Gegen Hörverlust: WHO will gegen zu laute Musik bei Smartphones und MP3-Playern vorgehen

Mit neuen Richtlinien will die WHO Hörschäden bei jungen Leuten vermeiden, die sich über Smartphones oder MP3-Player mit Musik zudröhnen. Demnach laufen weltweit 1,1 Milliarden junge Menschen Gefahr, wegen exzessiver Beschallung Hörverluste zu erleiden.
Titelbild
Die WHO warnt vor zu lauter Musik.Foto: istock
Epoch Times12. Februar 2019

Mit neuen Richtlinien will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Hörschäden bei jungen Leuten vermeiden, die über ihre Smartphones oder MP3-Player zu laute Musik hören. Nach WHO-Angaben laufen weltweit rund 50 Prozent der 12- bis 35-Jährigen – also etwa 1,1 Milliarden Menschen – wegen der exzessiven Beschallung langfristig Gefahr, Hörverluste zu erleiden. Dies seien eindeutig zu viele, da sich solche Schäden vermeiden ließen, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Die in Zusammenarbeit mit der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) entwickelten nicht-bindenden Richtlinien empfehlen unter anderem allen Herstellern von Smartphones und anderen Musikabspielgeräten den Einbau eines Systems, das Lautstärke und Länge der Musik misst und ihre Nutzer warnt, wenn ihr Hörvermögen gefährdet ist.

„Bisher können wir uns bei der Lautstärke nur auf unseren Instinkt verlassen“, sagte die zuständige WHO-Ärztin Shelly Chadha vor Journalisten in Genf. Dies sei mit einer Fahrt auf der Autobahn „ohne Tacho und Geschwindigkeitsbegrenzung“ vergleichbar. Ihre Organisation schlage nun eine Art „Geschwindigkeitsmesser“ für Smartphones vor, der den Nutzer informiert, wenn die Grenze für gefahrloses Hören überschritten sei.

Zu den weiteren Vorschläge der WHO zählen Möglichkeiten der Eltern, die Lautstärke auf den Abspielgeräten ihrer Kinder zu kontrollieren, oder ein System, das die Lautstärke automatisch drosselt.

Derzeit leiden rund fünf Prozent der Weltbevölkerung, darunter 34 Millionen Kinder, unter Hörverlust. Wie hoch der Anteil ist, deren Gehör durch zu lautes Musikhören geschädigt wurde, kann die WHO allerdings nicht sagen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion