Die Essenz der Fitness

Wenn man ein Fitnessprogramm absolviert, sollte man nicht nur Übungen wählen, die uns äußerlich verändern, sondern vor allem auch solche, die in Zusammenhang stehen mit wie wir uns in unserem Körper fühlen wollen.
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Foto: Cameron Spencer/Getty Images
Von 15. Januar 2011

Die Essenz der Fitness bedeutet, den Körper zu erschaffen, in dem wir leben wollen. Dies beinhaltet sowohl die äußere Ästhetik als auch den inneren Zustand des sich Wohlfühlens und die Verbesserung aller körperlichen Funktionen.

Oft höre ich Äußerungen, die den Körper als einen fügsamen Agenten bezeichnen, der kontrolliert und durch äußere Einflüsse verändert werden kann: „Geist über Körper“, „just do it“ oder „mein Chiropraktiker hat mich geheilt“.

Aber es gibt noch eine andere Version: Der Körper ist ebenfalls fähig, unseren inneren Gefühlszustand zu ändern. Wenn wir an unserem Körper arbeiten, können wir mit und durch unseren Körper unsere Gedanken und Gefühle ändern.

Viele Menschen sagen, sie sie fühlen sich nach Verlassen des Fitnessstudios wohler als zu dem Zeitpunkt, an dem sie gekommen sind. Und dieses Gefühl bleibt den Rest des Tages bestehen. Warum?

Vielleicht liegt es daran, dass wir im Fitnessstudio lernen: „Handlung geht der Motivation voraus“ und das erlaubt uns, dieses „ich habe keine Lust-Gefühl“ in anderen Bereichen unseres Lebens zu überwinden.  Die Auswahl der Bewegungen, die wir im Studio machen, bildet neue neuromuskuläre Muster, die wiederum unsere Wahrnehmungsmuster informieren.

Die Atmung bewusst auf die Übungen abzustimmen, entspannt den Körper und fordert die Konzentration des Geistes. Die bewusste Wahrnehmung und die Präzision einer Übung oder auch die Freiheit in der Bewegung einer anderen hilft uns, uns von den Anforderungen des restlichen Lebens zu erholen.

Wenn man also sein Fitnessprogramm absolviert, wie wäre es, nicht nur Übungen zu wählen, die uns äußerlich verändern, sondern vor allem auch solche, die in Zusammenhang stehen mit wie wir uns in unserem Körper fühlen wollen?

Wenn Klienten ihre Übungen auswählen, ermuntere ich sie zu beschreiben, wie sie sich in ihrem Körper fühlen um anschließend zu beschreiben, wie sie sich fühlen wollen. Dabei höre ich oft Worte wie Leichtigkeit, Stärke, Balance, Koordination, Länge, Raum, Offenheit.

Diese Liste lässt annehmen, dass unser Körper nicht nur ein Objekt ist, sondern auch Teil dessen, wer wir sind. Wenn ich Fitness nur als „Geist über Körper“ betrachte, dann habe ich wohl Schwierigkeiten, die eben genannten Worte zu adressieren.

Wenn ich Fitness dagegen als eine Beziehung zwischen Körper, Geist und Gefühlen betrachte (in keiner bestimmten Reihenfolge), dann kann ich mit einem dieser Aspekte arbeiten, um mein gesamtes Wesen zu beeinflussen.

Die nächste Herausforderung ist herauszufinden, wie will ich mich bei den Übungen fühlen: ein Übungsprogramm. Der Plan hat viele korrekte Antworten und wird nicht immer gleich bleiben. Wenn ich Übungen für den Klienten (oder für mich selbst) auswähle, schaue ich zuerst nach ihren Gewohnheiten: Sitzen sie den ganzen Tag? Haben sie Schmerzen oder sichtbare Haltungsfehler? Wie ist die Art ihrer Bewegungen – steif und kontrolliert oder eher frei und ungezwungen? Scheint ein Teil des Körpers nicht mit dem Rest verbunden oder gar tot zu sein?

Diese Informationen bilden die Grundlage für ein Übungsprogramm. Zum Beispiel, man fühlt sich eindeutig steif und kontrolliert, dann arbeitet man in Richtung Freiheit und Leichtigkeit oder vice versa. Man geht nicht unbedingt sofort ins andere Extrem, aber man unternimmt Schritte in diese Richtung. Wenn ich den ganzen Tag gesessen habe, wähle ich Übungen im Stehen oder im Liegen.

Spezielle Übungen sind das Fitnesselement, welche den Körper für bestimmte Aufgaben formen und trainieren, aber sie sind nicht der einzige Weg, Veränderungen im Körper herbeizuführen. Fitness öffnet Wege, persönliche Veränderungen über den Körper zu erzielen, indem man sich der Bewegungen bewusst wird, der Verschiedenartigkeit und der neuen Möglichkeiten der Bewegung, des Denkens und des Fühlens.

Auf diese Art wachsen Fitness und Übungen leichter, werden interessanter und sinnvoller. Sind dies nicht gute Gründe, ins Fitnessstudio zu gehen?

Das nächste Mal also, wenn Sie wieder die Eisen stemmen, auf dem Band laufen oder tief atmend auf der Matte liegen, fragen Sie sich selbst: Was will ich hiermit eigentlich wirklich erreichen? Reflektieren die auserwählten Übungen genau den Körper, in dem ich leben möchte? Falls nicht, welche würden es sein? Versuchen Sie es. Sie werden überrascht sein!

Dieser Artikel auf Englisch: Fitness at Its Core



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