Foodwatch fordert in Corona-Krise Zusatzleistungen für gesundes Essen

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Frisches Obst und Gemüse im Supermarkt.Foto: iStock
Epoch Times20. Februar 2021

Auf finanzielle Mehrkosten für gesunde Ernährung in der Corona-Krise insbesondere für einkommensschwache Familien hat die Organisation Foodwatch hingewiesen. Geschäftsführer Martin Rücker sagte der Nachrichtenagentur AFP, beispielsweise seien vielerorts kostenlose Essensangebote in Schulen oder Sozialeinrichtungen weggefallen. Vor einer Bundestags-Anhörung am Montag (22. Februar) zu Sonderzahlungen an Empfänger staatlicher Sozialleistungen forderte Rücker daher eine deutliche Aufstockung dieser Hilfen.

Die Pläne der Bundesregierung sehen vor, dass erwachsene Hartz-IV-Empfänger und andere Leistungsberechtigte im Rahmen ihres Sozialschutzpakets eine einmalige finanzielle Unterstützung in Höhe von 150 Euro pro Person für das erste Halbjahr 2021 erhalten. Zudem sollen Sonderregelungen zur Sicherung von Mittagsverpflegung auch bei geschlossenen Schulen oder Kitas verlängert werden. Allerdings funktioniert dies wohl nicht überall. Familien mit Anspruch auf Kindergeld erhalten zudem ebenfalls einmalig 150 Euro pro Kind.

„Die derzeitige Grundsicherung reicht ohne weitere Unterstützungsressourcen nicht aus, um eine gesundheitsfördernde Ernährung zu realisieren“, sagte dazu Rücker. Die Folgen seien Hunger und Mangelernährung vor allem von Kindern. Rücker verwies dabei auch auf Mehrkosten für sozial Schwache im Gesundheitsbereich und auf überdurchschnittliche Preissteigerungen ausgerechnet bei Obst und Gemüse, während zugleich Einnahmen wegbrechen würden.

Diese Härten würden durch den Gesetzentwurf der Regierung „nicht relevant gemindert, geschweige denn beseitigt“, heißt es in der Stellungnahme von Foodwatch für die Anhörung. Bereits in Normalzeiten reiche die Grundsicherung nicht aus, „um eine nicht nur kalorienseitig ausreichende, sondern auch gesunde Ernährung für alle Menschen finanzierbar zu machen“. Die Corona-Pandemie habe diese Situation noch verschärft.

Ebenso wie auch Sozialverbände fordert Foodwatch statt der geplanten Einmalzahlung eine generelle Anhebung der monatlichen Grundsicherung auf mindestens 600 Euro sowie zusätzlich 100 Euro pro Pandemie-Monat. „Damit kann zumindest erreicht werden, dass eine gesunde Ernährung vor allem von Kindern aus betroffenen Familien nicht an den finanziellen Mitteln scheitert“, erklärte Foodwatch. Zur Förderung gesunder Ernährung seien zudem weitergehende Maßnahmen erforderlich. (afp)



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