Experten haben vor starken Überlastungen und Folgeschäden für Knochen und Gelenke bei Kindern durch übermäßigen Sport gewarnt. "Wir beobachten in der Praxis zunehmend Verletzungsmuster, die auf zu intensive Sporteinheiten ohne ausreichende Erholung für Knochen, Gelenke und Muskulatur zurückzuführen sind", erklärte Romain Seil, Präsident der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) am Donnerstag in Berlin. Insbesondere bei Sportarten wie Kunstturnen oder Tennis, aber auch Kontaktsportarten wie Judo, sind demnach Überlastungsschäden häufiger als akute Verletzungen. Kinder im Leistungssport seien öfter betroffen, doch auch im Breitensport raten die Experten zu "Sport in Maßen". "Kinder sollten wöchentlich mindestens zwei Ruhetage einhalten und höchstens drei bis vier Stunden am Tag trainieren", erklärte Thomas Tischer von der Universitätsmedizin Rostock anlässlich des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin. Überlastungsschäden auch durch zu einseitige Bewegungsabläufe könnten junge Menschen lebenslang körperlich beeinträchtigen. Eine Schwachstelle im Knochenbau von Kindern und Jugendlichen ist die Wachstumsfuge, die sogenannte Epiphysenfuge. Sie schließt sich bei Mädchen meist zum 14. oder 15., bei Jungen etwa zum 16. Lebensjahr nach Ende des Knochenwachstums. Akute Verletzungen, aber auch chronische Überbelastungen, können für das Auge nicht sichtbare Verletzungen und Schäden an den Wachstumsfugen führen. Als Beispiel nannten Experten O-Beine von Fußballern, die in ihrer Jugend zu intensiv trainierten. Je nach Ausprägung kann dies auch Spätschäden wie Arthrose zur Folge haben. (afp) [etd-related posts="2998987,3043330,2672390"]