impfstoffen, für die schwerwiegende Nebenwirkungen sowie Todesfälle gemeldet wurden, nebst einer Auflistung der dazu gemeldeten Symptome, des Alters der geimpften Person sowie die Angabe, um die wievielte verabreichte Impfdosis es sich handelte.

Es bestehe „kein Anspruch auf Erstellung von neuen Informationen“. Weiter hieß es vom PEI: „Nicht vorhandene Aufzeichnungen müssen nicht generiert werden.“

Außerdem erklärte das PEI, dass die Angaben zu Chargennummern bei der Meldung von Impfnebenwirkungen über das Spontanmeldesystem der Website freiwillig seien, obgleich die Vordrucke immer ein Feld für die eingesetzten Chargen enthalten.

Da nicht zu jeder Meldung die Chargennummer vorliegt, hält das PEI eine Auswertung der Verdachtsmeldungen über die Website für methodisch fragwürdig, um einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Meldungen und bestimmten Impfstoffchargen zu untersuchen.

Dem widerspricht Dr. Klapproth: „Eine Verzerrung der Daten durch eine freiwillige Angabe der Chargennummer ist überhaupt nicht plausibel“. Selbst wenn nicht für alle gemeldeten Fälle eine eindeutige Zuordnung möglich wäre, so verfüge das PEI über ausreichend Daten, um mit einer hinreichenden Sicherheit Korrelationen von Nebenwirkungsmeldungen und einzelnen eingesetzten Chargen durchführen zu können.

„Diese Informationen zu erstellen, wäre eine Kernaufgabe des PEI gewesen“, erklärt Klapproth. Aus Sicht der Impfstoffsicherheit schließt der Immunloge: „Das PEI hat seine Hausaufgaben nicht gemacht.“

Vergleich mit dänischen Daten

Gleichzeitig beruft sich das PEI in seiner Antwort auf eine auf seiner Website veröffentlichten Stellungnahme vom 28. August 2023. Demnach habe die Auswertung der SafeVac-2.0-Studie ergeben, dass es keine chargenbezogene Häufung von Verdachtsfallmeldungen zu Impfnebenwirkungen nach COVID-19-Impfungen mit Comirnaty (BioNTech/Pfizer) gegeben habe.

Im Rahmen der über das PEI laufenden SafeVac-App wurden Teilnehmer nach jeder COVID-19-Impfung zu gesundheitlichen Beschwerden befragt: siebenmal binnen drei Wochen nach der ersten Impfung und achtmal innerhalb vier Wochen nach der zweiten Impfung.

Die aus der App gewonnenen Daten verglich das PEI mit der im März 2023 veröffentlichten dänischen Schmeling-Studie, einer Studie zu chargenabhängigen Sicherheitssignalen des BioNTech-Impfstoffs BNT162b2, sprich Comirnaty. In dieser Studie wurden 40 COVID-Impfstoffchargen, die in Dänemark verimpft worden waren, untersucht. Anhand der jeweils zugeordneten Häufigkeiten von gemeldeten Nebenwirkungsmeldungen konnten die Wissenschaftler die einzelnen Chargen in drei Gruppen unterteilen, die sie in ihrer Studie als „blaue, grüne und gelbe Chargen“ bezeichnet haben.

„Gelbe Chargen“ führten praktisch zu keinen unerwünschten Ereignissen, während die „grünen Chargen“ ein mäßiges oder mäßig hohes Maß verzeichneten.

Alles andere als wirkungslos waren laut der Studie hingegen die „blauen Chargen“: Obwohl weniger als fünf Prozent der verabreichten Dosen aus diesen Chargen stammten, verzeichneten die dänischen Forscher darin fast 71 Prozent aller Nebenwirkungen und knapp die Hälfte der 579 erfassten Todesfälle. Einzelne Chargen führten zu über 8.000 Meldungen.

Zum Vergleich: Bei allen grünen Chargen waren es insgesamt nur etwa 2.000. Entsprechend stieg die Wahrscheinlichkeit einer Nebenwirkung von 1 pro 400 grünen Dosen auf 1 pro 6 blauen Dosen.

Zu ähnlichen Ergebnissen kam zuvor Craig Paardekooper, ein Softwareentwickler aus London. Bereits Ende 2021 berichtet er, dass ausweislich der VAERS-Informationen 5 Prozent aller Chargen für 95 Prozent der beobachteten schweren und schwersten Nebenwirkungen in den USA verantwortlich seien.

„Datensalat“ durch Meldungen mit und ohne Chargennummern

Der Vergleich der Daten aus der SafeVac-App mit der dänischen Studie hinkt jedoch. Zwar mussten die Teilnehmer der SafeVac-App bei der Meldung „unerwünschte Ereignisse“ (Nebenwirkungen) eine Chargennummer angeben, aber die Daten wurden im Rahmen der Selbsteinschätzung nicht eins zu eins vom PEI übernommen.

„Diese Selbsteinschätzungen werden bei der medizinischen Validierung und Registrierung als Verdachtsfallmeldungen durch die Expertinnen und Experten des Paul-Ehrlich-Instituts ggf. korrigiert“, erklärt das PEI in der Stellungnahme vom 28. August. Völlig offen bleibt, nach welchen Kriterien und in welche Richtung die „Korrektur“ erfolgt.

Nach vorgenommener Bereinigung der über die SafeVac-App generierten Daten leitete das PEI sodann ab, „dass unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Anzahl Impfstoffdosen pro Charge keine chargenabhängige Häufung von per SafeVac 2.0-App gemeldeten unerwünschten Ereignissen erkennbar ist“.

Aus Sicht des Immunologen Dr. Klapproth sind die Zahlen des PEI ein einziger „Datensalat“. Das PEI verfüge im Prinzip über die gleichen Informationen wie die dänischen Gesundheitsbehörden. „Warum aber das PEI Informationen über Chargen, die in der eigenen Datenbank vorhanden sind, nicht benutzt, ist überhaupt nicht nachzuvollziehen“, erklärt Dr. Klapproth.

„Offenbar sucht sich das PEI die Daten heraus, die gerade passen, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten“, so der Immunologe. „Die jetzt bekannt gewordenen Erkenntnisse aus anderen Ländern lassen befürchten, dass auch durch die Untätigkeit des PEI hohe Risiken einzelner Impfstoffchargen nicht erkannt worden sind.“ Seiner Meinung nach muss dringend geklärt werden, wer im PEI die Verantwortung für dieses Versagen trägt.



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